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Die Abschaffung der Frau

Die Abschaffung der Frau

Die Queer-Ideologie vollendet das patriarchale Projekt.

Seit einigen Jahren tritt eine Ideologie offensiv in das Licht der Öffentlichkeit, die sich auf die Fahne geschrieben hat, für Offenheit, Toleranz und Gleichberechtigung einzutreten. Unter der Bezeichnung des Buchstabensalates LGBTQ oder unter dem Begriff „Queer-Feminismus“ findet diese Ideologie Verbreitung auch in der Politik und den Medien — und sickert dadurch in die Gesellschaft ein. Sie inspiriert Gesetzgeber, ihre Ansprüche mit Zwang in die Wirklichkeit umzusetzen und durch das Selbstbestimmungsgesetz allen Menschen gleichermaßen überzustülpen. Diese Ideologie ist dabei ursprünglich an den Universitäten entstanden und dümpelte dort im sozialwissenschaftlichen Morast über viele Jahre vor sich hin, bevor sie sich dann irgendwann im letzten Jahrzehnt plötzlich von dort ausbreitete und immer weitere Teile der Gesellschaft infizierte.

Dabei entstand der Queer-Feminismus — der Name deutet es bereits an — aus dem Feminismus, der ursprünglich für die Gleichberechtigung der Frau eingetreten ist und diese erkämpft hat. Queer-Feminismus geht jedoch noch einige Schritte weiter. So wird hier nicht nur für die Gleichberechtigung der Frau eingestanden, sondern die Frau soll dem Mann sogar noch vorgezogen werden. Frauenquoten führen dazu, dass in bestimmten Berufen Frauen den Vorzug erhalten, obwohl ihre männlichen Kollegen oder Mitbewerber mindestens ebenso gut, wenn nicht sogar besser qualifiziert wären. Dabei wird der ursprüngliche Gedanke, dass das Geschlecht bei Beförderungen oder Einstellungen keine Rolle spielen soll, in sein Gegenteil verkehrt: Gerade das Geschlecht führt hier dazu, dass eine Frau eingestellt oder befördert wird. Dabei gilt diese Frauenquote nicht für Berufe, die unattraktiv erscheinen. Von einer Frauenquote beim Straßenkehrer oder Kanalreiniger war bislang nie die Rede, sondern es geht in der Regel um die Chefetagen von Konzernen oder Professorenstellen an Universitäten.

Frauen sollen überdies überall bevorzugt und mit etlichen Sonderrechten ausgestattet werden. Gleichstellungsbeauftragte sorgen dafür, die Sonderrechte überall durchzusetzen und die Bevorzugung der Frauen zu überwachen. Die Rolle des Geschlechts wird in jedem erdenklichen Kontext in den Vordergrund gerückt. Unzählige Untersuchungen meinen, einen Zusammenhang zwischen Geschlecht und den unterschiedlichsten Phänomenen zu erkennen, und immer wieder wird auf die besondere Benachteiligung der Frauen in jedem nur erdenklichen Kontext aufmerksam gemacht.

Hintergrund dieser absoluten Bevorzugung ist die Überzeugung, dass der „alte weiße Mann“ nun lange genug Privilegien genossen und die Erde regiert und ausgebeutet habe. Dazu wird diese Ideologie zumeist auch mit einem antirassistischen Anstrich versehen und damit explizit auf die weiße Hautfarbe abgestellt.

Die Privilegierung der Frau ist damit ein Akt der Rache an der vermeintlichen Unterwerfung durch den Mann, auch wenn die Aktivisten dieses Motiv niemals zugeben würden. Man will das angenommene und gefühlte Geschlechterverhältnis einfach umdrehen — und tritt damit eben gerade nicht für Gleichberechtigung ein.

