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Jenseits des Gehorsams

Jenseits des Gehorsams

Während immer mehr Gesetze, Regeln und Verordnungen unser Leben bis ins Detail zu kontrollieren versuchen, liegt die wahre Macht ganz woanders.

Gesetze, Verordnungen, Verbote, Richtlinien, Dekrete, Anweisungen, Vorschriften, Verfügungen — unsere Sprache hat viele Worte, wenn es darum geht, uns in die Schranken zu verweisen. In Zeiten, in denen die Coronapolitik die Welt beherrscht, wird ganz besonders deutlich, wie wenig Vertrauen die Volksvertreter in diejenigen setzen, die sie gewählt haben. Damit wir richtig spuren, werden wir überwacht und kontrolliert, ermahnt und gemaßregelt, und wenn alles nichts fruchtet, dann werden wir bestraft und zu unserem Wohl gezwungen. Von alleine scheinen wir nicht zu wissen, was richtig ist.

Glaubt man den Gesundheitsstrategen, sind wir kaum dazu in der Lage, uns alleine sauber zu halten. Wie Kleinkindern muss man uns sagen, wie oft wir uns die Hände zu waschen haben, wie wir uns die Nase putzen und wie viel Abstand zu unseren Nächsten akzeptabel ist. Wenn das so weiter geht, müssen wir damit rechnen, dass man uns in nächster Zeit Anweisungen gibt, wie wir uns die Schuhe zubinden und den Hals waschen. Jede banale Geste, so wird uns eingebläut, kann zur potenziellen Gefahr ausufern. Bis in unsere Intimsphäre hinein ist er da, der wohlmeinende große Bruder, auf den uns George Orwell so gut vorbereitet hat.

Möglicherweise wird man uns demnächst auch die Hand führen, wenn wir unser Kreuz auf dem Wahlzettel machen. Denn was kann man erwarten von Bürgern, die nicht einmal dazu in der Lage sind, korrekt zu niesen oder zu husten, die verbotene Reisen und Partys machen und deren Kinder als Spitzel auf sie angesetzt werden müssen, um sie auf den rechten Weg zurückzubringen? Sind solche Menschen denn überhaupt demokratiefähig? Hat sich unsere Demokratie nicht, weil es einen Deep State gibt, überholt, sondern weil die Wähler zu dumm sind, zu wissen, wie man sich richtig verhält?

Wie könnte jemand, der von allein nicht dazu in der Lage ist, auf seine Gesundheit zu achten, und der das Wohl seiner Mitmenschen ständig fahrlässig gefährdet, an politisch relevanten Entscheidungen mitwirken?

Was haben solche Menschen zu sagen, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht? Wie soll jemand, der nicht richtige von falschen Informationsquellen unterscheiden kann, das überblicken können? Wäre es da nicht angebrachter, wenn demnächst gar nicht mehr so getan wird, als sei da noch ein Rest Demokratie? Warum nicht gleich eine Diktatur ausrufen, die bestimmt, was das Wohl aller zu sein hat? Damit wäre endlich klar, dass wir eh nur eine Wahl haben: Gehorsam.

Außer Kontrolle

Hand aufs Herz: Wer von uns weiß schon von alleine, was wirklich gut für ihn ist? Wer kennt zum Beispiel seinen Körper so gut, dass er nicht bei jeder Kleinigkeit zum Arzt oder in die Apotheke läuft, sondern es mit Ruhe und natürlichen Hausmitteln versucht? Wer kennt sich noch aus mit den Kräutern, die gegen jedes Übel gewachsen sind? Wer von uns weiß über sich selbst Bescheid? Wer kennt seine wahren Bedürfnisse, seine Wünsche und Sehnsüchte? Und vor allem: Wer lebt danach? Wer respektiert seine Gefühle? Wer wagt es, sie nicht wegzuschieben, sondern zu durchleben? Wer traut sich in das verworrene Gestrüpp seines Innenlebens und versucht nicht, sich mit Arbeit, Sex, Shoppen oder Amüsements abzulenken?

