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Israels Weg in die Sackgasse

Israels Weg in die Sackgasse

Seit mehr als 660 Tagen fallen Bomben auf Gaza. Statt den gordischen Knoten zu durchschlagen, hat Israel mit seinem unseligen Gaza-Krieg die Schlinge nur noch fester gezogen.

Wie Israel den Medienkrieg verlor

Erinnern wir uns noch an die Titelblätter mit dem Bild eines flüchtenden, angstvollen, mit Napalm verbrannten Kindes, das während des Vietnamkriegs vor den Bomben der USA zu fliehen versuchte? Dieses ikonische Bild hat nicht unerheblich dazu beigetragen, den Vietnamkrieg vor der US-amerikanischen Öffentlichkeit nicht mehr rechtfertigen zu können. Die USA mussten sich den Vietcong geschlagen geben. In allen nachfolgenden Kriegen waren kriegführende Staaten mit Erfolg darauf bedacht, solch grausame Bilder aus Kriegsgebieten nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Es begann die Zeit des „embedded“ Kriegsjournalismus. Krieg als Videospiel.

Damit ist es im Gaza-Krieg vorbei.

Journalisten vor Ort gelingt es täglich, Videos von brennenden Flüchtlingszelten, völlig zerstörten Stadtlandschaften, getöteten Kindern und Frauen, verletzten, verkrüppelten, dem Hungertod nahen, verzweifelten Menschen in die Außenwelt zu senden. Eine Potenzierung des ikonischen Vietnamkriegsfotos — als unwiderlegbarer Beweis der Unmenschlichkeit des Krieges jenseits allen Menschenrechts.

Die israelische Regierung kann niemandem mehr glaubhaft machen, dass ihre Armee in dem von ihr völkerrechtswidrig besetzten Gaza einen Verteidigungskrieg führt. Es ist ein Vernichtungsfeldzug:

„Mehr als 15.800 Stunden unerbittliche Bombardements. Mehr als 10 Prozent der Bevölkerung Gazas sind getötet, verletzt oder vermisst, und 100 Prozent sind von Ernährungsunsicherheit betroffen.“

Da hilft Israel auch kein Verweis auf die eigene Opfertragödie des Holocausts und den Überfall der Hamas am 6. Oktober 2023 mit 1.200 Toten.

In Gaza sind seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges auch 232 Journalisten getötet worden — so viele wie noch nie in einem Krieg, etliche von ihnen gezielt. Trotzdem konnte es Israel nicht verhindern, dass der Weltöffentlichkeit täglich entsetzliche Fotos und Videos präsentiert werden. Diese Bilder wurden nicht nur in Endlosschleife in die arabische Welt gesendet und erschütterten nicht nur die Bevölkerungen des globalen Südens, sondern können dank Internet auch in jedes westliche Wohnzimmer übertragen werden. Der Einsatz der Journalisten ist heldenhaft.

Auch die westliche Welt wendet sich ab

28 Staaten unterzeichneten in der vergangenen Woche einen Appell an Israel zur sofortigen Beendigung des Krieges. Deutschland beteiligte sich nicht daran, obwohl 74 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen, dass die Bundesregierung mehr Druck auf Israel ausübt, da das Vorgehen Israels im Gazastreifen nicht mehr zu akzeptieren sei. Immer mehr Staaten und Politiker distanzieren sich von der israelischen Regierung, immer mehr Hilfsorganisationen und Institutionen protestieren gegen deren Vorgehen. Auch der Papst ließ wissen, man könne nicht tatenlos zusehen, wie Gaza massakriert werde. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ erklärte, dass ihr medizinisches Personal vor Hunger so geschwächt sei, dass es seiner Arbeit nicht mehr nachgehen könne.

Aus Tel Aviv wird von kleineren Demonstrationen für einen Waffenstillstand berichtet — sogar von israelischen NGOs, die ein Ende des Krieges fordern.