Doch hier macht diese Ideologie nicht Halt. Stattdessen geht sie noch einen Schritt weiter und behauptet, dass es nicht nur zwei Geschlechter, sondern unendlich viele von diesen gebe. Geschlecht, so die missverstandene Interpretation von Simone de Beauvoirs „Das andere Geschlecht“, sei eine rein soziale Konstruktion. Die Kategorien Mann und Frau seien vollkommen erfunden und dienten der Unterdrückung der Frau und der patriarchalen Herrschaft. Geschlecht sei stattdessen von der eigenen Identifikation abhängig. Jeder könne sich beliebig identifizieren und sei dann auch als dieses etwas zu behandeln. Hier widerspricht sich diese Ideologie bereits selbst, denn wo Geschlecht eine soziale Konstruktion ist, kann diese nicht dazu dienen, ein Geschlecht zu unterdrücken — da es dieses ja gar nicht gibt.

Seinen Ausdruck findet diese Überzeugung in der Wahl der eigenen Pronomen. Dafür werden auch gerne einmal eine ganze Reihe von Pronomen erfunden. Hinzu kommt das Gendern, jene Sprachverwirrung, die sich im geschriebenen Text in Form eines Sternchens, eines Binnen-I oder eines Unterstrichs ausdrückt — und gesprochen klingt wie das Stolpern der Zunge eines Betrunkenen. Hier, so die Idee, sollen durch die Sprechpause alle Geschlechter mit einbezogen werden, derer es ja unzählige gebe.

Diese Ideologie geht von einer universitären Randgruppe aus, die sich in Studiengängen wie „Gender Studies“ tummelt, sich als Betroffene von Diskriminierung aufgrund ihrer irgendwie gearteten „Andersartigkeit“ erlebt und deswegen offensiv ihre angeblichen Rechte einfordert. Nun der obligatorische Hinweis: Natürlich gibt es Menschen, die an sogenannter Gender-Dysphorie leiden — und damit weder richtig Mann noch Frau sind. Dabei handelt es sich aber um eine absolute Minderheit, und der größte Teil der Queer-Feministen ist davon gerade nicht betroffen. Stattdessen findet man hier junge Menschen, die aus vielen guten Gründen eine Identitätskrise erleben und diese für sich zu lösen versuchen, indem sie diese auf Gender- und Sexualitätsthemen projizieren. Der Gedanke dabei: „Wenn ich meine Probleme in diesem Bereich löse, dann habe ich all meine Probleme gelöst und bin ein glücklicher Mensch.“

Das funktioniert natürlich nicht, da sich die eigenen psychischen Herausforderungen nicht durch eine Veränderung im Außen, auch nicht am eigenen äußeren Selbst lösen lassen. Und doch wird gerade das versucht. Zuerst wird der eigene Körper umgestaltet. Frauen geben sich als Männer aus, rasieren sich die Haare ab oder färben sie, kleiden sich möglichst männlich oder unisex. Männer wiederum geben sich als Frauen, kleiden sich entsprechend, und beide definieren dann auch ihre Sexualität um. Doch da es nicht mehr nur Männer und Frauen gibt, ist man jetzt nicht mehr hetero- oder homosexuell, sondern pan-, a- oder was auch immer -sexuell.

Gepflegt wird dabei ein ausschweifender Opferkult. Zum einen erleben sich die Frauen, die ja jetzt keine Frauen mehr sein dürfen, als Opfer der patriarchalen Männer. Sie wittern überall Unterdrückung, weil sie ja Frauen seien oder „weiblich gelesen“ werden, und fordern dabei offensiv ihre Gleichberechtigung ein, die es ja tatsächlich schon lange gibt.

