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Nur eine kleine Berührung

Nur eine kleine Berührung

Ein kleines Stück Freiheit für ganz viel Sicherheit und Sauberkeit aufzugeben, ist nicht zu viel verlangt.

Das zwölfte bis dreißigste Lebensjahr verbrachte ich im Land von Milch und Honig. Nach achtzehn Jahren Israel kam ich nach Deutschland, genauer nach Tübingen, um meine Doktorarbeit zu schreiben. Mit wenigen Sachen im Koffer und noch weniger Deutschkenntnissen reiste ich mit der Hoffnung, eines Tages Philosophieprofessor zu werden. Nicht unbedingt nach Ruhm und Ehre strebte ich, sondern mir kam es vor, als wäre Philosophie das einzige Fach an der Universität, in dem man das Nichtstun professionell ausüben konnte. In Israel hatte ich sogar, nach dem BA, ein MA bekommen, und kaum etwas dafür getan; es ist einfach passiert. Genau nach meinem Geschmack. Die Zukunft sah rosig aus. Habe sogar für andere — insbesondere drei blinde Araberinnen — Hausarbeiten geschrieben und damit Geld gemacht.

Easy like Sunday morning.

Dann warum nicht in Deutschland einfach so weiter machen? Sogar ein Stipendium habe ich erhalten, um meine Ziele zu verfolgen.

Vom Nichtstun zu leben, wäre doch nicht schlecht, dachte ich.

Philosophie schien das perfekte Vehikel für ein sorgenloses Leben. Nichtstun in der Philosophie entwickelte sich zu so etwas wie meine Spezialität.

My piece of cake.

Ja, vielleicht war ich, nun ja, faul, zugegeben, aber ein Nichtstuer zu sein, klingt irgendwie tiefsinniger. Andererseits wäre für Aristoteles jemand wie ich ein „praktischer Mensch“ gewesen, denn bei den alten Griechen war das Praktische mit Selbsterkenntnis verbunden, was viel Zeit in Anspruch nahm — ein ganzes Leben lang. Deswegen betrachtete Aristoteles die Arbeit — wie wir sie heute kennen — als das Unpraktischste überhaupt, als überflüssig und ja, gefährlich. Er rief die Bürger ausdrücklich auf, keiner geregelten Arbeit nachzugehen, sondern zu philosophieren.

Erkenne dich selbst.

Zugegeben, Aristoteles ist schon lange Zeit tot, aber hatte er wirklich unrecht?

Pause

Dass ich mich, wie so oft im Leben, auch diesmal gewaltig irren dürfte — letztendlich blieb sowohl die Doktorarbeit wie die Professur aus —, werde ich ein anderes Mal erzählen. Jedenfalls: 2003 war ich glücklich, ich war in Deutschland.

In meiner Wahlheimat fühlte es sich meditativ an. Nicht nur weil Hölderlins Grab in dem Stadtfriedhof lag. Das spielte natürlich eine große Rolle, denn Hölderlin war so etwas wie ein Held für moi. Es handelte sich aber um etwas anderes: Als ich Läden betreten habe, musste ich meinen Rucksack nicht aufmachen.

Ooommmm.

In Israel musste jeder seine Tasche öffnen, um in Supermärkten oder Kaffeehäusern hineinzugehen. Vor dem Eingang der Gebäude mussten Kunden und Besucher beweisen, dass sie keine Terroristen sind und dafür manchmal sogar Schlange stehen.

Männer und Frauen öffneten ihre Taschen weit und breit, zeigten den mit Pistolen bewaffneten Männern vom Sicherheitsdienst anhand hastiger Bewegungen, sie seien ungefährlich und würdig im Restaurant etwas zu essen. Wer keine Bombe in seiner Tasche versteckt hatte, konnte sich setzen und etwas bestellen, sich entspannen, das Leben genießen, Freunde treffen, sich mit Fremden unterhalten, nach dem Motto: Erst lasse ich meine Tasche durchsuchen, dann kann ich machen, was ich möchte.

La dolce vita.

In der Regel waren alle verdächtigt, bis sie ihre Unschuld belegt hatten. Schöne Worte und lachende Gesichter reichten nicht aus — die Tasche sollte bitteschön geöffnet werden.

Liftoach et hatik bewakascha.„Bitte öffnen Sie die Tasche“ (auf Hebräisch).

