Zum Inhalt:
Die vereitelte Panzerlieferung

Die vereitelte Panzerlieferung

Wenn alle angeblich so besorgt um das Klima sind, warum wird dann umweltschädliches Kriegsgerät geliefert? — Aktivisten blieben jetzt auch gegen den Leopard 2 kleben.

„340 Liter auf 100 Kilometer verbraucht der Leopard-2-Panzer auf der Straße“, erklärt uns ein Sprecher der letzten Generation am Ort der Schienenblockade.

„Im Gelände erhöht sich der Spritverbrauch auf 540 Liter. Hier wird aber nicht nur ein Leopard 2 ausgeliefert.“

Er deutet auf den endlos langen Güterzug, der auf dem Mecklenburg-vorpommerischen Flachland zum Stillstand gekommen ist.

„Wir reden hier von 14 dieser Leopard-2-Panzern. Bei unseren Straßenblockaden hat selbst die Summe aller blockierten PKWs und Sprinter keinen so hohen Verbrauch pro 100 Kilometer wie die Panzerflotte, die wir soeben blockiert haben. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, diesmal einen größeren Fisch unter den CO2-Emittenten zu blockieren, statt den einfachen Menschen das Leben schwer zu machen.“

Wir wollen von dem Sprecher wissen, ob diese Aktion von Russland finanziert wurde. Immerhin führt die Blockade dazu, dass die Panzer nun nicht die „volle deutsche Feuerkraft gegen die Russen“ entfalten können. Der Sprecher lacht laut auf und beteuert, dass die Finanziers immer noch dieselben seien. Außerdem stünde man nicht auf der Seite des Kremels. Ganz im Gegenteil.

„Präsident Selenskyj ist sehr erbost über unsere Blockade“, führt der Aktivist weiter aus. „Doch wir konnten ihn in einem Zoom-Meeting heute Vormittag beschwichtigen. Sehen Sie“, er deutet auf die neben der Schiene verlaufende Landstraße, auf eine dunkle Limousine, die sich langsam nähert.

„Da kommen auch schon Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Boris Pistorius. Wir werden gleich darüber verhandeln, die Leopard-2-Panzer durch elektrisch betriebene Panzer zu ersetzen. Das ist — so denken wir — ein guter Kompromiss, denn dadurch werden lokale Emissionen verhindert.“


Finden Sie Artikel wie diesen wichtig?
Dann unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.

Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem kleinen Dauerauftrag oder einer Einzelspende unterstützen.

Oder unterstützen Sie uns durch den Kauf eines Artikels aus unserer Manova-Kollektion .

VG-Wort Zählpixel
Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

Weiterlesen

Die Stadt, die alles weiß
Thematisch verwandter Artikel

Die Stadt, die alles weiß

Sogdo in Südkorea könnte zur Blaupause für die total überwachte Stadt der Zukunft werden: Seine Bewohner haben ihre Freiheit der Bequemlichkeit geopfert.

Strukturwandel ohne Strategie
Aktueller Artikel

Strukturwandel ohne Strategie

Mit politischen Fehlentscheidungen, planloser Förderpolitik und einer großen Prise Dogmatismus treibt Deutschland seine Automobilindustrie in den wirtschaftlichen Niedergang.