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Grüner Rammbock des Kapitals

Grüner Rammbock des Kapitals

Ähnlich wie die Nazis vor knapp 100 Jahren dienen heute die Grünen als Hardliner bei der Durchsetzung der Agenda der großen Konzerne. Teil 2/2.

In Teil 1 wird diskutiert, wie und warum sich die Positionen der Grünen seit ihren Anfängen so stark geändert haben, insbesondere wird herausgearbeitet, wie ihre Haltung zum Krieg schrittweise verkehrt wurde, es wird gezeigt, wie ihre Domestizierung ideologisch begleitet wurde und in eine Querfront mit dem globalistischen Großkapital führte und wie speziell die Grünen die Wandlung des deutschen Kleinbürgers von nationaler Hybris in Selbstverachtung verkörpern.

Psychogramm der Grünen

Deutschland war in der NS-Zeit der Gewaltraum einer brutalen Diktatur und eines verheerenden Krieges. Deutsche waren dabei Täter und Opfer, wobei es zwischen fanatischem Nazi-Kriegsverbrecher und heldenhaftem Widerstandskämpfer viele Graustufen gab. Etwa 7,7 Millionen Deutsche kamen durch den Krieg ums Leben, darunter 2,2 Millionen Zivilisten, mindestens 12 Millionen wurden aus Ostmitteleuropa vertrieben. Deutsche und Österreicher wurden für die Wehrmacht rekrutiert und haben — mit oder gegen ihren Willen — an der Tötung von Menschen teilgenommen oder als Zivilisten Erschießungen und den Tod von Angehörigen miterlebt. Sie wurden im Bombenkrieg verschüttet, sind erstickt, verbrannt oder haben die Leichenberge der Toten gesehen. Sie sind bei Vertreibungen erfroren, von Tieffliegern beschossen worden. Etwa zwei Millionen Frauen wurden — vor allem von sowjetischen Soldaten, aber auch von amerikanischen oder französischen — vergewaltigt (1).

Zahllose Kinder haben die Vergewaltigungen ihrer Mütter oder Schwestern oder andere Gewalttaten mitansehen müssen. Millionen Menschen hatten das Gefühl des Ausgeliefertseins, der Ohnmacht und Angst. Studien kamen zu dem Ergebnis, dass 8 bis 10 Prozent der Deutschen, in deren Kindheit Bomberkrieg und Vertreibung stattfanden, als alte Menschen psychisch krank sind — aufgrund von posttraumatischen Belastungsstörungen, die nie behandelt wurden; in der Schweiz, die vom Krieg nur peripher betroffen war, leiden nur 0,7 Prozent dieser Jahrgänge unter den genannten psychischen Erkrankungen (2). Und in den USA mit etwa 420.000 Kriegstoten und Großbritannien mit etwa 450.000, jeweils fast ausschließlich Soldaten (3), werden sie auch geringer sein als in Deutschland.

Die Traumatisierungen der Kriegskinder hatten Folgen, die hier nur kurz angerissen werden können: Gewalterfahrung, Vernachlässigung, Schuldgefühle, Schamgefühle, Ängste, Sicherheitsverlust, Empathieverlust, Abgestumpftheit, Bindungsunfähigkeit oder wenig emotionale Beziehungen, Depressionen.

Aus dieser Generation sind die 1968-Bewegung und schließlich die frühen Grünen hervorgegangen. Nicht wenige der studentischen Linken der 1970er-Jahre, bis hin zu den RAF-Kadern, kamen aus Nazi-Familien. Bei etlichen scheint die Darstellung der ganzen deutschen Gesellschaft oder sogar mehr oder weniger aller Deutschen als nazistisch auch eine Methode gewesen zu sein, die konkrete Täterschaft der eigenen Eltern zu verhüllen.

Nun befindet sich die Generation der Kriegskinder nicht mehr an den Schalthebeln der Macht, sondern in Rente. Man könnte meinen, dass sich das Thema damit erledigt habe. In den letzten Jahrzehnten ist allerdings — aus der Holocaust-Forschung kommend — auch wissenschaftlich immer klarer geworden, dass Traumata oftmals an nachfolgende Generationen weitergeben werden (4). Kriegskinder haben manchmal versucht, verlorene Angehörige durch ihre Kinder wiederauferstehen zu lassen, etwa durch Namensgebungen. Sie haben häufig über das Erlebte geschwiegen, um die eigenen Kinder davor zu schützen — diese haben die impliziten Botschaften aber meist trotzdem gespürt.