Viele von der Sicherheitsdienstfirma, die die Taschen prüften, waren ältere Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion, die normalerweise kein großes Interesse bezüglich dem Inhalt der Tasche zeigten. Ein kurzer Blick genügte, keine Bombe, und man konnte schon in die Bank oder anderswo hinein. Ja, es gab auch Sicherheitsmänner, die lange in den Taschen baggerten, aber sie waren in der Minderheit. Die überwiegende Mehrheit der Taschenchecker verhielt sich eher apathisch.

Lebensfreude sah anders aus als die grauen Gesichter der Sicherheitsdienstler, auch wenn hier und da ein Zahn aus Gold in ihren gähnenden Mündern aufblitzte. Manchmal machten die leeren Gesichter Pause, um eine oder zwei Zigaretten zu rauchen. Wenn man Glück hatte, konnte man ab und zu auch ohne gecheckt zu werden passieren; man wurde sozusagen durchgewunken — mit einem Handsignal oder Kopfnicken —, vorausgesetzt man hatte weiße Hautfarbe. Araber und Juden, die aus arabischen Ländern stammten, hatten es schwieriger als die aschkenasischen Juden. Weil ich nicht wie ein Araber aussehe, wurde ich gelegentlich ohne gecheckt zu werden durchgelassen. Vielleicht dachten die russischen Sicherheitsmänner, dass ich einer von ihnen war. Sie winkten, fast verschwörerisch, ihre Augen sagten: schneller, Kamerad. Ich nickte, salutierte, zeigte Zähne, leider eher gelbe, aber ohne Goldgehalt, und lief wie ein Soldat — Links-zwo-drei-vier, Links-zwo-drei-vier — weiter.

Spasiwa.

Das waren aber Ausnahmesituationen. Die Taschen konnten nicht unkontrolliert bleiben, auch wenn man Igor hieß.

Alles ereignete sich mechanisch, die Tasche wurde routinemäßig geöffnet, der kurze Blick der Russen folgte. Und man machte weiter, ging hier, ging da, als wäre nichts passiert. Dass die Tasche stets geöffnet sein musste, gefolgt von der gähnenden Miene eines älteren Herren, gehörte zum Alltag. Man gewöhnte sich an dieses Theater und machte mit, ja, man musste mitmachen. Hätte man sich geweigert, die Tasche zu öffnen, konnte man nirgendwo rein, nicht mal ins Krankenhaus. Nirgends.

Das Spiel mit der Tasche war eine Voraussetzung, um am öffentlichen Leben teilzunehmen. Und es blieb nicht immer nur bei den Taschen. Hosentaschen wurden auch kontrolliert, manchmal manuell, was eher unangenehm, etwa kitzelig wirkte, penetrierend, da fremde Hände mit dem Körper wie suchend interagierten.

Ganz unberührt konnte man nicht bleiben. Früher oder später kam das rigide Anfassen oder eine lockere Berührung. Oft waren allerdings elektronische Geräte im Einsatz, die die Sicherheitsmänner flüchtig über die Körperteile führten. Es kam vor, dass das Gerät piepste, das machte nichts, Fehler konnten passieren — es war doch keine Bombe, nur ein Schlüssel oder etwas anderes aus Metall. Man lachte darüber und ging weiter. Man lachte auch, wenn die Geräte bei allen piepsten; dies sorgte stets für gute Laune. Haha, haha. Piiiippp ... piiiiiiiiipppppp. Haha. Die Menschen lachten, die Sicherheitsmänner lachten. Alle lachten. Piiiipppp ... piiiiippp ... hahaha.

Zeigte man aber die Taschen nicht, hätte die Polizei bestellt werden können. Das wollte man natürlich vermeiden, mit den Bullen mochte sich kaum jemand anlegen, also machte man mit. Gute Laune, haha. Piiiippppp.

Gecheckt zu werden, gehörte zum Alltag wie Dornen zur Rose. Die gute Laune nicht immer. Piiipppp ... piiiiiippppiiiipppp ... piiiiiippppiiiippppiiiiipppiiiiippppiiiiiiiii.
Ahhhhh!

Pause

Durch das Öffnen der Tasche, manchmal Dutzende Male am Tag, redete man sich ein, dass es um Vorsorge ginge, um Prävention, um eine Übeltat zu vermeiden. Das tiefe Eindringen in der Privatsphäre war das Resultat dieser von der Politik eingeführten Maßnahme. Man musste den Terror bekämpfen — das Öffnen der Tasche gehörte dazu.