Es ist nicht mehr zu leugnen, dass der Völkermord und das Aushungern der Zivilbevölkerung in Gaza als Kriegsverbrechen einzuordnen sind. Wer heute noch versucht, die Verbrechen der israelischen Armee zu relativieren, macht sich mit schwersten Menschenrechtsverletzungen gemein.

Das musste selbst Trumps Gesundheitsminister und Sympathieträger Robert F. Kennedy erfahren. Selbst einige eingefleischte Trump-Anhänger wandten sich in der Palästinafrage von ihm ab. So blieb selbst Trump nichts anderes übrig, als zu konstatieren: Ja, in Gaza gebe es hungrige Kinder. Israel möge sich mäßigen.

Vielleicht haben die Völker instinktiv verstanden, dass sie es sind und immer sie es sein werden, die jene Bauern stellen, die gnadenlos auf dem geopolitischen Schachbrett der Macht und des Geldes geopfert werden.

Die arabische Welt in Aufruhr

Es braut sich etwas zusammen in der arabischen Welt: Vor ägyptischen Botschaften wurde für die Öffnung des Rafah-Übergangs demonstriert, im Jemen wurde gedroht, dass sich Millionen Menschen auf den Weg machen würden, um die Grenzen zu stürmen und ihren Brüdern zu helfen. Der gerade nach 40-jähriger Haft in Frankreich entlassene und in seine Heimat Libanon zurückgekehrte ehemalige PLO-Kämpfer Georges Ibrahim Abdallah rief bei seiner Ankunft in Beirut die arabischen Bevölkerungen dazu auf, wegen des Leidens der Palästinenser in Gaza auf die Straße zu gehen. Denn: „Gazas Kinder, alle nur noch wandelnde Skelette, während Millionen von Arabern dem nur zuschauen!“.

Das Volk begehrt gegen die Regierungen auf, die angesichts des Massakers an den Glaubensbrüdern in Palästina die Füße zu sehr stillhalten. Wo ist das so hochgepriesene Dar al-Islam (Haus des Islam), in dem sich die islamische Welt versammelt? Sind es nicht vor allem im bettelarmen Jemen die Ansarallah, die Israel beträchtlichen Schaden zufügen, indem sie immer wieder das Rote Meer für Schiffe nach Israel unpassierbar machen? Erfreut sich nicht sogar der Iran immer größeren Zuspruchs, weil er es wagt, Israel und den USA die Stirn zu bieten?

Extrem-islamistische Strömungen dürften sich dank ihrer lautstarken Unterstützung der palästinensischen Glaubensbrüder in einigen Ländern großen Zuspruchs erfreuen — sehr zur Sorge von Herrscherhäusern wie dem der Saudis und Regierungen wie jener in Ägypten. Eine gefährliche Entwicklung, denn hinter der Unterstützung der Palästinenser könnte ein ganz anderes Motiv stecken: der Wunsch, Regierungen zu stürzen, um die eigene Moslembruderschaft an die Macht zu bringen.

Dies kann nicht im Interesse der Palästinenser sein, sondern wäre zum Vorteil der israelischen Hegemoniebestrebungen. Sollten in Ägypten bürgerkriegsähnliche Zustände ausbrechen, würde das einzige arabische Land, das in dieser Region noch über eine starke Armee verfügt, ins Chaos gestürzt werden. Das Resultat einer solchen Entwicklung ist gerade in Syrien zu beobachten — mit dem stets gewaltbereiten al-Kaida-Chef Dschulani an der Macht und einem Gemetzel an Minderheiten.

Es sollte ein Weckruf an alle arabischen Regierungen sein, endlich für Gaza Flagge zu zeigen und diesen Protest nicht al-Kaida und der Moslembruderschaft im Sinne von USA, MI6 und Israel zu überlassen — den Puppenspielern hinter den Kulissen.