Kriegsenkel, die Generation, die heute an den gesellschaftlich führenden Positionen sitzt, verhalten sich gegenüber ihren Eltern oft übermäßig loyal. Sie versuchen, es ihren Eltern „leicht“ zu machen und sie zu trösten. Deren Bedürftigkeit überdeckt oft die eigenen Bedürfnisse. Die eigenen Probleme kommen ihnen vergleichsweise „lächerlich“ vor. Der Künstler und Psychotherapeut Raymond Unger schreibt dazu, die deutschen „Babyboomer“ seien:

„Kinder von Eltern, die als Kinder um ihr Leben rannten, auf der Flucht aus dem Osten. Sie sind die Kinder von Eltern, die in Bunkern der Großstädte zitterten oder mit ansehen mussten, wie Eltern, Geschwister oder Freunde verbrannten oder vergewaltigt wurden. (…) Deutsche Babyboomer sind die Kinder von Eltern, die ohne Väter aufwuchsen oder deren Väter körperlich oder seelisch so verwundet waren, dass sie ihren Kindern niemals nahekommen konnten. Babyboomer sind die Kinder von Kindern, die von kalten, verbitterten Müttern erzogen wurden, die alles verloren hatten, oftmals auch die Liebe zu ihrem eigenen Körper. (…) Aufgrund der emotionalen Verkümmerung ihrer Eltern und Großeltern haben viele Babyboomer früh gelernt, sich anzupassen, nicht aufzufallen und ihre Familie so gut wie möglich zu stützen“ (5).

Das führt unter anderem zu einer „Parentifizierung“, einer Rollenumkehr, in der Kinder zu „Eltern“ ihrer beeinträchtigten Eltern werden, indem sie versuchen, sie zu schützen und zu „retten“. Dazu kommt „misslungene Triangulierung“, durch emotional abwesende Väter eine fehlende dritte Person mit einer eigenen Position, ein Mutterkomplex, erwachsene Männer mit der psychischen Reife von Teenagern und einem Leben in Provisorien und Vorläufigkeit (6).

Diese Aspekte bei vielen Angehörigen der Kriegsenkel-Generation haben auch politische Konsequenzen. Weder die Ausprägung der übertriebenen weinerlichen Selbstanklage noch die der Inszenierung als moralisch überlegene Bessermenschen, depressiv oder manisch, ist erwachsen und gesund. Übermäßig „gut“ sein zu wollen, kann Scham entspringen und den Versuch ausdrücken, transgenerationale Familienschuld zu tilgen. Herrisch-missionarischer Eifer kann auf sogenannte „Täterenergie“ zurückgehen, die transgenerationale Weitergabe der Gewaltmuster von nazistischen Großvätern. Und gönnerhafter Paternalismus, der glaubt zu wissen, was für andere gut ist, ist ein Verhaltensmuster einer Persönlichkeitsstörung in Folge der Parentifizierung (7).

Wurzelnd in einer gelungenen Triangulierung bedeutet Erwachsenwerden unter anderem Mut zum Widerspruch. Die globalistischen Diversity-Anhänger und insbesondere die typischen Grünen hingegen wenden ihre persönliche Unreife ins Politische. Grautöne und Widersprüche sind ihnen ein Graus. Sie stehen für eine infantile Schwarz-Weiß-Sicht der Welt und insgesamt für eine Infantilisierung der Politik, durch die beispielsweise die Beschreibung von etwas als „bunt“ bereits als Qualitätskriterium gilt.

Infantilisierung ist auch ein Hauptmerkmal von Neurosen: „Der Neurotiker agiert wie ein Kind. Er will Dinge nicht wahrhaben, wie sie sind, nämlich widersprüchlich, ambivalent und polar. Deshalb spaltet er Teile der Realität ab und blendet Realitäten aus, negiert Sachverhalte und projiziert innerpsychische Konflikte auf andere“ (8). Auf der politischen Ebene führt das unter anderem zu Political Correctness, Gesinnungsethik, Kulturrelativismus, Intellektualisierungen, Theorie der strukturellen Gewalt, Projektionen und Konformismus.

We love Volkstod?

Konformität, wie wir sie von der „Flüchtlingskrise“ über das Corona-Regime bis zum Ukraine-Konflikt so massiv erleben, ist ein wesentliches Merkmal unreifer und unsicherer Persönlichkeiten. Ein anderes Merkmal ist das Fehlen von Grenzen, das sich bei den allermeisten Grünen auf der politischen Ebene äußert, wenn offene Grenzen, uneingeschränkte Zuwanderung et cetera forciert werden. Da mischen sich dann Schuldkomplexe und Helfersyndrom mit der Ersatzreligion einer multikulturalistischen Hypermoral.