Daher werden Diskriminierungen erfunden, wie eben jene durch die Sprache, um diese dann voller Enthusiasmus bekämpfen zu können. Auf der anderen Seite gibt es die Männer, die ja jetzt auch keine Männer mehr sein dürfen. Diese sind natürlich als die Täter ausgemacht und also schon qua Geburt schuldig. Die queer-feministischen Männer, die sich dieser Rolle bewusst zu sein glauben und ihre „Privilegien“ überprüft und in Frage gestellt haben, erleben sich dabei als Opfer ihres eigenen Täterdaseins. Das klingt verrückt, ist aber tatsächlich gerade in Deutschland auch unter historischen Gesichtspunkten weit verbreitet. So fühlt man sich schuldig, weil man als böser Unterdrücker geboren wurde, und lebt mit dieser Schuld, die einem ja von außen aufgeladen wurde. So setzen sich gerade Männer in dieser Szene sehr für die Privilegierung der Frau ein und unterwerfen sich den oft weiblichen oder „weiblich gelesenen“ Wortführern dieser Ideologie. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass die Grenze zwischen weiblich und männlich aufgehoben wurde. Ist jemand, der als Mann geboren wurde, sich aber als nicht-binär wahrnimmt, ein Unterdrücker, oder wird er unterdrückt?

Diese Ideologie verleitet ihre Anhänger zu einer extremen Intoleranz und macht sie zu eifernden Missionaren. Denn die zumindest gefühlte Unterdrückung und Diskriminierung kann selbstverständlich nur dann enden, wenn die komplette Gesellschaft um diese Menschen herum vollkommen verändert, diskriminierungssensibel und geschlechtergerecht ist.

Daher liegen diese Menschen im Krieg mit der ganzen sie umgebenden Welt. Sie „kämpfen“ für ihre Rechte, und das gerne auch mit Zwang und Gewalt. So gelangte diese Ideologie unter der Ampelregierung sogar bis auf die Regierungsebene und wurde durch das „Selbstbestimmungsgesetz“ sogar in Rechtsform gegossen. Nun soll es jedem möglich sein, einmal im Jahr sein Geschlecht ändern zu lassen. Wer dann noch mit seinem alten Geschlecht oder Namen angesprochen wird, der gilt als diskriminiert und kann Anzeige erstatten. Der „Verbrecher“, der es wagte, einen Mann als Mann oder eine Frau als Frau zu bezeichnen, wird mit einer hohen Geldstrafe belegt.

Gegenüber denjenigen, die diese Verwirrungen und Verdrehungen der Wirklichkeit ablehnen, treten diese Menschen intolerant auf. Sie wirken darauf hin, dass deren Auftritte abgesagt werden, hetzen gegen Andersdenkende und stellen sie pauschal in die rechte Ecke, was dazu führt, dass sie in den Augen der Fanatiker zu vogelfreien Personen werden. Denn hier vermischt sich die Ideologie mit der Überzeugung des sogenannten Antifaschismus, der es erlaubt, gegenüber vermeintlich Rechten faschistische Methoden anzuwenden, beispielsweise Gewalt und Drohungen.

Doch auch in ihren eigenen Kreisen sind diese Ideologen sektiererisch und grenzen andere aus, die ihren Ansprüchen nicht genügen. So werden Safe Spaces geschaffen, zu denen nur LGBTQs oder sogenannte FLINTA-Menschen Zugang haben. FLINTA ist eine Abkürzung, die für „Female, Lesbian, Inter, Non-binary, Trans- und A-gender“ steht. Es werden also immer neue Opferkategorien aus dem Boden gestampft, in welche diese Menschen sich einsortieren und nach denen sie sich Privilegien einbilden. Es gilt: Je mehr „Opfer“, desto eher ist man privilegiert.

Geschlechtsdiffusion heißt im Ergebnis aber auch: Das äußere, biologische Geschlecht muss dem gefühlten angeglichen werden.

Hier werden immer offensiver schon kleinen Kindern Pubertätsblocker und andere Hormone verabreicht, um schließlich die „Transition“, also die Umoperation durchzuführen. Durch die Vergabe der Medikamente werden die Kinder — und später die Jugendlichen — dabei vorsätzlich verwirrt, durch offensive Propaganda in ihrer oft vorhandenen Unsicherheit bestärkt und damit in die Hände von Chirurgen getrieben. Es gibt Kliniken, die auf diese Weise Milliarden umsetzen und sich an der Verstümmelung von Menschen — denn um nichts anderes handelt es sich — dumm und dämlich verdienen. Dabei steht längst fest, dass umoperierte Menschen nicht glücklicher werden, sondern die am meisten von Selbstmord betroffene Bevölkerungsgruppe darstellen. Viele dieser Menschen bereuen ihren Schritt, der sie mit zerstörter Biologie zurückgelassen hat, sie zur Dauereinnahme von Immunsuppressiva und Hormonen zwingt und ihnen keinen Mehrwert gebracht hat, sondern häufig sogar noch permanente Schmerzen.