Der Westen ist heuchlerisch

Die Bevölkerung der arabischen Länder und des globalen Südens dürfte für den Westen für sehr lange Zeit verloren sein, angesichts der an den Tag gelegten Heuchelei, seiner falschen „Werte“ und hochgehaltenen Menschenrechte, die für Palästinenser nicht zu gelten scheinen. Wieder einmal zeigte sich: Farbige Leben zählen nicht. Der Westen ist rassistisch.

Es blieb dem Westen nur die alte Strategie, sich an die Spitze einer Bewegung zu stellen, die man zwar nicht mehr stoppen, aber wenigstens noch zu kontrollieren versucht: Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung. Ganz im Sinne von: Die wirklich Guten, das sind immer noch wir. Auch wenn die deutsche Regierung bis heute an ihrer unerschütterlichen Unterstützung für Israel festhält, auch an den Waffenlieferungen zur Ermordung von Zivilisten, musste sich vor einigen Tagen sogar Kanzler Friedrich Merz vom nun plötzlich nicht mehr ganz so akzeptablen Vorgehen der israelischen Armee vorsichtig distanzieren.

Frankreich kündigte an, Palästina als Staat anerkennen zu wollen, ebenso wie Spanien, Norwegen, Irland und Mexiko. Allerdings sollte man sich davon nicht zu viel versprechen, denn bisher wird Palästina bereits von 147 Staaten als unabhängiger Staat anerkannt, darunter mit China und Russland zwei der fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat — ohne dass daraus irgendwelche Konsequenzen folgten, da sich die USA und Israel querstellen.

Frankreich kann sich angesichts von etwa fünf Prozent Muslime im Land das Schweigen zu einem Völkermord an Palästinensern nur schwerlich leisten. In Deutschland sind es sogar knapp sieben Prozent Muslime, in England ebenso viele.

Außerdem dürfte Frankreich sehr daran gelegen sein, seinen immer noch beträchtlichen Einfluss in westafrikanischen Staaten nicht völlig zu verlieren. Es geht um Gesichtswahrung — viel zu spät und unglaubwürdig.

Und es geht darum, den globalen Süden nicht noch weiter zu verprellen und so in die Arme von Russland, China und den BRICS-Staaten zu treiben.

Aushungern, Ermorden und Vertreiben von Zivilisten als Kriegsstrategie, das hatte seit der Antike und noch in zwei Weltkriegen funktioniert. Jetzt funktioniert es nicht mehr.

Gerade haben europäische Staaten eine medienwirksame, nichtsdestotrotz lächerliche Aktion gestartet: Die europäischen Regierungen — allen voran Bundeskanzler Merz — lassen in Zusammenarbeit mit Jordanien Lebensmittelpaletten über dem Gazastreifen abwerfen, hochtrabend „Luftbrücke“ genannt. Dabei ist längst bekannt, dass alle Hilfsorganisationen diese Aktion als wenig hilfreiche Symbolpolitik ablehnen — viel zu wenig, viel zu teuer.

Es müsste ein neues Wort für die ins Unermessliche gesteigerte Heuchelei des Westens erfunden werden.

Selbst Israel lässt gerade Lebensmittel über den Rafah-Grenzübergang nach Gaza transportieren — auch das viel zu wenig und viel zu spät.

Nein, sie haben nicht ihr Herz für die geschundene palästinensische Zivilbevölkerung entdeckt. Sie tun es, weil der Krieg in Gaza entgleist, weil endlose Kriege und neue Flüchtlingsströme drohen, weil die Welt diese Bilder aus Gaza nicht länger erträgt. Sie haben die Welt verloren.

Kann Israel seine Kriegsziele erreichen?

Die Forderung nach der Freilassung der Geiseln darf man getrost als für die israelische Regierung völlig nebensächlich abhaken — ebenso wie die Vernichtung der Hamas illusorisch ist.