Bedürfnisse der indigenen Bevölkerungen von Deutschland und Österreich haben für ihre grünen Hohepriester keine Berechtigung — weder bei der außereuropäischen Zuwanderung noch beim NATO-Sanktionsregime gegen Russland.

Die psychologische Basis dieser Ideologie und Politik ist die verunsicherte und gestörte eigene Identität der transgenerational traumatisierten grünen Kriegsenkel, die sie auf Land und Politik übertragen. Dementsprechend finden vor allem grüne Politiker und ihre Anhänger eine spezifisch deutsche oder österreichische Kultur nicht identifizierbar und machen sich — wie etwa Sigrid Maurer, die Klubchefin der österreichischen Grünen — darüber lustig. Das sind dann dieselben Figuren, die nachdrücklich dazu aufrufen, dass etwa türkische oder arabische Migranten ihre spezifische Kultur bewahren. Bei den bisherigen europäischen Mehrheitsbevölkerungen ist für Maurer & Co. keine spezifische Kultur identifizierbar, bei den bisherigen Minderheiten sehr wohl. Dieser offenkundige Widerspruch ist schlicht und einfach ein ideologischer Ausdruck der Agenda des neoliberalen Großkapitals, das die europäischen Nationen als Hindernis sieht und sie auflösen will (9).

Den Deutschen und Österreichern wird von den grünen Ideologen nur dann nicht die Existenz als Nation abgesprochen, wenn es um Selbstbezichtigung und Selbstgeißelung geht. Da sind dann „Biodeutsche“ von den „Neubürgern“ plötzlich wieder ganz klar unterscheidbar. Dahinter steht bei vielen Grünen und anderen „Antideutschen“ letztlich eine Kategorisierung von Nationen in gute und böse. Gut sind etwa Migranten und Minderheiten. Böse sind die weißen europäischen Völker und insbesondere die Deutschen und Österreicher als das — offenbar negativ auserwählte — „Tätervolk“ schlechthin. Als eine Art späte Strafe für Kolonialismus und besonders für das Nazi-Regime haben diese Völker, zumindest ist das die implizite Logik dieser Denkrichtung, ihre Auslöschung als ethno-kulturelle Gemeinschaft verdient — nämlich durch Globalismus, Massenzuwanderung und Multikulturalismus (10).

Eine solche Argumentation ist allerdings auf mehreren Ebenen unhaltbar: Erstens haben etwa auch Araber und Türken eine lange Geschichte von Expansion, Unterdrückung und Sklaverei von vielen Millionen Menschen — muss dann nicht auch ihre Identität ausgelöscht werden? Zweitens ist eine dauerhafte Einteilung in „fortschrittliche“ und „reaktionäre“ Völker historisch grober Unsinn — Russland wurde vom Hort der zaristischen Reaktion zur Speerspitze der Revolution, die USA von der antikolonialistischen Demokratie zum Paten von Diktaturen und Krieg weltweit, Deutschland von der Hochburg von Wissenschaft, Kultur und Arbeiterbewegung zur Geburtsstätte des NS-Horrors. Drittens ist keine Nation völlig einheitlich, sondern besteht aus Klassen und verschiedenen politischen Kräften — deren Kämpfe entscheiden über die aktuelle Rolle von Nationen und Staaten (11).

Dienst am US-Imperium

Im Widerspruch zu oft unterschiedslosen Übergriffen sowjetischer Soldaten auf deutsche Zivilisten hatte die sowjetische Politik immer sehr klar zwischen Deutschen und Nazis unterschieden. Das war auch in der DDR die eindeutige Linie und auch Wladimir Putin hat diese Unterscheidung wiederholt betont. Das Konzept der Kollektivschuld der Deutschen wurde ursprünglich in den USA entwickelt und die Psychological Warfare Division führte entsprechende Kampagnen durch, die die Deutschen als Kollektiv für die Nazi-Verbrechen verantwortlich machte und eindeutig festhielt, dass Deutschland nicht befreit wurde, sondern ein besiegter Feindstaat sei; jede Verbrüderung mit der Bevölkerung sei „streng zu unterbinden“.

In der Praxis nahm man von einer scharfen Umsetzung dieser Linie bald Abstand, wollte man doch die westlichen Besatzungszonen zu Bollwerken gegen die Sowjetunion aufbauen. Dafür knüpften die USA nicht nur an antirussischen und antikommunistischen Ressentiments der Nazis an, sondern sie übernahmen auch zahllose NS-Funktionäre in Regierung, Ministerien, Justiz und Polizei des neuen BRD-Staates. Dabei half die nunmehr implizite Kollektivschuldtheorie sogar, denn die tatsächlichen Täter konnten so gut hinter der Schuld des ganzen Volkes versteckt werden — und sich selbst entschuldigen, weil „ja alle dabei waren“. Außerdem wollte die neue kapitalistische Führungsmacht natürlich nichts davon hören, dass große Teile des deutschen und relevante Teile des US-Kapitals — von Ford und IBM bis zu US-Banken (12) — die Nazis unterstützt hatten, um die Arbeiterbewegung und die Sowjetunion zu schwächen (13).