Diese Ideologie erhebt einen universellen Anspruch. So setzt man sich im Westen nicht nur dafür ein, die Gesellschaft diesem Wahn hier anzugleichen, sondern will dies auch ganz offensiv in allen Regionen der Welt tun. So wird Russland scharf kritisiert, weil dort die LGBTQ-Rechte nicht so offensiv umgesetzt und die Ideologie nicht so unverhohlen zur Schau gestellt werden. Organisationen und Bewegungen, die das ändern und gegen die herrschende Regierung aufbegehren sollen, werden vom Westen finanziert. Die wohlmeinenden Queer-Feministen lassen sich auf diese Weise als nützliche Idioten im Kampf gegen Russland instrumentalisieren. Dieser universalistische Anspruch treibt zum Teil bizarre Blüten — wie jener Versuch einiger Berliner Studenten, den Palästinakonflikt zu lösen. In der taz liest man dazu:

„Koi (hen/they), queer-politische/r Sprecher/in der Initiative, sagt: „Wir waren diese ständigen Vorwürfe leid, dass wir uns als queere und trans Menschen so stark für ein freies Palästina engagieren, als ob wir nicht wüssten, dass die Hamas in Gaza queere Menschen zurzeit noch eher ablehnt und Frauenrechte nicht ganz ausreichend beachtet“, beteuert hen. „Wir sind ja nicht naiv. Aber wir glauben fest an eine Transformation der Hamas in ein genderqueeres Kollektiv nach der erfolgreichen Dekolonialisierung.“

Bedarf ein solcher Beitrag noch eines Kommentars?

Das Patriarchat

Die queer-feministische Ideologie hat sich auf die Fahne geschrieben, „das Patriarchat“ zu überwinden. Unter Patriarchat wird in diesen Kreisen die Herrschaft des Mannes und seine kulturelle Dominanz verstanden, die an allem Übel der Welt schuld sein soll.

Weit verbreitet ist die Vorstellung vom Mann als notorischen Vergewaltiger. Der Mann und alles, was er hervorgebracht hat, wird daher überall bekämpft. Das geht bis zur Verbreitung der Parole „Dead men don’t rape“ — also „tote Männer vergewaltigen nicht.“

Eine ganz offenkundige Aufforderung zu einer Straftat. Jede Errungenschaft der Menschen wird als Ergebnis männlicher Bemühungen verworfen, bis hin zu den fundamentalen Grundsätzen der Wissenschaft. Gepaart ist das oft mit einem vorgeblich antirassistischen Anspruch, in dem der „weiße Mann“ der Haupttäter sei, dem Männer mit anderer Hautfarbe nachgeordnet werden. So gibt es nicht nur auf Seiten der Opfer eine Hierarchie, sondern auch auf der Seite der vermeintlichen Täter.

Diese patriarchale Gesellschaft gründet sich auf eine jahrtausendelange Unterdrückung der Frau durch den Mann — die es ja beide angeblich nicht geben soll — und gehört überwunden. Daher werden die angeblichen männlichen Privilegien in Frage gestellt und durch Privilegien für alle, die sich nicht als Mann, sondern als irgendetwas anderes identifizieren, ersetzt. Doch was genau ist das Patriarchat eigentlich wirklich? Der Queer-Feminismus vereinfacht dieses Konzept in der Regel drastisch. Dem gegenüber steht die Patriarchats-Forscherin Claudia von Werlhof.