Und wie sieht es mit der Schaffung eines Großisraels aus? Bereits Ben-Gurion erläuterte den Plan:

„Unser Ziel ist es, den Libanon, Transjordanien und Syrien zu zerschlagen (…) Dann bombardieren wir und rücken vor und nehmen Port Said, Alexandria und den Sinai ein.“

In dieser Tradition kündigte der heutige israelische Finanzminister Bezalel Smotrich an, Israel werde sich „Stück für Stück“ ausdehnen. Es stehe „geschrieben, dass die Zukunft Jerusalems darin besteht, sich bis nach Damaskus auszudehnen“. Israel werde zukünftig nicht nur alle palästinensischen Gebiete, sondern auch Jordanien, den Libanon, Ägypten, Syrien, den Irak und Saudi-Arabien umfassen — die Ankündigung einer gewaltigen völkerrechtswidrigen Annexion fremder Staatsgebiete.

Auf den NachDenkSeiten schrieb Soumaya Ghannoushi:

„Sogar Pakistan ist jetzt Teil dieser Vision. Israel nahestehende Stimmen sprechen von einer Neugestaltung der Region ‚von Pakistan bis Marokko‘. Die Abraham-Abkommen, die weit davon entfernt sind, Friedensabkommen zu sein, dienen dazu, diese Bestrebungen zu normalisieren und Israel als wirtschaftliches, sicherheitspolitisches und technologisches Zentrum in der Region zu positionieren.“

Bisher konnte Israel Erfolge verbuchen: Der Gazastreifen ist in Grund und Boden gebombt, ein südwestlicher Streifen Syriens besetzt — ebenso wie der Süden des Libanons. Ausgerechnet die neue syrische al-Kaida-Regierung, gesteuert von der Türkei und den USA, paktiert mit Israel. Im Libanon ist eine westlich orientierte Regierung an der Macht, ebenso in Jordanien mit seinem großen NATO-Stützpunkt. Am 23. Juli 2025 stimmte die Knesset mit 71:13 Stimmen für eine Annexion des Westjordanlands. Heute leben dort drei Millionen Palästinenser und — aufgrund des israelischen Siedlerkolonialismus — etwa 700.000 Israelis.

Doch wie geht es weiter? Es ist Israel nicht gelungen, seinen großen Gegenspieler in der Region, den Iran, zu bezwingen. Ein weiterer Krieg mit dem Iran, den auch das mit Atombomben ausgerüstete Pakistan unterstützt, könnte im Armageddon enden. Auch Ägypten ist ein militärisches Schwergewicht, das einer israelischen Eroberung des Sinai sicher nicht tatenlos zusehen würde.

Weitere Kriege und Unruhen in diesen Gebieten könnten die Weltwirtschaft schwer erschüttern und die Europäer vor unlösbare Flüchtlingsprobleme stellen.

Vermutlich lehnen sogar die USA ab, dass Israel in der Region eine alles beherrschende Vormachtstellung einnimmt und somit nicht mehr zu kontrollieren wäre. Auch die arabischen Staaten, die durchaus an Geschäften mit Israel interessiert sind, werden diese Entwicklung angesichts des dadurch hervorgerufenen eigenen Bedeutungsverlusts strikt ablehnen.

Ähnlich dürfte die Türkei, die zwar den Völkermord in Gaza verbal attackiert, die aber auch beträchtliche Geschäftsinteressen mit Israel verbindet, einen dermaßen großen Machtzuwachs Israels als ein Hindernis für die eigenen hegemonialen Interessen betrachten.

Israel versucht, palästinensische Gebiete mittels Bomben, Aushungern und Vertreibungen zu erobern. Andere Gebiete will man „befreien“, so etwa die Drusen von den bösen al-Kaida-Buben in Damaskus, die man selbst mit an die Macht gebracht hat. Der Libanon muss von der bösen radikalen Hisbollah befreit werden. Und im Iran muss ein Regimechange her, um die Menschen von den bösen Mullahs zu befreien. Angesichts der Massaker, die Israel gerade begeht, dürften jedoch längst nicht alle gewillt sein, sich ausgerechnet von Israel „befreien“ zu lassen. Das wurde bei Israels Angriff auf den Iran überdeutlich. Ohne eine Israel strategisch unterstützende iranische Regierung wird es niemals ein Großisrael geben.