Während für Marxisten der Kampf gegen Faschismus untrennbar mit Klassenkampf verbunden ist, war der „Antifaschismus“ des US-Establishments ein Instrument ihrer imperialen Außenpolitik.

Über die „Frankfurter Schule“, die — durchaus verständlicherweise — gute Beziehungen zu den USA, ihrer Politik und ihren Geheimdiensten hatte, fand dieser klassenunspezifische „Antifaschismus“ Eingang in die deutsche 1968er-Bewegung. Die Frankfurter Schule wiederum war ein wesentlicher ideologischer Bezugspunkt der in den 1990er-Jahren aufsteigenden Strömung der „Antideutschen“, deren spezifischer Hass auf alles Deutsche, ihr Bruch mit traditionell marxistischen Konzepten und ihre bedingungslose Solidarität mit Israel zu einer Idealisierung der USA führten. Ihre menschenverachtende Fratze zeigen die Antideutschen mit Slogans wie „Bomber Harris, do it again!“ — Arthur Harris war verantwortlich für die Flächenbombardements deutscher Städte mit Luftminen, Spreng-, Brand- und Phosphorbomben, die Antideutschen wünschen sich offenbar noch weitere verbrannte und erstickte deutsche Kinder.

Die Domestizierung der 1968er-Bewegung, Hand in Hand mit dem Antimarxismus der Frankfurter Schule, sowie der Einfluss der Antideutschen machten die Grünen zu besonders treuen Dienern ihrer transatlantischen Herrchen im Pentagon und im Weißen Haus. Erleichtert wurde ihnen diese Unterwerfung durch die Ära von Bill Clinton, in der das US-Imperium seine Fassade zunehmend „humanistisch“ und „bunt“ bemalte. Dass der „Antifaschismus“ à la USA die Grünen schnurstracks in ein Bündnis mit echten Nazis im Maidan-Putsch, dem Asow-Bataillon im Donbass und ihren Schirmherren in Kiew führte, ist eine bittere Ironie der Geschichte. Bei manchen von ihnen schließen sich damit familiäre Kreise zu Großvätern, die in der SS mit den ukrainischen Nazis gegen die „russischen Untermenschen“ kooperiert haben.

Eine Partei, die im eigenen Land jeden Patriotismus verabscheut, kann offenbar gar nicht genug bekommen vom Schwingen blau-gelber Fahnen.

Offenbar wird der durch die grüne Hypermoral unterdrückte positive Bezug auf das eigene Land nun in Form von ukrainischem Nationalismus umso heftiger ausgelebt. Was tief im grünen Kleinbürger schlummert, er sich aber bezüglich Deutschland oder Österreich tapfer versagt, darf sich nun austoben. Ekstatische Kriegsbegeisterung, wie sie am Beginn des Ersten Weltkrieges herrschte und an der grüne Politiker nun Gefallen finden, wirkt wie eine Projektion, also die Übertragung eigener psychischer Konflikte auf die Ukraine. In den Tod gehetzt werden dort von den grünen Akademikern natürlich nicht die eigenen Diversity-sensiblen Kinder, sondern die jungen Burschen der ärmeren Schichten der ukrainischen Bevölkerung, die anders als die dortigen Bessergestellten nicht nach Westeuropa rauskommen.

Dass sich der transatlantische Kurs und die Opferung der Interessen der deutschen Wirtschaft und der deutschen Bevölkerung bei den Grünen so schrill und in der deutschen Politik insgesamt so klar durchsetzen, hat auch handfeste Ursachen, auf deren Grundlage die entsprechenden ideologischen und psychologischen Aspekte erst wirksam werden können. Deutschland ist nicht wirklich ein souveräner Staat. Immer noch sind 35.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Führende Politiker und Medienbosse sind fest in transatlantischen Netzwerken eingebunden (14).

