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Medikamentöses Vergessen

Medikamentöses Vergessen

Bei der Behandlung des als „Demenz“ bekannten Krankheitsbildes sind pharmazeutische Produkte nicht die Lösung, sondern die Ursache.

Ein isolierter geistiger Verfall war in ursprünglicheren Gesellschaften und in Notzeiten nie ein Thema. Die Schlüssel-Beschreibung einer Alzheimer-Erkrankung durch den Namensgeber Alois Alzheimer (1864 bis 1915) datiert erst von 1906. Auch damals handelte es sich im Gegensatz zu heute immer um Einzelfälle. Die gestiegene Lebenserwartung kann allerdings nicht zur Ursache für die Epidemie an intellektuellem Verfall verantwortlich gemacht werden, da der Erkrankungsbeginn meist in einem Alter liegt, das auch früher erreicht wurde.

Es sollte zu denken geben, dass vermeintliche „Demenzen“ in Ländern häufig sind, in denen der Konsum an Produkten der Pharmaindustrie hoch ist. Bei jeder Einschränkung der intellektuellen Leistungsfähigkeit spielt eine Beeinträchtigung von Botenstoffen im Gehirn eine wichtige Rolle. Der Botenstoff Acetylcholin ist für zentrale Gedächtnisfunktionen des „Speicherns“ und „Wiederherstellens“ wichtig.

Medikamente, die in diese Vorgänge eingreifen können Verwirrtheit, Vergesslichkeit, Unruhe oder Aggressivität hervorrufen.

Dies betrifft nicht nur alle Psychopharmaka, auf die im Alter grundsätzlich verzichtet werden sollte. Viele Mittel gegen Harninkontinenz, Migräne oder Asthma gehören dazu. Auch als unverdächtig geltende Medikamente wie die immer noch kritiklos und oft unnötig lange verordneten Kortisonpräparate, manche Antibiotika, zum Beispiel Fluorochinolone, oder sogenannte nicht-steroidale entzündungshemmende Schmerzmittel, zum Beispiel Ibuprofen, können zum Bild einer „Demenz“ führen. Dies gilt auch für den marktführend bei Parkinson-Symptomen verordneten Wirkstoff Levodopa. Bei der meist gleichzeitigen Einnahme dieser Substanzen wird der Effekt gar noch potenziert. Infolge der abnehmenden Fähigkeit zum Abbau und Ausscheidung der Pharmaka verschärft sich eine Überdosierung mit jedem Lebensjahr.

Diese Symptome werden dann allzu oft als „dementiver Abbau“ verkannt, obwohl es sich um ein medikamentös bedingtes oder verstärktes Delir handelt. Und dieses ist durchaus wieder rückläufig, wenn die gehirnschädlichen Pharmaka abgesetzt werden. Leider passiert dies viel zu selten. Das Etikett „Demenz“ wird stillschweigend von Angehörigen und medizinischem Personal verfügt und akzeptiert. Die Konsequenz besteht dann in der zusätzlichen Einnahme weiterer Pharmaka oder vermeintlich hilfreicher Vitamine oder Spurenelemente. Nicht wenige Senioren versterben wohl an toxischen Medikamentenwirkungen, ohne dass dies erkannt wird.

Je mehr Medikamente, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Demenz-Diagnose, die gar nicht zutrifft.

Was ist zu tun?

Es ist offensichtlich, dass erst mit der oft unreflektierten Übermedikation die Schein-Diagnose „Demenz“ ihren Einzug in den Alltag der Menschen gehalten hat. Deren „pandemische“ Verbreitung ist bei durchschnittlich 8 bis 10 Medikamenten im Alter kein Wunder. Wenn es vor der Ära der Pharmaprodukte keine nennenswerte Anzahl von „Demenzen“ gab, sollte dies Nachricht genug sein. Aus Notzeiten, in denen wirklich ein Mangel an vielen lebensnotwendigen Substanzen herrschte, ist nicht bekannt, dass dann Demenzen auftraten. Da traten andere wirkliche Mangelkrankheiten auf. Geistiger Verfall ist generell ein Zeichen einer Intoxikation, aber nicht irgendeines Substanzmangels.

Bei jeder Einschränkung der intellektuellen Leistungsfähigkeit ist es ratsam, möglichst viele — am besten alle! — Medikamente abzusetzen. Nicht selten klaren Menschen innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen auf und sind wieder in der Lage ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der vorschnelle Ruf nach Behandlung einer „Demenz“ durch Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel wegen eines vermeintlichen Mangels ist unangebracht und kontraproduktiv. Erst, wenn Wochen nach deren Absetzen keine Besserung eintritt, sollte man über Alternativen nachdenken.


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