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Angst ist ihr Geschäft

Angst ist ihr Geschäft

Der Krieg gegen die Menschheit mittels Fake-Pandemien wurde schon mit der Schweinegrippe geprobt — damals wurde das Thema von Rappern aufgegriffen.

„Sie kommen nur mit bester Absicht
Um uns zu retten
Mit Wochendosen und Tabletten
Und wir gehn heim mit noch mehr Schiss
Und sie verdienen
Sich blöd an ihrer Medizin
Sie kennen unsere Neurosen
Hören die Gebete
Doch alles nur für gute Knete.“

Angst ist eine menschliche Urempfindung. Sie hat, wie alle Empfindungen, eine grundsätzliche Berechtigung, besser gesagt, einen Nutzen: Angst warnt uns vor Gefahr.

Angst vor Gefahr ist jedoch immer konkret mit einer Sache oder Situation verknüpft und dementsprechend kein Dauerzustand. Was genau wir als Gefahr betrachten, lässt sich durch orwellsche Sprachspiele der schönen, neuen Wissenschaft jedoch bis ins Unermessliche anpassen und in ständig neue Kontexte abstrahieren. So lauerte die Gefahr der Coronazeit mal in der Türklinke, dann in der Oma, dann in den Enkeln und dann wieder im bösen, dreckigen Bargeld.

Das Ergebnis ist, dass sich das Thema Angst zunehmend völlig unverhältnismäßig durch alle Löcher in unser Leben einschleicht und viel zu großen Raum einnimmt, bis die Ausnahmesituation Angst zum Dauerzustand geworden ist.

Angst macht krank, macht beherrschbar und macht fügsam. Aus der Ohnmacht der Angst wird dann sehnsüchtig nach Hilfe gefordert, und der benebelte Geist ist plötzlich bereit, Teile seiner Freiheit zu verkaufen und abzugeben.

Diese Dinge sind keine Neuheit und seit Jahrzehnten erforscht; die Autorin Naomi Klein hat die systematische Anwendung von Angst als Mittel von Politik in ihrem Werk „Schock-Strategie“ mit dem Untertitel „Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus“ im Jahr 2007 ausführlich beschrieben.

In Nosliws „Unsere Angst ist deren Business“ geht es nicht nur um die Angstmache in der großen Weltpolitik, sondern auch um den Angriff auf das Recht, mit bescheidenen Mitteln ein glückliches und zufriedenes Leben führen zu dürfen. Wer nicht gerade Angst vor einem Weltkrieg oder dem Verlust seiner wirtschaftlichen Existenz hat, der soll doch wenigstens Zweifel an seinem Körper haben, an der Qualität seines Freundeskreises oder an seinen eigenen intellektuellen Fähigkeiten.

Das erkennt auch Nosliw — der bei der Erscheinung des Songs um die 35 Jahre alt war —, wenn er sagt:

„Sie machen Cash mit unserer Hoffnung
Mit unseren Träumen
Der Angst, die Chancen zu versäumen
Der Furcht vorm ewigen Alleinsein
Seelischen Pleiten
Der Furcht vor richtig harten Zeiten.“

Wenn Angst jedoch eine Urempfindung ist, ist der Mensch dann nicht schon immer dadurch steuerbar? Greifen Angstbotschaften heute besser als früher? Was hat sich verändert? Die Fragen sind berechtigt, und wir finden Antworten darauf in der Globalisierung und der Möglichkeit der massenmedialen Formung der Gehirne. Spätestens ab dem Zweiten Weltkrieg ist Kommunikation ein global vermarktetes Industrieprodukt geworden, Bilder sind Teil hybrider Kriegsführung und werden zum Teil gezielt platziert, um gewünschte Stimmungen in der Bevölkerung hervorzurufen.

Es ist wohl kaum abzustreiten, dass der weltweite sogenannte Krieg gegen den Terror, der ab 2001 gegen Teile der islamischen Welt geführt wurde, ohne die ikonischen Bilder der einstürzenden Zwillingstürme am 11. September von den westlichen Bevölkerungen nicht in gleicher Weise geduldet worden wäre.

Natürlich war die Angst vor islamischem Terror nach dem 11. September für sich genommen schon eine große Illusion, doch der Angsteffekt wurde erfolgreich erzielt. Dafür reichen auch reine Inszenierungen. Eine Bevölkerung, einmal in Angst versetzt, akzeptiert fast jedes politische Mittel, um vor dieser Angst wieder scheinbar sicher zu sein. Diese Blaupause wurde zu Beginn der Coronazeit mit den „Bildern von Bergamo“ erneut erfolgreich angewendet.