Vor allem aber ist der US-Einfluss in Deutschland Ausdruck des globalisierten Zustandes der deutschen und europäischen Konzerne. In Deutschland sind 17 der 30 DAX-gelisteten Unternehmen in ihrer Mehrheit in ausländischer Hand. Während es insgesamt immer mehr Verflechtungen des internationalen Kapitals gibt, so ist doch eindeutig, dass es — vor allem den USA — gelungen ist, der deutschen Politik und Deutschland als zentrales Land der EU den Einfluss auf die eigene Wirtschaft zu entreißen. Allein die US-Fondsgesellschaft BlackRock hält in Deutschland an den 30 DAX-Konzernen Anteile von etwa 60 Milliarden Euro, unter anderem an Bayer, Siemens, SA, BASF, Daimler, Merck, Allianz, VW, Deutsche Telekom, Deutsche Post, adidas, BMW, Henkel, Continental, Deutsche Bank, E.ON, Infineon, Commerzbank, Lufthansa. Deutschland und die anderen EU-Staaten sind insgesamt kaum zu einer starken eigenständigen Politik in der Lage und vom US-Kapital abhängig (15).

Die dementsprechende Unterwerfung unter die USA, die beschriebene abgehobene Ideologie gegen die eigene Bevölkerung und das damit verbundene Psychogramm findet sich auch bei Funktionären anderer Parteien. Bei den Grünen aber und bei den von grünen Parteigängern dominierten Medien sind sie in Reinform vorzufinden. Das ist kein Zufall, sondern hat historische und soziale Gründe.

Klassenanalyse der Grünen

Viele Grüne verstehen sich selbst irgendwie als „links“. Tatsächlich hat das akademische kulturlinke grüne Milieu mit der traditionellen Linken, mit Arbeiterbewegung und Klassenkampf nichts zu tun. Dieses geht nicht mit einem Klassenstandpunkt an Phänomene heran, sondern mit diffusen postmodernen moralisierenden Konzepten. In der Folge sind die Grünen zu einem politischen Anhängsel des globalistischen Finanzkapitals geworden. Sie sind Teil des globalistischen Parteienkartells, sie exekutieren dort, wo sie Regierungsverantwortung haben, neoliberale Deregulierungen, imperialistische Angriffskriege, die globalistische „replacement migration“, das Corona-Regime und den Great Reset des WEF.

Dass sie in den letzten Jahren zur Speerspitze all dieser Angriffe des Großkapitals geworden sind, hat mit ihrer Klassenbasis zu tun. Anders als die großen „Volksparteien“ Sozialdemokratie und Christdemokratie, aber auch rechtspopulistische Parteien oder linke Formationen wie die von Jean-Luc Mélenchon in Frankreich oder Die Linke ehemals in den östlichen deutschen Bundesländern verfügen die Grünen über keine breite Verankerung in der einfachen Bevölkerung. Stimmungen in der Arbeiterklasse, bei Kleingewerbetreibenden oder in der ländlichen Bevölkerung wirken auf die Grünen weniger als auf andere Parteien. Sie können noch leichter als andere Parteien über diese Stimmungen drüberfahren.

Die Grünen verfügten — anders als die Sozialdemokratie — nie über eine breite Organisierung ihrer Anhänger in Partei- und Gewerkschaftsstrukturen. Das entsprach ganz dem organisations- und insbesondere parteifeindlichen neoliberalen Zeitgeist, der in den 1980er- und 1990er-Jahren am Vormarsch war und der individualisierte „eigenverantwortliche" und „mündige" Bürger propagierte. Das bedeutete aber auch, dass die Grünen, um bei — den für ihr Politikkonzept entscheidenden — Wahlen erfolgreich zu sein, immer stärker als andere Parteien von der wohlwollenden Berichterstattung der Medien abhängig waren. Das wiederum erleichterte die erfolgreich durchgeführte Domestizierung dieser „Opposition". Die politische Anpassung ging Hand in Hand mit der Sympathie vieler Journalisten für die Grünen beziehungsweise mit der Karriere grüner Parteigänger in den Mainstream-Medien.

Die soziale Basis der sich ab den 1980er-Jahren herausbildenden grünen Parteien war und ist die akademische Mittelschichte: Lehrer, Sozialarbeiter, Freiberufler, Journalisten, Universitätsprofessoren. Zahllose grüne geisteswissenschaftliche Studenten, die nichts gesellschaftlich Nützliches gelernt, sondern sich endlos mit den abgehobenen universitären Diskursen des Globalismus beschäftigt haben, werden seit vielen Jahren von den Grünen und dem Regime insgesamt in irgendwelchen politisch korrekten Projekten am Tropf von EU, Bund oder Ländern, in „Philanthropen“-Stiftungen oder all den regimetreuen NGOs untergebracht. Sie erstellen „Studien“, checken „Fakten“, denunzieren Andersdenkende, kümmern sich um Transgender-WCs, überwachen Sprachcodes oder machen in subventionierten Versorgungsposten auch einfach nichts. Ohne irgendeinen Mehrwert für die Masse der erwerbstätigen Bevölkerung, die diesen Spaß mit ihren Steuern mitfinanziert, stellen sie eine Art Priesterkaste der globalistischen One-World-Religion.