Zwar war diese nicht das eigentliche Ziel, aber sie könnte helfen, dann warum nicht? Es ist nur eine Tasche, nur eine kleine Kontrolle. Warum sollte es ein Problem sein? Wenn man kein Terrorist ist, dann sollte man sich keine Sorgen machen. Ja, ein bisschen unangenehm, aber für die Sicherheit muss man Opfer bringen. Ein bisschen Freiheit aufgeben, um Sicherheit zu erlangen — kein schlechter Deal, oder?

Nur eine kleine Berührung.

In der Regel machte man sich keine Gedanken über die perfide Logik der Unfreiheit, in der man zum Gehorchen indoktriniert wurde. Die Überzeugung wurde geweckt, dass es sich lohnt, Freiheit mit Sicherheit zu tauschen. Ware gegen Ware. Zuerst nur ein wenig Freiheit für viel Sicherheit, versteht sich. Langsam, langsam. Dann aber doch ein wenig mehr. Und noch mehr. Unendlich mehr und mehr und mehr. Sicherheit. Kaum Freiheit. Schnell, schnell. Es muss aber so sein, denn Terror ist gefährlich, oder?

Für Gehirnwäsche wurde frühzeitig gesorgt.

Wir oder sie.

Sicherheit wurde als das Höchste angesehen. Denn man musste den Terror überleben, um überhaupt über so etwas wie Freiheit nachdenken zu können. Freiheit wurde zu so etwas wie ein Luxus, etwas, was man nicht unbedingt im Leben brauchte.

Viele hatten damit kein Problem, die Freiheit aufzugeben, sie zu tauschen, zu verkaufen. Die Mächtigen mussten es ja besser wissen, sie wussten Bescheid. Und da Terror eine ständige Gefahr darstellte, sollte man doch manch kleine Opferblume der Freiheit zum Altar der versprochenen Sicherheit bringen.

Mach, was wir dir sagen!

Man glaubte den Mächtigen, denn wir waren Juden wie sie. Die Logik der Masse war: Juden wollen andere Juden nicht schaden. Die Gefahr wurde als eine von Außen kommende angesehen. Die Auslöschung lauerte überall, man musste gewappnet sein, Stärke zeigen, nicht nachgeben, nie aufgeben.

Kämpfen!

Wir Juden sind von Feinden umkreist, also muss Sicherheit an erster Stelle sein. Wir haben die beste Armee der Welt und jüdische Politiker, die das Gute für uns wünschen. Wir sind das auserwählte Volk, wir haben viele Jahrtausende überlebt und wir werden weiterhin fortdauern. Niemand kann uns stoppen. Wir sind Juden.

Stärke zeigen, denn es sind wir oder sie.
Es ist Krieg!

Ob man wollte oder nicht: Man musste es tun, die Tasche wurde geöffnet. Die Terroristen fanden aber doch Wege, Menschen in die Luft zu jagen, trotz all der Millionen von Taschen, die jede Stunde geöffnet und zugemacht werden mussten. Die Vorkehrungen schienen nichts zu bewirken, außer die Freiheit zu beschränken und Menschen systematisch zu verwirren. Dennoch machte man weiter.

Mir kam es stets wie ein Theaterspiel vor, ein trauriges Stück mit komischen Elementen. Angst und Schrecken fungierten als Hauptmomente, sie bestimmten den Grundton der Ereignisse.

Die Politiker sagten nicht, dass es um Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung ginge, sie sagten, dass sie einzig und allein den Schutz der Bevölkerung vor Augen hatten. Ob die Politik sich je um die Wahrheit kümmerte und eine vertrauenswürdige Instanz darstelle, sei mehr als nur fraglich. Trotzdem tun die Menschen das, was ihnen gesagt wird: Sie tauschen Freiheit für eine Scheinsicherheit, sie graben ihr eigenes Grab, die Ruhestelle der ewigen Gehorsamen.


In Tübingen angekommen, fühlte ich mich frei wie lange nicht mehr. Es schien, als hätte ich die alltägliche Neurose, die Gefahr der Bomben und des Terrorismus hinter mir, im Nahen Osten, gelassen. In Deutschland konnte ich mit meinem Rucksack überallhin reingehen, keiner interessierte sich für dessen Inhalt.

