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Die unbestechliche Instanz

Die unbestechliche Instanz

Unser Gewissen weist uns angesichts aller politisch inszenierten Herausforderungen den Weg. Seine Stimme zum Schweigen zu bringen, tut niemandem gut.

Es ist gerade einmal drei Jahre her, da stand ich kurz davor, in Rente zu gehen. In meinen Träumen malte ich mir einen entspannten Lebensabend aus, einen in einer friedlichen Welt, einen, in dem die Lebensgrundlagen von immer mehr Menschen gesichert sind, einen, in dem sich Kinder entsprechend ihrer Anlagen individuell entwickeln und entfalten können. Und ich, ich wollte auf der Grundlage meiner Kenntnisse und Erfahrungen dabei mithelfen, all das Wirklichkeit werden zu lassen.

Inzwischen beschäftigen mich ganz andere Themen. Meine Gedanken drehen sich nun darum, wie in Europa der Frieden, die Freiheit und die Existenzgrundlagen der Menschen bewahrt werden können.

Und immer wieder neues Leid

Es war Anfang 2020, als ein neues Thema in der Politik und in den Medien Einzug hielt. Es ging um einen Virus. Viele der dann folgenden Berichterstattungen und Argumentationen waren in meinen Augen nicht stichhaltig. Trotzdem wurde geimpft mit Impfstoffen, die nur kurze Zeit erprobt werden konnten und dennoch wurde immenser Impfdruck auf die Menschen ausgeübt. Für viele hatte dieser Druck eine existenzielle Tragweite. Menschen fürchteten um ihren Job oder um ihre Gesundheit. Viele Menschen litten unter diesem Druck.

Zweifellos starben Menschen am Virus. Heute wissen wir, es starben auch Menschen an der Impfung. Eine verantwortungsvolle Abwägung und Differenzierung beim Einsatz der Impfstoffe wäre dringend nötig gewesen. Doch das, was ich wahrnahm, glich einem Impfwahn.

Ja selbst Grundrechte wurden in der damaligen Zeit in einer Art und Weise eingeschränkt, die ich nicht für möglich gehalten hätte. So sorgten sich viele Menschen auch um die Bewahrung der Menschenrechte und den Erhalt der Demokratie. Wer anderer Meinung war als jene, die die offizielle Meinung vertraten, wurde diskreditiert und in eine Schublade gesteckt, die mit einem abwertenden Etikett versehen wurde. Und wieder wurde Leid geschürt.

Dem Viruswahnsinn folgten Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Sie schadeten Deutschland viel mehr als jenen, die sie treffen sollten. Dem Frieden dienten sie jedenfalls nicht. Zunehmend mehr Waren wurden knapp und teurer. Die Inflation nahm Fahrt auf. Neues Leid entstand. Vor allem traf es die Ärmeren.

Schließlich sah Russland durch das Verhalten des Westens seine Sicherheit dermaßen gefährdet, dass das Land in die Ukraine einmarschierte und auf äußerst grobe Weise die Verletzung des Völkerrechts in Kauf nahm.

Wer nun auf Friedensverhandlungen hoffte, sah sich schnell enttäuscht. Das kleine Flämmchen der Suche nach einer friedlichen Lösung verlosch schnell. Stattdessen wurde der Ruf nach der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine immer lauter, ein schlechter Dienst an dem ukrainischen Volk. Schließlich schaffen immer mehr Waffen keinen Frieden. Sie fordern neue Opfer und das auf beiden Seiten. Noch mehr Leid entstand, unsägliches Leid.

Der neuste Wahnsinn in Deutschland heißt: „Wärmewende“. Sicher, unsere Lebensweise ist unserem Planeten schon lange nicht mehr zuzumuten. Doch statt die Probleme mit klugen Konzepten anzugehen, heißt es nun: Was interessiert uns, was unser Vorgehen für die Menschen bedeutet.

Es ist ein erschütterndes Menschenbild, was hinter solchem Denken steckt. Und wieder werden Menschen leiden, wieder trifft es vor alle die Ärmeren.