Diese ganze Schicht von — ehemaligen — Studenten ohne andere Berufsperspektive ist durch diese Versorgung, also durch ökonomische Interessen, fest an das Regime gebunden. Auch deshalb vertreten diese Figuren besonders nachdrücklich die Positionen des US-Imperiums und all die Narrative des Globalismus von Migration und Klima über Corona und Ukraine bis zum Great Reset insgesamt.

Eben weil sich die Grünen weitgehend auf diese abgehobenen studentisch-akademischen Milieus stützen und keine Massenbasis in der „normalen“ Bevölkerung haben, sind sie auch insgesamt stärker als andere Parteien von den globalistischen Netzwerken und Stiftungen und vom Wohlwollen staatlicher Institutionen abhängig.

Dass die Grünen relativ locker einen Verzicht etwa für weitere Migration und für „Klimaschutz“ predigen und mit Corona-Lockdowns und NATO-Sanktionen die Wirtschaft gegen die Wand fahren können, hat ebenfalls mit ihrer Klassenbasis zu tun. Ihre Anhänger gehören zum akademischen, relativ wohlhabenden Mittelstand. Sie leben meist in den schicken Vierteln der Großstädte oder in deren Speckgürteln, wo sie verschämt dafür sorgen, dass ihre Kinder dann doch nicht mit den von ihnen ins Land geholten Araber- oder Tschetschenenkindern in dieselbe Schule gehen. Viele von ihnen haben von ihren Eltern Eigentumswohnungen oder Häuser geerbt und daher eine entsprechende materielle Absicherung. (16) Während des Corona-Regimes arbeiteten sie meist im Home-Office, ihre Jobs waren gesichert. Sie werden in der Regel zu den Letzten gehören, die von der NATO-Sanktionspolitik existenziell betroffen sind. Von dieser Position aus blockieren sie mit moralischem Gestus Preisdeckel für Energie und geben Durchhalteparolen gegen Russland aus.

Die Grünen als neue Nazis?

Zwei Dinge zu vergleichen, bedeutet nicht, sie ident zu setzen. In diesem Sinne kann man viele historische Vergleiche anstellen, zwischen Athen und Sparta, zwischen dem arabischen Sklavenhandel und dem transatlantischen der Europäer, zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg et cetera. Dennoch sind historische Vergleiche oft schwierig, weil sie ihre Grenzen haben und nicht selten hinken. Gerade der Nazi-Vergleich ist oft mehr Diffamierung zur Beendigung einer Diskussion als inhaltlich substanziell.

Eine inflationäre Verwendung des Nazi-Begriffs für alle, die man nicht mag, schafft mehr Verwirrung als Klarheit. Diese Unsitte ist seit Jahren ein aufgeregter und unseriöser Kampfbegriff von Anhängern der globalistischen Narrative gegen Kritiker der neoliberalen Migrationspolitik, Gegner der Corona-Maßnahmen oder Mitglieder von rechtspopulistischen Parteien. In den allermeisten Fällen sind diese Anwürfe unsinnige Demagogie. Umgekehrt sehen kritische Menschen das autoritäre Corona-Regime als faschistisch an (17) oder seine grünen Vorreiter als neue Nazis.

Dabei hängt natürlich viel von der Definition ab. Wenn man jede Diktatur oder gar jede totalitäre Tendenz als nazistisch betrachtet, dann fällt natürlich schnell mal etwas in diese Kategorie. Dann stellt sich aber die Frage, ob die Begrifflichkeit Nazismus dann überhaupt eine eigenständige Berechtigung hat. Deshalb ist eine spezifischere Klärung, was Faschismus und was Nazismus ist, notwendig.

Nach traditionellen marxistischen Definitionen ist Faschismus eine totalitäre Diktatur der dominanten und aggressivsten Teile des Großkapitals, die durch eine außerparlamentarische Massenbewegung an die Macht gekommen ist. Diese Massenbewegung stützt sich auf kleinbürgerliche und lumpenproletarische Schichten, die im Sinne des Kapitals eingesetzt werden, um im öffentlichen Raum politische Gegner zu terrorisieren und letztlich die Arbeiterbewegung zu zerschlagen. Der aus einer jüdischen Bauernfamilie im heute umkämpften Gebiet Cherson stammende Marxist Leo Trotzki schrieb im Juni 1933: „Der deutsche wie der italienische Faschismus stiegen zur Macht über den Rücken des Kleinbürgertums, das sie zu einem Rammbock gegen die Arbeiterklasse und die Einrichtungen der Demokratie zusammenpressten“ (18).

