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Was ist ein SCHULZ?

Was ist ein SCHULZ?

Herrn M. ist mal wieder schlecht. Ursache seiner Übelkeit heute: die Frage nach „dem SCHULZ“ und einem neuen Personenkult

Die Verwirrung könnte zurzeit nicht größer sein. Jedes Medium, jede Nachricht ist voll von SCHULZ. Deutschland ist sozusagen komplett verschulzt. Was also ist ein SCHULZ?

  1. ein neues cooles Haargel?
  2. das neue Zahlungsmittel der EU, das den EURO ablöst: 1 SCHULZ, 10, 20, 50, 100 und 200 Schulz?
  3. die Bezeichnung für neue Schuldverschreibungen, die in Staats-SCHULZ-Scheinen ausgegeben werden und die maroden Staatsfinanzen sanieren sollen?
  4. die Bezeichnung für ein Trojanisches Pferd bis zum Hals angefüllt mit neoliberaler/marktradikaler Ideologie, das von Brüssel/Straßburg nach Berlin galoppierte?

Fragen über Fragen und keine Antworten. Nach nächtelangem Grübeln und Alpträumen während der Kurzschlafphasen wurde schließlich die 4. Frage mit ja beantwortet, sodass das Ergebnis nun feststeht: Es muss heißen „DAS SCHULZ“. DAS SCHULZ ist nichts anderes als ein Produkt der milliardenschweren PR-Industrie, ihr neuer König, der neue Herrscher, nach dem sich das Parteivolk sehnt, ihm zuwinkt und zujubelt: SCHULZ alternativlos!

Ab jetzt heißt es „Wir sind SCHULZ!“ Ja was denn sonst? Timing und Product Placement konnten nicht besser sein. Jetzt wird die Rautenkönigin abgelöst. Ändern wird sich an der Wirtschaftsdiktatur jedoch nichts.

Wer der ganzen Inhaltsschwere der SCHULZ-Rede und dessen Versprechen nachspüren möchte, sollte einige Videosequenzen und die Zusammenfassung seiner Forderungen auf dem SPD-Parteitag vom 19.03.2017 betrachten.

Doch täuscht mich mein Erinnerungsvermögen? War da nicht etwas? Ist SCHULZ nicht an führender Position für die verheerenden Zustände in der EU mitverantwortlich? Dafür, dass:

  • der Lebensstandard in einzelnen EU-Ländern auseinander driftet und der EU-Süden wegbrach?
  • das marktradikale Gesamtkonzept europaweit installiert wurde?
  • die EU- und NATO-Osterweiterungspolitik bis vor die Tore der Russischen Föderation implementiert wurde?
  • der Putsch in der Ukraine mit inszeniert wurde?
  • CETA und TTIP immer noch in der Pipeline sind?
  • die EU aufgerüstet wird?
  • europäische Konzern-Champions gefördert werden, in erster Linie deutsche, durch Lohn-, Steuerdumping und Sozialabbau realisiert?
  • die Mafia-Banken gerettet wurden und die Finanzindustrie nach wie vor hofiert wird?
  • die Nationalstaaten entdemokratisiert wurden ohne auf der transnationalen EU-Ebene adäquate Strukturen zu etablieren?
  • der Wettbewerbsterror als Heilslehre ausgerufen wurde?

Aber ist das irgendetwas Neues? Schon Adenauer sagte: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“

Für den Fall seiner Königskrönung erklärte Schulz der Bild am Sonntag: „Ich würde zwei Sachen unmittelbar anpacken: Das klare Bekenntnis zur Stärkung der Europäischen Union und die Abschaffung einer der größten Ungerechtigkeiten: Dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer.“

Sollte er tatsächlich Kanzler werden, so wird SCHULZ diese Aussage mit großer Wahrscheinlichkeit uminterpretieren, das heißt, die Löhne und Gehälter der Männer absenken. Denn wer sich für die marktradikale Politik der EU ausspricht, kann nichts anderes im Schilde führen. SCHULZ ist also genau das Trojanische Pferd der EU auf dem Weg nach Berlin, dort, wo die Rautenkönigin exakt die Politik betreibt, die die EU in diesen Zustand führte.

Doch wie konnten die SPD-Parteitagsdelegierten so beschulzt sein, DAS SCHULZ als Königskandidat der SPD zu nominieren? Ein Blick nach Nordkorea gibt Aufschluss.

Wie zu sehen, jubeln die bestellten Komparsen ihrem Führer, dem pausbackigen König Kim Jong-un, zu. Derartige Bilder kennen wir doch eigentlich nur aus diktatorischen kommunistischen Regimen. Aber doch nicht von Parteitagen demokratischer deutscher Parteien. 

Den beschulzten SPD-Parteimassen reichen hingeworfene Phrasen und Versatzstücke einer CHANGE-Politik, um ihr Idol anzuhimmeln.

Den Delegierten scheint entgangen zu sein, wie heute Kandidaten gemacht werden. Sie werden von PR-Profis in Szene gesetzt. Es fehlten einzig die vielen Fähnchen.

Aber ein genialer Schachzug der beauftragten Werbeagentur waren die vorproduzierten roten SCHULZ-Stimmzettel. Wer hat denn in einer solchen Situation noch den Mumm, den Zettel nicht hochzuheben? Das war die Vorproduktion eines 100-Prozent-Wahlergebnisses! Bravo! Erfolg auf der ganzen Linie! Nord-Korea live! Perfekte Manipulation!

Jubel-Veranstaltungen für Kim Jong-un oder DAS SCHULZ unterscheiden sich im Kern daher einzig durch den Ort ihrer Austragung. Ich halte es nicht mehr aus. Mein Magen revoltiert. Soviel Königsmacherei in Deutschland, PR-gestützter Hofstaat und autoritätshörige Gefolgschaft der auf den SCHULZ gekommenen „Arbeiterpartei“. Das ist einfach zu viel. Ich glaub, ich muss …


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