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Mündige Eltern

Mündige Eltern

Der Filmemacher Karolis Spinkis macht Mut, eigenverantwortlich über Impfen zu entscheiden.

Deutschland steht kurz davor, die Impfpflicht einzuführen. Noch gibt es nur nachdrückliche Empfehlungen für die Immunisierung gegen 13 verschiedene Kinderkrankheiten, darunter Masern, Mumps, Windpocken und Röteln. Doch ab dem 1. März 2020 soll die Masernimpfung zur Pflicht werden. In der Bevölkerung regen sich Zweifel, Besorgnis und auch Angst: Was tut man den kleinen Körpern, die noch keine eigene Immunabwehr aufgebaut haben, damit an?

Welche Nebenwirkungen haben Schwermetalle und Adjuvantien wie Aluminium, das in Impfstoffen für Tiere bereits verboten ist? Gibt es Zusammenhänge zwischen Impfungen und Entwicklungsstörungen? Welche Probleme und Krankheiten können durch Impfen ausgelöst werden? Warum lässt man Kinder die in der Regel harmlos verlaufenden Krankheiten nicht durchmachen und entzieht ihnen den lebenslangen Schutz?

Vor diesem Hintergrund schuf der Filmemacher Karolis Spinkis ein Forum, in dem Eltern zu Wort kommen, die sich für sichere Impfungen aussprechen oder die ihre Kinder bewusst nicht impfen lassen. Die verschiedenen Erfahrungen werden in kurzen Videoclips dargestellt und wollen anderen Eltern Orientierungshilfe geben. Oberstes Anliegen ist es, im Sinne des Wohls der Kinder zu entscheiden und ihnen einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen.

Wirt plus Erreger gleich Krankheit?

Bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander. Auf der einen Seite steht der Glaube an den medizinischen Fortschritt. Werden wir heute nicht immer älter? Sind viele der Krankheiten, die uns früher zu schaffen machten, heute nicht ausgerottet? Auf der anderen Seite regt sich Misstrauen. Wird in einem System, in dem auch die Medizin dem Wettbewerb unterliegt, wirklich im Sinne des Menschen gehandelt? Führen unsere Versuche, das Lebendige auf Kosten natürlicher Prozesse zu kontrollieren und zu unterdrücken, nicht in eine Sackgasse?

Das Vertrauen in die Nützlichkeit von Impfungen basiert auf dem Gedanken, dass es einen Angreifer gibt, der außer Gefecht gesetzt werden muss.

Dieses Denken geht auf die Entdeckungen der Forscher Robert Koch und Louis Pasteur zurück, die Begründer der modernen Bakteriologie und Mikrobiologie. Die Institute, die ihre Namen tragen, stehen für verbesserte Gesundheit und längere Lebenserwartung. Beide hatten es sich zum Ziel gesetzt, gegen das „kleine Leben“ in den Krieg zu ziehen.

Während Pasteur bereits auf seinem Totenbett eingestand, dass nicht die Mikrobe, sondern das Terrain für Infektionskrankheiten verantwortlich ist (Béchamp avait raison: Le microbe n’est rien, le terrain est tout), hielt Koch ein Leben lang an der Angreifertheorie fest. Der Nachwelt ist nicht im Gedächtnis geblieben, dass Kochs Gegenspieler Max von Pettenkofer in einem mutigen öffentlichen Selbstversuch eine Kultur Cholerabakterien geschluckt hatte, um zu beweisen, dass eine Krankheit sich eben nicht auf die einfache Definition Wirt + Erreger = Krankheit reduzieren lässt. Es ist ebenfalls in Vergessenheit geraten, dass zu dem Zeitpunkt, als Koch seinen Impfstoff gegen Tuberkulose gefunden hatte, die Krankheit bereits von allein zu 90 Prozent zurückgegangen war (1).

Ob in der Forschung oder in der Politik: Bis heute zollen wir vor allem jenen Hochachtung, die als Kämpfer in die Annalen der Geschichte eingegangen sind. Eindringlinge müssen zurückgedrängt, Entartetes ausgemerzt werden. Davon, dass wir nicht auf die Idee kommen, in uns selbst nach den Ursachen und Lösungen für unsere Krankheiten zu suchen, profitieren gleich mehrere Industriezweige. Ihnen ist daran gelegen, dass wir das Kranke mit möglichst aggressiven, möglichst teuren und möglichst lange abhängig machenden Substanzen bekämpfen.