Ab und zu spürte ich den Drang, meinen Rucksack am Eingang eines Gebäudes aufzumachen, aber siehe, da gab es keine Kontrolleure, nur ein paar Straßenmusiker, die Gitarre spielten und auf Ungarisch traurige Lieder sangen. Es waren Zigeuner, wie man sie früher nannte, heute bevorzugt man, zu ihnen Roma zu sagen. Auf jeden Fall waren es Zigeuner und keine israelisch-russischen Sicherheitsmänner. Anstatt meinen Rucksack zu öffnen, lachte ich und atmete tief durch.

Lange Zeit konnte ich es nicht glauben: Niemand fragte sich, ob in meinem Rucksack eine Bombe steckte oder nicht. Was in Israel undenkbar gewesen wäre, war hier die Normalität. Manchmal hatte ich Glücksgefühle — nirgendwo musste ich beweisen, dass ich kein Bombenanleger war. Ohne Beweise vorzeigen zu müssen, man glaubte mir, dass ich Gebäude nicht in die Luft sprengen wollte. In Deutschland schien der Terrorismus die Menschen nicht besonders zu interessieren.

Hier herrscht kein Terrorregime, sagte ich mir, noch nicht.

Tief drinnen wusste ich, dass Israel als eine Art Laboratorium für die Zukunft der Welt fungierte. Oft hatte ich den Gedanken, dass der Terrorismus bald auch anderswo, in der ganzen Welt Wirklichkeit sein würde.

Israel als Vorbild — die Welt als Abbild.

Ich weiß nicht, warum ich diesen Gedanken hatte, vielleicht weil ich manchmal an mich dachte, wie ich im Wohnzimmer meines Elternhauses saß und im Fernsehen die Nachrichten über 9/11 anschaute. Auch wenn die Bilder surreal auf mich wirkten, konnte man die Tatsache nicht ignorieren: Der Terror wurde mit einem Schlag zum Weltphänomen. Das, was in Israel schon lange das Leben der Menschen bestimmte, drohte einen internationalen Status zu bekommen.

Der Albtraum nahm verrückte Züge an.

Nicht-Koscher.

Trotz der besorgniserregenden Ereignisse auf dem Planeten war im Jahre 2003 der Terror in Deutschland relativ unbekannt. Auch wenn man mit der Zeit die Gefahr des Terrorismus nicht zu unterschätzen lernte, blieben die Geschehnisse „weit weg von zu Hause“, die mit einem Knopfdruck bereits zum Verschwinden gebracht werden konnten.

Fernbedienung. Drücken. Aus.

Schwarz.

Auch wenn die Bluttaten schwer zu ignorieren waren, machten sie sich kaum bemerkbar. Der Terror wurde für mich zu einem Echo vergangener Zeiten. Nicht präsent, dafür aber gefühlt. Eine Andeutung.

Es war einmal in …

Israel war weit weg, nun befand ich mich im Land der Dichter und Denker, in einem Land, welches einen großen Teil der Familie meines Großvaters ermordet und die ganze Familie meiner Großmutter ausgelöscht hatte. Zwischen Himmel und Hölle befand ich mich. Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Gegenwart fühlte sich gut an, duftete nach Frische.


Trotz des meditativen Zustands wurde ich im Wohnheim Fichtehaus nicht gerne gesehen, da ich, wie immer, im Stehen pinkelte.

Seit ich denken kann, habe ich das Wasser so aus dem Körper herausgelassen und dachte nie, dass mit meiner Art und Weise Toilette zu machen, etwas nicht in Ordnung wäre. In Deutschland musste ich mich anders belehren lassen. Die jungen Studentinnen gaben sich unzufrieden mit meiner Methode, die ich, um ehrlich zu sein, noch nie infrage zu stellen brauchte, denn schließlich tat ich ja nur das Allernatürlichste der Welt. Keiner hatte sich bei mir beschwert, warum denn auch, alle Männer — jedenfalls die vielen, die ich kannte — taten, was sie tun mussten, so wie ich. Jawohl, die Technik könnte variationsreich sein, aber die Methode blieb dabei stets die gleiche, völlig statisch, unerschütterlich — im Stehen.

„Was war in Deutschland los?“, musste ich mich fragen. Kaum angekommen und dann … so etwas. Ausgerechnet ich und meine Toilette-Einstellung. Hätte mir jemand so etwas gesagt, hätte ich ihn als nicht ganz normal angesehen. Warum sollte man sich mit so etwas beschäftigen, hatte man nichts Besseres zu tun?