Wer hat Kontrolle über das, was er denkt? Wer ist dazu in der Lage, aus seinem Gedankenkarussell auszusteigen und seinen Geist bewusst zu lenken? Wer von uns steckt nicht im Sumpf des Banalen, Unbedeutenden, Oberflächlichen fest? Wer steht in Verbindung mit dem Erhabenen, Großen? Wer handelt entsprechend dem, was er denkt? Wer sagt wirklich, was er meint? Wer von uns ist wirklich ehrlich? Wer lebt authentisch und nach dem, was er für richtig hält? Wer macht keine faulen Kompromisse? Wer lässt sich nicht verbiegen? Wer schafft es, kein Opportunist zu sein und sein Fähnchen nicht in den Wind zu hängen?

„Träum weiter“, höre ich es raunen. „Du kennst die Realität nicht.“ So ... und was ist denn „die Realität“? Das, was alle machen? Was Usus ist? Was Gesetz ist? Was uns verordnet oder untergejubelt wird? Haben die uns vorangehenden Generationen, die sich so mutig dafür eingesetzt haben, dass alle Hautfarben und alle Geschlechter die gleichen Rechte haben, ihr Leben gelassen, damit wir jetzt zu hören bekommen, dass wir sowieso keine Wahl haben? Der Starke gewinnt eben. Wird schon richtig sein. Schwindel und Betrug gibt es nur in den Schurkenstaaten und neuerdings auch in Amerika. Aber wir hier haben ja eine Demokratie.

Es sich gemütlich machen

So beißt sich die Katze in den Schwanz und keiner kommt in die Puschen. Nun ist der Herbst und die einbrechende Winterzeit eine wunderbare Gelegenheit, genau das zu tun. Während es draußen kalt wird, die Tage immer kürzer werden und die Natur sich zur Ruhe legt, können wir es uns drinnen gemütlich machen: Heißen Tee trinken, vielleicht mit Brombeergeschmack, Räucherstäbchen und Kerze anzünden. Sieht uns ja keiner, wenn wir im stillen Kämmerlein ein bisschen esoterisch werden. Es bedeutet ja eigentlich auch nur „nach innen gerichtet“ und hat nichts mit dem dubiosen Trallala zu tun, das dem Begriff so gern angedichtet wird.

Hier ist nichts abgehoben, schwurbelig, abstrakt. In unserem Inneren geht es ziemlich konkret zu. Ich fühle mich niedergeschlagen. Mein Bauch tut weh. Ich habe Hunger. Vielleicht gehen wir noch ein wenig weiter. Wo genau drückt und ziept es? Was schlägt uns da auf den Magen, geht uns an die Nieren oder schießt uns in Kreuz? Oder ist alles in Ordnung? Fühlt sich alles gut an? Fließt das Leben so vor sich hin, wie ich es mir wünsche? Bin ich gesund? Oder kratzt es da im Hals? Ist da womöglich Corona im Anmarsch?

Doch das soll uns jetzt gar nicht beschäftigen. Also die Gedanken weg von Corona. „Weg!“, habe ich gesagt. Gar nicht so einfach? Dann können wir jetzt üben, unsere Gedanken etwas zu steuern — an etwas Schönes denken, zum Beispiel. Gibt es das überhaupt noch? Wo ist es denn schön? In den Einkaufszentren? Auf der anderen Seite des Bildschirms? Auf Arbeit? Mir fällt etwas Besseres ein: in der Natur. Gibt es in der Natur etwas, was nicht schön ist? Etwas richtig Hässliches, Widerliches, Ekliges?

Ich muss lange nachdenken, um etwas zu finden. Mir fällt eigentlich nur Schönes ein: Sturmwolken am Himmel, das Netz einer Spinne, die feinen Flügel einer Fliege, sich verfärbendes Laub, die ersten Schneeflocken, ... In der Natur gibt es keine Farben, die nicht zusammenpassen, keine schrillen Töne, keine Disharmonie. Hier ist alles echt. Hier wird nicht gelogen und betrogen. Es wird gejagt und gefressen, doch es gibt keine Gemeinheit, keine Berechnung, keine Grausamkeit. Natur ist großzügig, üppig, bunt — wenn wir sie lassen. Es gibt nichts Überflüssiges in ihr, keinen Müll, kein Recycling, keine nachhaltige Entwicklung, keine irreführenden Worte, die Ausbeutung und Zerstörung rechtfertigen. Hier ist alles Kreislauf, Rhythmus, Werden und Vergehen.