„Wir haben Angst vor China und Sowjets, Krieg und McDonalds
Vor verantwortungslosem Pokern und vorm sinkenden Dollar
Bis ins Rückenmark Angst vor Al Quaida, Angst vor Bin Laden
Wir haben Schiss vor den Lehman Brothers und Angst vor den Staaten.“

Diese Worte stammen aus dem zweiten Teil des Tracks, wo der Gesang von Nosliw durch einen Rap-Part ergänzt wird. Es ist Olli Banjo, der darauf zu Wort kommt. In den 2000er-Jahren war Olli Banjo einer der wortgewaltigsten und innovativsten deutschen Hip-Hop-Künstler. Während der Erfolg des Sängers Nosliw immer überschaubar blieb, spielte Olli Banjo früher auf dem bekannten Splash-Festival, zierte das Cover des legendären JUICE-Magazins und bekam auf seinen sogenannten Sparring-Alben mit einem Fingerschnippen jeden deutschen Rap-Artist als Featuregast zugesagt. Er kann auf eine lange Tradition explizit systemkritischer Texte zurückblicken, die mich auch als jungen Hip-Hop-sozialisierten Menschen immer wieder begeisterten.

Während seiner goldenen Zeit war man Texte wie auf „Angst ist deren Business“ von ihm gewohnt, doch seit vielen Jahren ist es recht still um den Rapper geworden, und auch Corona hat Olli Banjo nicht repolitisiert oder in größerem Maße zurück zum Rappen gebracht. Angesichts der vielen Enttäuschungen, die man gerade auch im vermeintlich sozialkritischen Hip-Hop-Bereich während der Coronazeit verkraften musste, bin ich gar nicht so traurig darüber.

Natürlich hätte ich mir gewünscht, ein altes Idol von mir hätte seine Stimme gegen Unrecht, Impfapartheid und Dauerpropaganda erhoben, aber ich bin ja schon froh, dass er mich nicht direkt als Sozialschädling bezeichnet hat.

So bleibt uns mit „Angst ist deren Business“ ein kluger Rapsong zurück. Auch das hat einen großen Wert. Und wenn ich träumen darf, dann wünschte ich mir, der Sänger Nosliw und der Rapper Olli Banjo hätten sich im Stillen die gleichen Gedanken gemacht wie ich und wollten einfach in Ruhe gelassen werden — ohne Angst, ohne Psychoterror, ohne volle Hosen.


Nosliw feat. Olli Banjo — Angst ist deren Business


Medienpartner

Nacktes Niveau (Paul Brandenburg), Punkt.preradovic, Kaiser TV,
Hinter den Schlagzeilen, Demokratischer Widerstand,
Eugen Zentner (Kulturzentner), rationalgalerie (Uli Gellermann), Protestnoten, Radio München (Eva Schmidt), Basta Berlin, Kontrafunk und Ständige Publikumskonferenz.

Weitere können folgen.

Ablauf

Samstag 9.7.2022 SONG Fortunate Son (Creedence Clearwater Revival)
TEXT Marcus Klöckner Die Doppelmoral der Kriegsmacher — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 15.7.2022 SONG Redemption Song (Bob Marley)
TEXT Jens Fischer Rodrian Botschafter für eine gerechte Welt — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 23.7.2022 SONG Friedensbewegung (Kilez More)
TEXT Eugen Zentner Liebe und Leidenschaft — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 30.7.2022 SONG Es ist an der Zeit (Hannes Wader)
TEXT Roland Rottenfußer Der wirkliche Feind — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 6.8.2022 SONG War — what is it good for? (Edwin Starr)
TEXT Lüül Wozu ist Krieg gut? — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 13.8.2022 SONG Another brick in the wall (Pink Floyd)
TEXT Alexa Rodrian Der Ziegel in der Wand — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 20.8.2022 SONG Anthem (Leonard Cohen)
TEXT Madita Hampe Durch alles geht ein Riss — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 27.8.2022 SONG Feeding off the love of the land (Stevie Wonder)
TEXT Nina Maleika Zurück Zur Verbundenheit — ZurZur Aktion Friedensnoten

Samstag 3.9.2022 SONG Drei Kreuze für Deutschland (Prinz Pi)
TEXT Nicolas RiedlDer Sog des Krieges — ZurZur Aktion Friedensnoten