Für sie ist das Patriarchat nicht einfach nur die Herrschaft des Mannes, sondern das Konzept der Herrschaft, der Unterwerfung und der Durchsetzung von Interessen mittels Gewalt überhaupt. Hervorgegangen ist dieses Gesellschaftskonstrukt, in dem wir tatsächlich heute leben, ihr zufolge aus der Veränderung der Bedeutung des Mannes für die Nahrungsmittelgewinnung vor Tausenden von Jahren. Denn ursprünglich war es die Frau, nicht der Mann, welche den wichtigsten Teil der Nahrungsmittel erwirtschaftet hat. Der Mann hat mit ein bisschen Jagd nur einen kleinen Beitrag geleistet. Die Gesellschaften von damals waren noch nicht hierarchisch strukturiert und verzichteten zum großen Teil auf Gewalt. Von Werlhof nennt diese Gesellschaften „Matriarchat“, was so viel bedeutet wie: „Die Mutter ist der Ursprung.“ Und das deckte sich mit der Erfahrung der Menschen — war die Mutter doch diejenige, die neues Leben hervorbrachte. So betrachteten sie auch die sie umgebende Natur als Mutter und sahen sich, da sie mit dieser zusammenlebten, in Einheit mit dem Göttlichen, das, wenn überhaupt, eher weiblich war.

Doch durch eine Veränderung in den gesellschaftlichen Verhältnissen erlangte der Mann eine bedeutendere Stellung, und die Frau wurde in ihrer Bedeutung herabgesetzt. Nun war es der Mann, um den die Gesellschaft kreiste, der sich als Patriarch durchsetzte und über allem stand. Macht und Gewalt hielten Einzug, das Patriarchat war geboren. Patriarchat bedeutet aber nicht „die Herrschaft des Mannes“, sondern: „Der Mann ist der Ursprung.“ Das wiederum widerspricht dem Erleben der Menschen, denn der Mann kann keine Kinder gebären. Daher ist das patriarchale Projekt, so von Werlhof, darauf ausgelegt, die echte Natur durch eine künstliche zu ersetzen. Dies drückte sich zunächst in Mythologien und Religionen aus. Plötzlich entstanden männliche Gottheiten, wie im griechischen Götterpantheon. Diese männlichen Gottheiten wurden zu Schöpfern, wie etwa Zeus, der Athene aus seinem Scheitel gebar, oder später der christliche Gott, welcher der Schöpfer von allem wurde.

In der menschlichen Welt wurden Männer zu großen Kriegshelden und Erschaffern von riesigen Reichen. „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ sagte Heraklit — und sagte damit im Grunde nicht nur, dass der Krieg die bekannte Welt mit ihren mächtigen Reichen hervorgebracht hat, sondern auch, dass der immanent männlichen Qualität des Kampfes eine Schöpferkraft innewohnt. Alle weiblichen Qualitäten als Erinnerung an das Matriarchat, und damit die Frau als Ursprung, mussten beseitigt werden. Die Kirche vollführte Hexenverbrennungen, um diese Ideologie durchzusetzen, und lokale Göttinnen wurden in den Kanon christlicher Heiliger eingemeindet oder einfach zur Marienerscheinung umdeklariert. Mit der Industrialisierung erlebte die Ersetzung der Natur eine ganz neue Qualität. Nun schuf der Mensch, der längst der patriarchalen Ideologie voll und ganz unterworfen war, eine künstliche Umwelt, in der Maschinen, Straßen und gewaltige Metropolen die Lebensrealität darstellten, während die Natur immer weiter verdrängt wurde. Diese ist nun lediglich Anschauungsmaterial oder Ressourcenlager für die immer weiter ausufernde Produktion und Erzeugung neuer Waren, welche die Bestätigung des Mannes als Schöpfer zu sein scheint.

Doch damit ist es noch nicht getan.

