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Den Paradigmenwechsel mitgestalten

Den Paradigmenwechsel mitgestalten

Der Verleger Christian Strasser über den sich vollziehenden Bewusstseinswandel.

Christian Strasser interessiert bei Büchern mehr als ihr Verkaufswert. Das ist selten in einer Gesellschaft, in der Gewinnmaximierung an erster Stelle steht. Er hat den Mut, seine aktuelle Verlagsflotte auch abseits der viel befahrenen Gewässer zu steuern. Nach einer bewegten Fahrt – unter anderem war er Geschäftsführer von Time Life Books und des Gräfe und Unzer Verlags sowie Gründer des Verlagshauses Goethestrasse und der Verlagsgruppe Ullstein, Heyne, List – erwarb er 2012 den Europa Verlag. Das während des Nationalsozialismus gegründete Haus, das verfolgten Autoren und verbotenen Manuskripten ein Dach bot, versteht sich heute als Forum für Querdenkende, die sich wie er selbst abseits des Mainstreams bewegen. Zusammen mit den ebenfalls von ihm geführten Verlagen Scorpio, Trinity, L.E.O und Golkonda versucht Christian Strasser heute, Menschen für den Wandel zu sensibilisieren, der unsere Zivilisation bis in ihre Grundfesten erschüttert.

Mich beeindrucken vor allem sein offenes und aufrichtiges Interesse, seine Neugierde und seine Begeisterungsfähigkeit. Christian Strasser ist im Laufe der Zeit nicht müde geworden, nicht desillusioniert, nicht überdrüssig. Er hat nicht resigniert. Mit wachem Blick sucht er, den Dingen auf den Grund zu gehen, und schürft, auch wenn es weh tun kann, dort, wo sich die Lösungen verbergen. Strasser verlegte auch mein Buch „Das Licht fließt dahin, wo es dunkel ist.“

2010 verlegte er im Scorpio Verlag sein eigenes Buch „Das erwachende Bewusstsein – Aufbruch in die neue Zeit“. Ein resoluter und wegweisender Appell an die Menschen, ihr eigenes Ego zu überwinden, Verantwortung zu übernehmen und geistige Unabhängigkeit zu entwickeln. Es ist ein Rückblick auf sein Leben als Verleger, ein kritischer Blick auf eine Gesellschaft, in der Bücher eine Ware wie jede andere sind, und ein vertrauensvoller Blick in eine ungewisse Zukunft. Daher befragte ich ihn nach seinen Motivationen.

Herr Strasser, „Ich habe Vertrauen“, steht als Leitsatz auf dem Rücken Ihres Buches. „Und ich habe guten Grund dazu.“ Woraus nährt sich Ihre Hoffnung?

Weil mittlerweile zu viele Menschen mit einem neuen Bewusstsein unterwegs sind, viele Millionen.

Die national-faschistischen Kräfte und die primär sich am Äußeren orientierenden Materialisten stehen für letzte Zuckungen eines zu Ende gehenden Weltbilds, eines alten Denkens.

Diese Energien können nicht mehr gewinnen. Das Licht scheint heller und ist stärker.

Vieles in unserer Welt ist heute zerrissen, entzweit, versprengt, zerschlagen. Die Verbindungen sind unterbrochen. Doch gleichzeitig entwickelt sich ein Bewusstsein für die Zusammenhänge. Wie können wir heute Verbindung leben?

Jede Art von Trennung macht unglücklich. Wir Menschen wollen verbunden sein, sei es mit uns selbst, mit anderen oder mit etwas Größerem. So wie der Paradigmenwechsel ein höheres Bewusstsein für immer mehr Menschen mit sich bringt, so steigt auch die Fähigkeit, in Verbindung zu gehen, diese zu spüren und letztlich durch eine andere Haltung und immer öfter auch anderes Handeln zu leben: Es gilt, sich selbst nicht nur körperlich, sondern vor allem auch geistig und seelisch zu spüren und nicht nur mit allen Organen, sondern auch mit dem, was in unserem Unbewussten gespeichert ist, in Verbindung zu treten, den Anderen hinter seinem Äußeren in seinem Kern zu erkennen und das Gefühl zu schulen, ein Teil des großen Ganzen zu sein, in jeder Situation, in jedem Moment.

Welche Möglichkeiten bietet Ihnen die Rolle eines Verlegers heute, die Welt in Ihrem Sinne mitzugestalten?

Das, was schon immer die Rolle eines Buchverlegers war: inspirieren, Anstöße geben, Aufklärung, in unserer durchkonsumierten Welt den Mut und die Kraft haben, Leser jenseits des Mainstreams erreichen zu wollen. Mit meinen bescheidenen Möglichkeiten unterstütze ich zum Beispiel Autoren wie Rüdiger Sünner, einen intellektuellen Filmemacher, der in seinen Büchern und Filmen hinter das Sichtbare schaut und dafür von sämtlichen Fördermitteln abgeschnitten ist, oder Christian Kreiß, Professor für menschengerechtes Wirtschaften, der kritische Bücher über Werbung, gekaufte Forschung oder geplanten Verschleiß veröffentlicht.

Am Ende des Buches schreiben Sie, dass es gerade die Konfrontationen sind, die wir erleben, die chaotischen Situationen, die Begegnungen mit Menschen, die unsere Werte mit Füßen treten, die uns bei der Entwicklung unseres Bewusstseins helfen. Was kann uns dabei helfen, dieses Wissen zu leben?

Am meisten hilft mir aktuell Donald Trump: Durch sein chaotisches Agieren wird immer mehr Menschen klar, was sie nicht wollen.

Immer mehr wachen durch ihn auf, immer mehr Menschen machen einen Bewusstseinssprung. Deshalb ist Trump letztendlich gut. Er repräsentiert das Dunkle, und die Menschheit will das nicht mehr.


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