Faschistische Bewegung gab es in den 1920er- und 1930er-Jahren in nahezu allen europäischen Staaten. An die Macht kamen sie in den Ländern, in denen sich wirtschaftliche und politische Krisen besonders zuspitzten, auf den Trümmern einer besiegten Arbeiterbewegung. War der italienische Faschismus durch extrem-nationalistische Expansionsfantasien gekennzeichnet, war die Besonderheit des Nazismus seine Rassentheorien, die Adolf Hitler zu guten Teilen von den US-Amerikanern Madison Grant und Lothrop Stoddard übernommen hatte (19).

Die Grünen sind wie die Nazis eine Partei des Kleinbürgertums. Bei beiden sind die tragenden Gruppen Akademiker und Kleinunternehmer, in der jeweils aktuellen Ausformung. Die Nazis waren und die Grünen sind die dominanten politischen Strömungen an den Unis. In etlichen Fällen werden heutige grüne Funktionäre nicht nur politisch, sondern auch familienbiografisch die Enkel der Nazi-Täter sein.

Wie die Nazis sind die Grünen heute der Rammbock bei der Umsetzung einer totalitären Agenda des Großkapitals. Wie die Nazis sind sie als relativ neue Partei weniger von Traditionen gebremst, sondern überaus willig bei der Exekution des Great Reset gegen die Völker der Welt. Faschismus und Nazismus damals und WEF-Vision heute sind Diktaturen zugunsten des Kapitals in der Krise. Und auch auf der Erscheinungsebene gibt es erhebliche Ähnlichkeiten, etwa die totalitäre Ideologie, die Denunzierung Andersdenkender.

Und es „wäre natürlich ein naives Verständnis zu glauben, dass sich Geschichte eins zu eins wiederholt, dass neue Faschisten wieder in braunen Hemden einem Mann mit schriller Stimme und einem seltsamen Oberlippenbart nachlaufen“ (20). Das autoritäre Great-Reset-Regime, in dem die Grünen eine prominente Rolle spielen, kommt ja auch modern und fortschrittlich daher. Und anders als der historische Faschismus ist die von den Grünen beklatschte WEF-Diktatur — entsprechend der Entwicklung des internationalen Kapitalismus — nicht nationalstaatlich, sondern global angelegt.

Was eine kleinbürgerliche Massenbewegung betrifft, die im öffentlichen Raum politische Gegner terrorisiert und schließlich brutal vernichtet, so existieren bei den Grünen nur Ansätze in diese Richtung. Ja, es gibt Gruppen der sogenannten „Antifa“, die nicht direkt zu den Grünen gehören, aber oftmals von ihnen protegiert werden, die gegen Kritiker der Corona-Repressalien gewaltsam vorgehen. Und es sind sicherlich überwiegend die grünen akademischen Mittelschichten, die als Denunzianten des Regimes — dem Great Reset entsprechend vor allem auf digitaler Ebene — Gegner der globalistischen Politik an den Pranger stellen und ächten, sie bedrohen und Existenzen vernichten.

Und ja, es gibt auch Massenmobilisierungen auf der Straße, in denen die Grünen direkt oder indirekt eine wichtige Rolle spielen, die dem Schritt für Schritt aufgebauten totalitären Regime dienen und mit denen Gegner teilweise eingeschüchtert und ideologisch marginalisiert werden sollen. Das reicht von Fridays for Future über Black Lives Matter bis zu den Aufmärschen für den ukrainischen Nationalismus, die objektiv gesehen, unabhängig von den subjektiven Motiven einzelner Teilnehmer, sämtlich Instrumente der globalistischen Agenda darstellen. Eine voll entwickelte kleinbürgerliche Massenbewegung im klassischen gewaltsam-terroristischen Sinn des Faschismus sind diese Ansätze aber noch nicht.

Anders als die Nazis haben die Grünen bislang keinen Weltkrieg angefangen und auch keine KZs mit Millionen Toten betrieben. Allerdings wird sich noch zeigen, ob die Grünen mit ihrer antirussischen Kriegshetze im Dienste der NATO-Expansion Europa oder gar die Welt in einen großen Krieg treiben, der im Fall einer nuklearen Eskalation für zig Millionen Menschen verheerend werden kann.

Und es werden sich auch immer mehr die Nebel lichten, zu wie vielen Toten die mRNA-Injektionen des Corona-Regimes schlussendlich führen werden — dafür und für weitere Experimente von Big Pharma an Millionen Menschen werden die Grünen eine wesentliche Verantwortung tragen.