Will das Patriarchat sein ideologisches Projekt vollenden, muss die Frau an sich abgeschafft werden, und genau das geschieht durch den sogenannten Queer-Feminismus. Denn das Geschlecht als soziales Konstrukt wird in der letzten Konsequenz vollkommen aufgelöst, was aber auch bedeutet, dass die Frau damit überflüssig wird.

Sie wird ersetzt durch etwas anderes — und an vielen Stellen wieder durch den Mann. So holen Männer im Frauensport, wo sie antreten dürfen, weil sie sich als weiblich identifizieren, Medaillen und verdrängen die Frauen. Männer ergattern Posten über die Frauenquote, und das auch in der Frage um politische Posten — wie der deutsche Bundestag unter Beweis stellt. Immer mehr Privilegien, die zunächst für Frauen gedacht waren, kommen nun Männern zugute. Zudem führen Geschlechtsumwandlungen auch zu einer tatsächlichen Abschaffung des biologischen Geschlechts — und bei Frauen damit zum Verlust der Fähigkeit, Kinder zu gebären.

Längst schon wird daran geforscht, Menschen im künstlichen Uterus aus künstlich geschaffenen Zellen heranzuzüchten und sie in Zukunft ganz ohne die Hilfe einer Frau auf die Welt zu bringen.

Von den Queer-Feministen wird dies als großer Sieg gefeiert, da nun die Frau nicht mehr auf ihre Rolle als Gebärmaschine reduziert sei und sich ihrer Karriere widmen könne. Doch schon das Konzept von Karriere ist, ebenso wie die ganze Arbeitswelt, ein durch und durch männliches, das auf Wettbewerb und Erfolg ausgerichtet ist. Der Feminismus ist damit vollkommen gescheitert. Denn er forderte unter anderem, dass Frauen arbeiten dürfen, wenn sie das wollen, ohne den Mann um Erlaubnis fragen zu müssen. Heutzutage ist dies jedoch nicht mehr eine Möglichkeit, sondern sogar eine Notwendigkeit. Denn schon eine normale Familie zu ernähren, erfordert heute in der Regel zwei berufstätige Eltern. Alleinerziehende müssen, ob sie wollen oder nicht, in der Regel Vollzeit arbeiten, selbst wenn ihre Kinder noch sehr klein sind. Wer das Konzept einer Familie ablehnt, muss ohnehin für seinen Lebensunterhalt selbst arbeiten. Also sind auch alleinstehende Frauen gezwungen, sich in die männlich geprägte Sphäre der Arbeitswelt einzufügen und sich an diese anzupassen.

Das drückt sich auch in der gesellschaftlichen Organisation der Kinderbetreuung aus, die immer mehr institutionalisiert und damit in die Hand von „Vater Staat“ gelegt wird, damit Frauen ihre Kinder immer früher in diese Institutionen bringen und arbeiten können. Der Queer-Feminismus treibt diese Vermännlichung der Frau nur noch einen Schritt weiter, und schafft auch den letzten weiblichen Aspekt, die Fähigkeit zur Geburt, ab und verlagert ihn ins Labor. Damit ist die Frau endgültig abgeschafft — und wird ersetzt durch weiblich aussehende, funktionale Männer oder eine ganze Bandbreite von nicht identifizierten, geschlechtslosen Wesen. Damit vollendet der Queer-Feminismus das patriarchale Projekt.

Interessanterweise erklärt Claudia von Werlhof auch, dass dieser Identitätsfeminismus den Feminismus der 1960er und 1970er Jahre verdrängt hat, gerade als dieser die gesellschaftlichen Verhältnisse der Ausbeutung von Mensch und Natur zu hinterfragen und zu verändern begann. Plötzlich wurden an den Universitäten die feministischen Lehrstühle durch Gender-Studies ersetzt — und die Debatte damit in eine ganz andere Richtung gelenkt. Man könnte sich also fragen, ob diese Ideologie nicht gesteuert und gezielt eingebracht worden ist, um fortschrittlichen, echten Feminismus zu zerstören und in eine dem System dienliche Richtung zu lenken.


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