Mangelhafte Wissenschaftlichkeit

In diesem Sinne hält sich auch die Vorstellung, dass das Impfen grundsätzlich gut für unsere Gesundheit sei. Eine schnelle und saubere Sache: Ein kleiner Piks und schon hat man eine Sorge weniger. Die Impfstoffe — Substanzen aus abgetriebenen Föten, Affennieren, Bindegewebszellen von Hühnern, Kaninchenhirnen und anderen tierischen Geweben — werden zumeist in den menschlichen Organismus eingespritzt. Dieser wehrt sich gegen die Fremdkörper und bildet dabei Antikörper, die ihn vor späteren Infektionen schützen sollen.

Ein Impfstoff gilt dann als wirksam, wenn im Blut des Geimpften die Antikörpertiter ansteigen. Dieser Wert besagt, dass ein Körper Kontakt mit dem Erreger hatte. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Studien darüber, ob Menschen mit hohen Antikörpertitern gesünder sind als Menschen ohne Titer, oder darüber, ob Impfen die Immunität steigert oder gar die Lebenserwartung verlängert. Ebenfalls gibt es keine placebokontrollierten Doppelblindstudien zu Impfstoffen, also keine vergleichenden Nachweise darüber, was passiert, wenn man nicht geimpft ist.

Während wir nach einer durchstandenen Kinderkrankheit ein Leben lang vor den Erregern geschützt sind, bietet Impfen keinen hundertprozentigen Schutz. Bei einer Masernepidemie in Kanada hatte sich beispielsweise herausgestellt, dass 85 Prozent der Erkrankten als Kinder geimpft worden waren.

Bei einer Mumpsepidemie in der Schweiz stellte man fest, dass von den 15.000 erkrankten Kindern 75 Prozent vorschriftsmäßig zwei Impfungen erhalten hatten (2).

Laut der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für unabhängige Impfaufklärung gibt es bezüglich des Impfschutzes keine fundierten wissenschaftlichen Untersuchungen, keine Beweise für eine echte Risiko-Nutzen-Abwägung von Impfstoffen und keine Studien zu Langzeitwirkungen. Doch obwohl heute immer mehr Eltern hellhörig werden, geht der Trend in Deutschland, wo Zwangsimpfungen nach dem heutigen Gesetz Körperverletzung sind, immer mehr in Richtung Impfpflicht.

Eine Gefahr für das Gemeinwohl?

Wäre die Masernimpfung nur ein Auftakt, der den Damm für weitere Zwangsimpfungen bricht? In Frankreich beispielsweise sind seit Anfang 2018 elf Impfungen Pflicht. Eltern, die sich dem widersetzten, riskierten eine Geldstrafe und bis zu zwei Jahre Gefängnis. Aufgrund massiver Proteste in der Bevölkerung ist diese Maßnahme jedoch inzwischen zurückgezogen worden. Dennoch, ob in Frankreich oder in Deutschland: Impfkritiker werden in der öffentlichen Debatte an den Pranger gestellt und stellen angeblich eine Gefahr für das Gemeinwohl dar.

„Das Geschäft mit der Aluminium-Angst“, „Das unlösbare Problem mit den Märchen der Impfgegner“, „Wer die Eltern entscheiden lässt, riskiert Menschenleben“, „Masern — nicht impfen: Ein tödlicher Irrtum“ lauten die Titel der großen Zeitungen. Auf die Ängste der Eltern wird dabei nicht eingegangen. Auch in den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums heißt es lapidar: „Moderne Impfstoffe sind gut verträglich und unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen werden nur in seltenen Fällen beobachtet.“

Doch hierzu gibt es andere Stimmen. Das Aluminium in den Impfstoffen wird zunehmend etwa in Zusammenhang mit den sich rasant entwickelnden Erkrankungen Autismus und Alzheimer gebracht. Nachdem der englische Wissenschaftler Andrew Wakefield kurz vor der Jahrtausendwende auf diese Parallele aufmerksam gemacht hatte, brach eine Welle der Empörung los, die dem Forscher seinen Beruf kostete. Der auf seinen Recherchen basierende Film „Vaxxed — eine schockierende Wahrheit?!“ durfte auf dem Tribeca Film Festival 2016 nicht gezeigt werden.