Zeit der Trennung

An der Natur will ich mich orientieren in diesem Herbst. Ich sehe die Flamme meiner Kerze, ein Trost in einer Jahreszeit, in der das Sonnenlicht abnimmt und die längste Nacht noch weit hin ist. Die Flamme zeigt immer nach oben. Ich kann die Kerze nehmen und drehen, wie ich will — die Flamme bleibt vertikal. Aufrecht. Genährt von ihrem Brennstoff strebt sie immer nach oben, eine sichtbare Verbindung zwischen Greifbarem und Unbegreiflichem. Es ist ein wärmendes, beruhigendes Licht, das von ihr ausgeht. Kein zerstörerisches Feuer, kein Waldbrand, kein schwarzer Qualm — eine elegante Flamme, die mich daran denken lässt, in welche Richtung ich wachsen will.

Doch vor dem nächsten Frühjahr geht es daran, sich auf den Winter vorzubereiten, die Zeit, in der die Natur schläft. Die letzten Früchte sind geerntet. Was wird meine Saat für den nächsten Frühling? Was will ich mit hinübernehmen in das kommende Jahr? Die Blätter werden fallen, die Früchte der Erde werden vergehen. Nur die Samen werden übrig bleiben. Es wird nichts nützen, mich an die Schönheit des vergangenen Sommers zu klammern und darüber zu klagen, dass alles vorbeigeht. Mir wird nichts bleiben als die Saat, die ich für einen neuen Anfang mit hinübernehmen kann.

Herbst ist die Zeit der Trennung. Was lasse ich los? Die Reise geht nur mit leichtem Gepäck weiter. Ein paar Samenkörner — das ist nicht viel. Welche Beziehungen sind überflüssig geworden? Welche Bildungen können aufgelöst werden? Wo hat sich Ballast angehäuft? Welche Ideen haben keine Gültigkeit mehr? Welche Muster sind überholt? Wie möchte ich im nächsten Frühjahr erblühen? Was werden meine Farben sein, meine Eigenschaften, meine Fähigkeiten? Welche Energie soll von mir ausgehen, welchen Duft werde ich tragen, wie werde ich mich anfühlen?

Jenseits menschlicher Macht

Jetzt entscheidet sich, was nach diesem Winter sein wird. Werden wir in einer Diktatur leben oder reif für die Demokratie sein? Werden wir begriffen haben, dass wir nur aus uns heraus unsere Gesellschaft verändern können? Dass wir immer wieder auf dieselben Probleme stoßen, wenn wir uns nicht ans Eingemachte wagen? Dass kein Weg daran vorbeiführt, mit uns selbst Frieden zu schließen, bevor es uns gelingen kann, im Außen eine harmonische, gerechte Welt aufzubauen? Dass niemand das an unserer statt tun wird? Dass es allerhöchste Zeit ist, entsprechend in Bewegung zu kommen?

Wir riskieren, alles zu verspielen, wenn wir uns nicht auf die aufrechte Flamme in uns besinnen.

Werden wir also reif für die Ehrlichkeit, die Authentizität, die Offenheit, die Freiheit! Streifen wir die bevormundenden und lebensverachtenden Gesetze der alten Autoritäten von uns ab und erinnern wir uns an das einzige Gesetz, das wir wirklich brauchen, um in Frieden zusammenzuleben: Handeln wir so, wie wir selbst behandelt werden wollen! Bringen wir dem Lebendigen Respekt entgegen, Menschen, Tieren, Pflanzen, allem, was die Natur hervorbringt. Wir sind eins. Was wir den anderen antun, kommt zu uns zurück, ganz sicher. Diesem Gesetz können wir nicht entfliehen. Wir können uns der Verantwortung nicht entwinden.

Kein menschliches Gesetz steht über den kosmischen Gesetzen. Deren Macht muss sich früher oder später alles beugen. Mögen ein paar größenwahnsinnige Psychopathen sich auch einbilden, sich über alles erheben zu können. Mögen sie die Erde als Spielball benutzen und das Lebendige als Ressource, um ihre unstillbare Gier zu besänftigen: Ihnen wird nicht gelingen, die Hand auf das Lebendige zu legen und nach ihrem Gutdünken zu formen. Sie werden scheitern. An uns ist es zu entscheiden, ob wir mit diesen Mächten untergehen oder zu einer aufrechten Flamme des Lebens werden.


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