Selbst wenn es Israel gelänge, das von ihm angestrebte Territorium zu annektieren, wie möchte es mit seiner Bevölkerung von knapp zehn Millionen Menschen das Gebiet eines Großisraels beherrschen?

Und wohin mit der angestammten Bevölkerung, vor allem mit den Palästinensern? Kein Land möchte diese bis in die Haarwurzeln radikalisierten und traumatisierten Kriegsopfer aufnehmen. Insbesondere arabische Staaten fürchten einerseits, dass durch die Ansiedlung von Palästinensern in ihrem Land radikale Islamisten erstarken, andererseits würde die Aufnahme von Palästinensern als Unterstützung Israels gelten. Vor allem das aber kann sich heute keine arabische Regierung leisten, will sie nicht um ihre Macht fürchten.

Insbesondere das seit dem NATO-Krieg 2011 zerstörte und vom Bürgerkrieg bedrohte Libyen ist Ansprechpartner der Trump-Regierung für die Aufnahme von Palästinensern. Libyen ist zwar flächenmäßig groß, besteht aber zu 85 Prozent aus Wüste und zählt nur sechs Millionen Einwohner. Wie sollen dort eine Million Palästinenser ein Auskommen finden, deren Aufnahme für die libysche Bevölkerung ein „No-Go“ ist? Und wie viele dieser Palästinenser würden sich umgehend auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa machen?

Libyen ist ein gescheiterter Staat mit völlig instabiler Sicherheitslage. Trotz aller Gelder aus dem Westen gelingt es nicht, die Fluchtrouten zu unterbinden. Zudem ist das Land von schwersten Menschenrechtsverletzungen geprägt. Diese Fluchtrouten werden im westlichen Libyen von der Türkei mitkontrolliert, während Russland im östlichen Libyen zunehmend Einfluss auf sie nimmt.

Man stelle sich diese riesige Anzahl an Menschen vor: Im Gazastreifen sind nicht 10.000 oder 100.000 Palästinenser beheimatet, es sind zwei Millionen! Im Westjordanland leben drei Millionen Palästinenser! Es ist illusorisch, sich einzubilden, diese könnten alle vertrieben werden. Großisrael — ein Trugbild, eine Pseudorealität, in der sich Israel eingerichtet hat.

Die Annahme, dass Israels Nachbarn ihm auch zukünftig nicht alle wohlgesonnen sein werden, ist naheliegend. Heute schützt sich Israel vor seinen palästinensischen Nachbarn, deren Gebiete es annektiert hat, durch eine hohe Mauer und Zäune. Plant Großisrael eine Mauer durch Ägypten, Syrien und den Libanon zu ziehen, um sich vor Angriffen zu schützen, die — nebenbei bemerkt — als Verteidigung zu werten und somit völkerrechtskonform wären?

Israels vielgepriesene Armee wäre trotz aller Technik und Elektronik überdehnt. Die Konflikte mit den ultrareligiösen Teilen der Bevölkerung, die schon jetzt Militärdienst und das Staatsgebilde Israel ablehnen, würden zunehmen, ebenso wie die jetzt schon beachtlichen Selbstmordraten unter Soldaten.

Ein Großisrael müsste zu einem noch stärkeren Polizei- und Überwachungsstaat verkommen, um seinen Apartheitsstaat aufrechtzuerhalten, in dem jetzt schon etwa 2,1 Millionen arabische Bürger leben, was ungefähr 21 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Apartheitsstaaten sind heute nicht mehr überlebensfähig.

Der Staat Israel hat sich in eine Sackgasse manövriert. Er ist sich selbst sein größter Feind.

Vielleicht könnte eine Zweistaatenlösung als Zwischenschritt zur Einstaatenlösung ein erster Schritt auf dem Friedensweg sein.

Für Israels Krieg gegen die Palästinenser gilt, was für alle Kriege gilt: Solange es Sieger und Besiegte gibt, ist Frieden unmöglich.


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