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Spielerisch killen

Spielerisch killen

Wenn junge Menschen zu Gewalt neigen, mag dies weniger an ihrem Alter liegen als an Medien, in denen Mordgeschichten, Killergames und Kriegsertüchtigung dominieren.

„Man darf ja auch nicht vergessen, dass viele junge Menschen, die derzeit nach Deutschland einreisen, aus Regionen kommen, wo seit langem Konflikte, Gewalt und Krieg die Generationen geprägt haben. Ich denke, dass das auch eine große Rolle spielt“, so Jana Pfligersdorffer, Geschäftsführerin der Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung, die das Online-Magazin Manova herausgibt.

Demonstration „Nein zu Kriegen“ am 25. November 2023 in Berlin, Frieden ist das höchste Gut der Völker, Arbeiterfotografie (1)


Viele Ausländer mit fremdem Aussehen werden auch eher von der Polizei in die Zange genommen als reiche Delinquenten mit weißem Kragen. Wer in Deutschland Fernsehen schaut, kommt dort meist nicht in den Genuss von Flirts, von erbaulichen Liebesspielen, sondern wird bombardiert mit Krimis, mit Mordgeschichten und Thrillern. Auch Kriegsertüchtigung wird wieder in Germanien gefordert.

In Deutschland, wie überall, floriert bei Jugendlichen, auch bei ausländischen der Konsum von Killergames mit unsäglichen Grausamkeiten. Die Warnungen von Psychologen gegen diese Spiele werden regelmäßig in den Wind geschlagen: Es heißt die furchtbaren Schießereien, diese Kriegsspiele hätten keinen Einfluss auf das Verhalten Jugendlicher im realen Leben. Der Autor Rudolf Hänsel ist da anderer Meinung. Er dokumentierte in seinem Buch „Game Over!“ den negativen Einfluss dieser Killergames auf das Verhalten von Kindern.

Michael Schulze von Glaßer zeigte in seinem Buch „Das virtuelle Schlachtfeld“, dass bei diesen Videospielen auch die Rüstungsindustrie an vorderster Front dabei ist, um ihre Ware an den Mann zu bringen und schon Kindern das Militär schmackhaft zu machen.

Dave Grossmann verfasste das Buch „Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht? Ein Aufruf gegen Gewalt im Fernsehen, Film und Computerspielen.“

Jugendgewalt hat auch mit der Erziehung in den prägenden ersten sechs Lebensjahren zu tun. Unter Pädagogen ist seit Jahrzehnten bekannt: Eine gewalttätige Erziehung verursacht Risse in der Seele des Kindes, die auch einem Erwachsenen noch zu schaffen machen können. Ein Kind wurde geschlagen und schlägt dann später auch zu oder duckt sich gehorsam Autoritäten. Josef Rattner, ein Mitarbeiter der Psychologischen Beratungsstelle von Friederich Liebling, hat dies vor über fünfzig Jahren wie folgt formuliert:

„Die Tiefenpsychologie führt die Komplikationen des Erwachsenlebens auf Misslichkeiten in den Kinderjahren zurück. Wo in der frühen Kindheit ein Riss in der Kinderseele erfolgt, wird eine verletzliche Stelle zurückbleiben, die bei allfälligen Lebensschwierigkeiten das Maß von Daseinsängsten derart erhöhen kann, dass Nervosität und seelische Krankheit ausbrechen“ (1).

Auch dass Deutschland in anderen Ländern sich seit Jahren immer wieder an Kriegen beteiligt auf dem Balkan, in Afghanistan und so weiter, hat sicher auch Einfluss auf in- und ausländische Jugendliche die Dreinschlagen. Deutschland ist zudem an außergerichtlichen Hinrichtungen in Afrika und Asien beteiligt. Ohne die Zwischenstationen in Ramstein könnten die Drohnen der USA nicht in die Ziele in Afrika und Asien gesteuert werden. Durch deren Einsatz werden immer wieder viele Zivilisten getötet.

In Deutschland wird Jugendgewalt und Kriminalität von Migranten angeprangert. Aber dass deutsche Soldaten und Waffen in vielen Kriegen auf dieser Erde zum Einsatz kommen, töten, wird in Kauf genommen. Geschäft ist Geschäft.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28903
(2) Erziehe ich mein Kind richtig, Josef Rattner, 1967

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