Insgesamt haben die Grünen aufgrund ihrer Klassenzusammensetzung, ihrer totalitären Politik und ihrer Funktion für die Agenda des Großkapitals also faschistische Elemente. Das von ihnen forcierte Corona-Regime und der von ihnen propagierte Great Reset hat eindeutige Kennzeichen eines globalistischen, digitalen Faschismus, ein voll entwickelter Faschismus im engeren Sinne ist das aber bislang nicht.

Um die Grünen und das hinter ihnen stehende totalitäre Projekt des Großkapitals zu stoppen, wird das Einfordern demokratischer Grundrechte nicht ausreichen. Neben einer klaren Sicht auf das, was die Grünen sind und was die Globalisten mit der Welt vorhaben, werden ihre Absichten nur vereitelt werden können, wenn die großen Konzerne und Banken verstaatlicht und die großen Investmentgesellschaften und Stiftungen zerschlagen werden. Erst auf dieser Grundlage ist eine echte und direkte Demokratie, ohne Manipulationen und Erpressungen durch die Superreichen, möglich. Voraussetzung dafür ist eine gut organisierte Massenbewegung mit einem konsequenten Programm (21).


Quellen und Anmerkungen:

(1) Siehe dazu etwa: Raymond Unger: Feuersbrunst der Unmenschlichkeit, https://www.rubikon.news/artikel/feuersbrunst-der-unmenschlichkeit oder Miriam Gebhardt: Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs, München 2015
(2) Sabine Bode: Die vergessene Generation. Kriegskinder brechen ihr Schweigen, Stuttgart 2018, Seite 12
(3) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1055110/umfrage/zahl-der-toten-nach-staaten-im-zweiten-weltkrieg/
(4) Siehe dazu etwa: Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation, Stuttgart 2009 oder Katharina Drexler: Ererbte Wunden heilen. Therapie der transgenerationalen Traumatisierung, Stuttgart 2017
(5) Raymond Unger: Eliten im Traumaschatten, https://www.rubikon.news/artikel/eliten-im-traumaschatten
(6) Raymond Unger: Die Wiedergutmacher, München 2018, Seiten 55 bis 64
(7) Ebenda, Seite 145
(8) Ebenda, Seite 146
(9) MAGIS: Über Selbstbestimmungsrecht und „WeloveVolkstod“, https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/magis-ueber-selbstbestimmungsrecht-und-we-love-volkstod/
(10) Ebenda
(11) Genauer besprochen wird diese Frage ebenfalls hier: https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/magis-ueber-selbstbestimmungsrecht-und-we-love-volkstod/
(12) Antony Sutton: Wall Street und der Aufstieg Hitlers, Basel 2018
(13) Eric Angerer: Streifzug durch die Geopolitik 1/3, https://www.rubikon.news/artikel/streifzug-durch-die-geopolitik
(14) Siehe dazu das Buch von Thomas Röper: Abhängig beschäftigt, Gelnhausen 2021 und das Kapitel „Im Gleichklang: Leitmedien und Lobbynetzwerke“ in Mathias Bröckers / Paul Schreyer: Wir sind die Guten, Frankfurt/Main 2014, Seiten 125 bis 141
(15) Eric Angerer: Totalitärer Globalismus 1/2, https://www.rubikon.news/artikel/totalitarer-globalismus
(16) Siehe zu dieser Thematik auch: Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten, Frankfurt/Main 2021
(17) Die theoretische Einordung der Corona-Regimes zwischen George Orwells „1984“, einer Art globalem Faschismus, Neufeudalismus und Ultraimperialismus (Karl Kautsky) diskutiere ich in diesem Text: Eric Angerer: Totalitärer Globalismus 2/2, https://www.rubikon.news/artikel/totalitarer-globalismus-2
(18) Leo Trotzki: Porträt des Nationalsozialismus, https://www.marxists.org/deutsch/archiv/trotzki/1933/06/natsoz.htm
(19) Zu den Rassen- und Eugenikkonzepten siehe die entsprechenden Abschnitte in: Eric Angerer: Neustart in die Freiheit 1/2, https://www.rubikon.news/artikel/neustart-in-die-freiheit
(20) Eric Angerer: Totalitärer Globalismus 2/2, https://www.rubikon.news/artikel/totalitarer-globalismus-2
(21) Genauer diskutiert werden Ausrichtung und Perspektiven einer solchen Freiheitsbewegung hier: Eric Angerer: Neustart in die Freiheit 2/2, https://www.rubikon.news/artikel/neustart-in-die-freiheit-2


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