Samstag 10.09.2022 SONG Masters of war (Bob Dylan)
TEXT Wolfgang Wodarg Meister der Kriege — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 24.09.2022 SONG Die Welt im Fieber (Karat)
TEXT Maren Müller Die Welt im Fieber — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 1.10.2022 SONG Wehre have all the flowers gone (Joan Baez)
TEXT Ulrike Guérot Der Kreislauf des Krieges — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 8.10.2022 SONG Peace (Ajeet Kaur)
TEXT Philine Conrad Der Wunsch nach Frieden — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 15.10.2022 SONG Working Class Hero (John Lennon)
TEXT Tom-Oliver Regenauer Das Musik-Monument — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 29.10.2022 SONG Imagine (John Lennon)
TEXT Kenneth Anders Sich den Frieden ausmalen — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 5.11.2022 SONG (What’s So Funny ’Bout) Peace, Love and Understanding (Nick Lowe)
Text Sabrine Khalil Der unbequeme Weg des Fragens — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 12.11.2022 SONG I Can’t Write Left Handed (Bill Withers
Text Ulli Masuth Fragwürdiger Heldenmythos — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 19.11.2022 SONG Sag mir wo die Blumen sind (Marlene Dietrich)
TEXT Oli Ginsberg Vom Krieg verweht — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 26.11.2022 SONG Meinst du, die Russen wollen Krieg? (Jewgeni Jewtuschenko)
TEXT Ulli Gellermann Die Russen wollen keinen Krieg — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 3.12.2022 SONG Sympathy for the Devil (The Rolling Stones)
TEXT Paul Brandenburg Sympathie für den Teufel — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 10.12.2022 SONG Boom! (System of a Down)
TEXT Thomas Trares Der Zenit der Friedensbewegung — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 17.12.2022 SONG The human hearth (Coldplay)
TEXT Jens Lehrich Dir wird geholfen — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 24.12.2022 SONG Neu aufgenommenes Weihnachtslied (Alexa und Jens Fischer Rodrian)
TEXT Alexa und Jens Fischer Rodrian Leben im Vielklang — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 31.12.2022 SONG Wake me up when September Ends (Green Day)
TEXT Aaron Richter Feiert eure Menschlichkeit! — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 7.1.2023 SONG Draft Resister (Steppenwolf)
TEXT Jonny Rieder Ohne mich! — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 14.1.2023 SONG Falstaff (Verdi)
TEXT Martha Carli Der heimliche Held — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 21.1.2023 SONG What’s going on (Marvin Gaye)
TEXT Christian Schubert Was in uns vorgeht — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 28.1.2023 SONG War is not am Woman‘s Game (Yael Deckelbaum)
TEXT Sandra Seelig Weiblichkeit kennt keinen Krieg — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 4.2.2023 SONG Nein, meine Söhne geb ich nicht (Reinhard Mey & Freunde)
TEXT Michael Karjalainen-Dräger Wie man einen Krieg beendet — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 11.2.2023 SONG Aabeglogge (Jodlerclub Balfrin)
TEXT Jeanette Fischer Das Leben neu entdecken — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 18.2.2023 SONG 99 Luftballons (Nena)
TEXT Hannes Hofbauer Kriegsminister gibt’s nicht mehr — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 25.2.2023 SONG Russians (Sting)
TEXT Volker Schubert Auch Russen lieben ihre Kinder — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 4.3.2023 SONG Schornsteine (Prinz Pi)
TEXT Nicolas Riedl Die Schornsteine der Waffenschmieden — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 11.3.2023 SONG Give Peace a chance (Yoko Ono, John Lennon)
TEXT Alexandra Streubel Der Schlüssel zu echtem Frieden — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 25.3.2023 SONG Friedenslied (Gisela May)
TEXT Gabriele Gysi Das Friedenslied — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 8.4.2023 SONG Sei wachsam (Reinhard Mey)
TEXT Burak Hoffmann Seid wachsam! — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 15.4.2023 SONG ЖИТЬ (Григорий Лепс, Тимати, Вика Дайнеко, Николай Расторгуев и другие)
TEXT Markus Stockhausen Umarmt die Erde! — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 22.4.2023 SONG Generale (Francesco de Gregori)
TEXT Volker Freystedt Der Wahnsinn des Krieges — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 29.4.2023 SONG What’s going on (Marvin Gaye)
TEXT Kayvan Soufi-Siavash Appell an unsere Menschlichkeit — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 6.5.2023 SONG Katjuscha (Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten)
TEXT Jana Pfligersdorffer Das kleine Lied eines Mädchens — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 13.5.2023 SONG Roger Waters (Amused to Death)
TEXT Thomas Trares Zu Tode amüsiert — Zur Aktion Friedensnoten

Samstag 20.5.2023 SONG Nosliw feat Olli Banjo (Angst ist deren Geschäft)
TEXT Aron Morhoff Angst ist ihre Geschäft — Zur Aktion Friedensnoten


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