Offene Fragen

Ich bin keine Wissenschaftlerin und kann weder die medizinischen noch die biologischen Zusammenhänge beurteilen. Doch ich kann lesen und Fragen stellen. Warum werden Impfkritiker derart verteufelt? Wie können in unserer aufgeklärten Zeit Forscher in Hexenprozessen gleichkommenden Verfahren gebrandmarkt werden? Wie ist es möglich, dass Mitglieder der Ständigen Impfkommission STIKO in Interessenskonflikte mit der Pharmaindustrie verstrickt sind und ganz offensichtlich nicht neutral arbeiten können? Wie kann ein Lobbyist der Pharmaindustrie Gesundheitsminister werden? Warum wird darauf bestanden, ganze Völker „durchzuimpfen“? Warum geht man das Risiko ein, Substanzen in einen Körper zu spritzen, von denen nicht einmal die Hersteller wissen, wie sie sich genau verhalten werden?

Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen, werden als verantwortungslos beschimpft. Doch sind es bei genauerem Hinsehen nicht vielmehr die Geimpften, die zur Gefahr für die Ungeimpften werden? Kinder können sich nicht mehr anstecken und einen natürlichen lebenslangen Immunitätsschutz aufbauen. Mütter können ihre Antikörper nicht mehr an ihre Neugeborenen weitergeben, wenn sie selbst als Kinder geimpft worden sind. Hat der rasante Anstieg der unheilbaren und nur kostspielig behandelbaren Zivilisationskrankheiten nicht auch damit zu tun hat, dass wir die natürlichen Prozesse in unseren Körpern unterbinden?

Die Kluft überwinden

An der Impfdebatte zeigt sich, welche Medizin wir wollen: Maximales Eingreifen in den menschlichen Organismus oder Vertrauen in die natürlichen Abläufe? Wollen wir weiter die kleinsten und ältesten aller Lebewesen als unsere Feinde bekämpfen oder erkennen wir sie, auch wenn sie töten können, grundsätzlich als unsere Partner an?

Vielleicht sind wir gar nicht so weit davon entfernt, Frieden mit dem „kleinen Leben“ zu schließen. Dank des Engagements von Giulia Enders ist der Nutzen der Mikroorganismen einem breiten Publikum zugänglich geworden (3). Wir wissen heute, dass mindestens so viele Mikroben wie Zellen unseren Körper ausmachen und dass es keinen Prozess gibt, bei dem sie nicht ihre Finger im Spiel haben. Sollten wir uns also nicht besser mit ihnen gut stellen, anstatt sie zu bekämpfen?

Könnte es nicht sein, dass die Krankheiten, die sie auslösen können, in unserem Sinne sind? Schließlich funktioniert das Leben biologisch, so, wie es für den Gesamtorganismus am besten ist. Sind die Kinderkrankheiten nicht dazu da, uns auf das Leben vorzubereiten und unseren Organismus zu stärken?

Haben vielleicht auch andere Infektionskrankheiten den Sinn, uns in gewisser Weise wachsen zu lassen?

Die Initiative von Karolis Spinkis zeigt, wie viele Menschen heute reif für diese Fragen sind. Um zu einer bewussten und mündigen Entscheidung zu kommen, brauchen wir einen klaren Kopf. Angst ist kein guter Ratgeber. Seimutig.tv hilft, die Angst zu überwinden und Vertrauen zu entwickeln. Ziel ist es, die Menschen zusammenzubringen. Impfbefürworter sollen mehr Verständnis für Impfkritiker bekommen und besorgte Eltern den Mut, sich in Ruhe eine eigene Meinung zu bilden. Beide Seiten sollen ein offenes Ohr füreinander bekommen. So wird der Hetze, wie wir sie aus den großen Medien kennen, eine Initiative entgegengesetzt, in der das Trennende überwunden werden kann und jeder frei entscheidet, was er für richtig hält (4).


Quellen und Anmerkungen:

(1) Impfreport Nummer 80 und 81.
(2) Anita Petek in Querdenken-TV: http://quer-denken.tv/83-krank-durch-impfen/
(3) Giulia Enders: Darm mit Charme, Ullstein 2017.
(4) Wer weiter gehen möchte, kann sich in das Netzwerk impfdiskurs.de einschreiben: https://impfdiskurs.de/log-in


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