Mit meinen Träumen von einem entspannten Lebensabend ist es inzwischen vorbei. Sorge treibt mich um. Fragen kreisen in meinem Kopf. Wird meinen Enkeln noch ein erfülltes und glückliches Leben vergönnt sein? Wird aus Deutschland ein Überwachungsstaat? Versinken immer mehr Menschen in der Armut? Wird Europa gar im Krieg untergehen? Es werden immer mehr Fragen, die in meinen Gedanken kreisen.

Wo liegt meine Verantwortung bei all dem Leid?

So frage ich mich auch, wo meine Verantwortung liegt, wenn es gilt, dem Leiden von Menschen Einhalt zu gebieten.

Meinen Glauben an die, die Verantwortung für unser Land tragen, habe ich jedenfalls schon lange verloren. Da bin ich ganz bei Martin Luther. Der sprach vor dem Reichstag zu Worms 1521 die folgenden Worte: „denn allein dem Papst oder den Konzilien glaube ich nicht; es steht fest, dass sie häufig geirrt und sich auch selbst widersprochen haben“. (1)

Etwas in mir wühlt mich immer wieder auf. Ist es mein Gewissen, das mich aufrütteln will? Wikipedia beschreibt das Gewissen wie folgt:

„Das Gewissen wird im Allgemeinen als eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein angesehen, die bestimmt, wie man urteilen soll, und die anzeigt, ob eine Handlungsweise mit demjenigen übereinstimmt beziehungsweise nicht übereinstimmt, was ein Mensch als für sich richtig und stimmig ansieht.“ (2)

Ich wuchs in der DDR auf. Es gibt vieles, was es an diesem Staat zu kritisieren gibt. Was ich an ihm schätze, das sind die Friedensliebe und die Mitmenschlichkeit, die in mir damals geweckt wurden. Als Kinder sangen wir das Lied „Kleine weiße Friedenstaube“. (3)

Eine Strophe in diesem Lied lautet: „Du sollst fliegen, Friedenstaube, allen sag es hier, daß nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir.“ Sicher sind der Friedensgedanke und die Mitmenschlichkeit in meinem Gewissen tief verwurzelt.

Will mich mein Gewissen auffordern, mich der Unmenschlichkeit in unserer Welt entgegenzustellen?

Doch was kann ich tun, ein Wassertröpfchen unter all den Milliarden Menschen? Allein ist ein Wassertröpfchen ein Nichts. Als eines von sehr vielen vermag es Gewaltiges zu bewirken.

Was du nicht allein vermagst, dazu verbinde dich mit anderen, die das gleiche wollen

An einer Hauswand in meiner Geburtsstadt Riesa steht geschrieben: „Was Du nicht allein vermagst, dazu verbinde dich mit anderen, die das gleiche wollen“. Diese Worte stammen von Hermann Schulze-Delitzsch, einem der Gründerväter des deutschen Genossenschaftswesens. (4)

Werde ich sie finden, die anderen, die das gleiche wollen? Ich bin sicher, mein Gewissen wird mich nicht ruhen lassen, bis ich sie gefunden habe.

Auf keinen Fall will ich zu jenen gehören, die, wenn sie einmal ihren letzten Stunden nah sind, von ihrem Gewissen geplagt werden. Solche Menschen haben in ihrem Leben das Wohlergehen anderer Menschen mit Füßen getreten, sie haben zahllosen Menschen Leid zugefügt, sie haben die Mitmenschlichkeit ignoriert.

Wer glaubt, seinem Gewissen entrinnen zu können, der irrt. Es ist bitter, diese Einsicht erst zu gewinnen, wenn all die erkämpfte Macht und all der zusammengeraffte Reichtum durch die schwachen Finger rinnen, wenn Wiedergutmachung nicht mehr möglich ist, wenn man so aus dem Leben scheiden muss.

Ich glaube fest daran, dass die Mitmenschlichkeit in jedem von uns tief verankert ist. Darum: Lasst uns der Mitmenschlichkeit dienen!


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Gewissen
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Gewissen
(3) https://www.ddr-museum.de/de/blog/2017/kleine-weisse-friedenstaube
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schulze-Delitzsch


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