Meine Mitbewohner wollten, dass ich mich beim Pinkeln hinsetze. Zuerst dachte ich, dass sie Witze machen, aber dann sah ich die Gesichter und erinnerte mich, irgendwo gelesen zu haben, dass Deutsche und Humor zwei Pole waren, die sich noch nie getroffen hätten.

Wie bitte?

Ich dachte, ich träume.

Eine junge Studentin war besonders eifrig und hetzte die anderen ständig gegen meine Einstellung auf. Mit dreißig wollte ich meine Pinkelangelegenheiten nicht unbedingt ändern, auch wenn die Sache sozusagen aus der Hand zu gleiten drohte.

Die jungen Studenten konnten es nicht fassen, sie glaubten nicht, dass ich mich weigerte, meine Bedürfnisse nach ihrer Bestimmung zu betätigen. Meinerseits konnte ich nicht glauben, dass sie so etwas ernst meinten. Ob es eine Komödie sei, fragte ich mich.

In Deutschland schien dieses Problem ein echt dringendes zu sein. Wenn schon kein Terrorproblem, dann eben das: der Toiletten-Fall.

Wenn Menschen es zu einfach im Leben haben, dachte ich mir, dann spionieren sie einem nach, der als WC-Sünder gilt.

Moi.

Meine Mitbewohner bückten sich und schauten in die Lücke hinein, um zu sehen, wie meine Füße stehen, ob richtig oder falsch. Meine Füße standen richtig, für mich, allerdings nicht für sie. Alle verbündeten sich gegen mich, den Falschpisser.

So hatte ich mir Deutschland und ihre anthroposophischen Studenten nicht vorgestellt. Vielleicht waren nicht alle Studenten selbst Anthroposophen oder gehörten keiner anthroposophischen Familie an, aber das Wohnheim galt als durch und durch anthroposophisch.

Glücklicherweise hatte der Hausmeister des Wohnheims — endlich ein netter Anthroposoph! — ein Zimmer in seinem Haus zu vermieten. Nicht nur, dass sich das Zimmer in der Nähe von Hölderlins Grab befand, ich konnte mir die Pinkelstellung selbst aussuchen. Anthroposophen sind also doch nicht alle anthroposophisch, sagte ich mir. Mein Vermieter und seine Familie waren wunderbar. Glück gehabt, und ja: Was für eine Erleichterung!

Haaaaaaa …

Mein Drängen konnte ich nun so regeln, wie es mir vernünftig erschien, auch wenn ich bei meinen Spaziergängen, die Gewässer des ewigen Neckar betrachtend, oft einen stechenden Druck im Unterleib spürte. Für immer traumatisiert?


Dass der Terror ein Weltphänomen sein wird, habe ich längst vermutet. Was ich aber nicht ahnen konnte, war die sogenannte Pandemie. So schlau und vorbereitet wie Bill Gates und seine Freunde war ich eben nicht. Im Jahr 2020 schlug das winzige Virus wie eine Atombombe zu. Israel wurde wieder zu einem finsteren Zukunftsmodell, das Covidlaboratorium der Welt.

Ich fand Israels Rolle in der Welt traurig.

Beschämend.

Nur wenige Israelis haben verstanden, worum es ging, die Mehrheit schien nichts aus der Geschichte gelernt zu haben. Während weltweit die Menschen angefangen haben, über Impfungen zu reden, waren die meisten der Israelis bereits geimpft. Alles ging schnell, als gäbe es kein Morgen.

Man sollte es tun.

Wir sind die Ersten, die Besten.

Nein, keine Versuchskaninchen, haha, das ist doch … eine Verschwörungstheorie … haha.
Man tat es.

Alles gut.

Nur eine kleine Berührung.

Wir bekommen unser Leben zurück.

Die Israelis fungierten als „gutes Beispiel“ für die Welt, für die anderen, für die Gojim, die auch bald die unerforschte Spritze bekommen sollten.

Ärmel hoch!

Poison running through your vains …

Was bald in die ganze Welt kommen sollte, nahm seine Anfangsentwicklung in Israel.

Biblischer Humor oder apokalyptischer Horror?

Komödie oder Tragödie?

Oft fragte ich mich: Was hätte meine Oma gesagt, was hätte Pici zu diesem Albtraum gesagt?


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