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Der Corona-Tinnitus

Der Corona-Tinnitus

Für die Corona-Oppositionellen folgte dem Knall des Gesellschaftsbruchs von 2020 ein bis heute anhaltender Tinnitus, denn die Schrecken der Coronajahre gehen vielen nicht aus dem Kopf — und bis zur Aufarbeitung sollte das auch so bleiben.

„#RichtigErinnern“ lautet einer der Hashtags auf X – vormals „Twitter“ –, mit denen die eiskalten Stilblüten der menschenverachtenden Coronapolitik durch ein Wieder-Hochspülen daran gehindert werden, in Vergessenheit zu geraten. Genau dies droht jedoch im Jahre Eins nach den heftigen Verwerfungen der Corona-Jahre 2020 bis 2022. So vieles geht in eine Tagesordnung über, obgleich ebendiese Ordnung in den letzten Jahren zertrümmert wurde. Wir leben gewissermaßen in zivilisatorischen Ruinen, die von den meisten als solche nicht erkannt werden. Der italienische Philosoph Giorgio Agamben formulierte es im Herbst 2020 coronazeitgemäß, aber in bis heute andauernder Gültigkeit, sehr treffend:

„Welches Haus brennt? Das Land, in dem du lebst, oder Europa oder die ganze Welt? Vielleicht sind die Häuser, die Städte schon niedergebrannt, wir wissen nicht, seit wann, in einem einzigen immensen Brand, den wir nicht zu sehen vorgaben. Von einigen bleiben nur Mauerstücke, eine mit Fresken bemalte Wand, ein Stückchen des Daches, Namen, viele Namen, schon angebrannt. Und doch bedecken wir sie so akkurat mit weißem Putz und verlogenen Worten, sodass sie intakt erscheinen. Wir leben in Häusern, in Städten, die von oben bis unten verbrannt sind, als ständen sie noch. Die Leute täuschen vor, dort zu leben, und treten maskiert hinaus auf die Straße zwischen die Ruinen, als wären es noch die vertrauten Viertel von einst. Und nun hat die Flamme ihre Form und Natur verändert, ist eine digital, unsichtbar und kalt geworden, aber gerade deshalb ist sie näher, umgibt uns immer und überall.“

Vordergründig ist wieder alles beim Alten, aber das Alte hat von den letzten Jahren Falten und Narben davongetragen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich, aber mal mehr, mal weniger subtil fühlbar sind. Bereits im Frühling 2023 resümierte ich über die Relikte des Kults. Ich plädierte dafür, dem Kult den Rücken zu kehren, doch musste darauffolgend feststellen, dass es mir selbst nicht gelang, das anempfohlene Zeigen der kalten Schulter zu beherzigen, da mir der Kult weiterhin einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Das Ganze war eben doch mehr als eine kollektive Reifenpanne mit anschließend unbehelligter Weiterreise auf den individuellen Lebenslinien. Nein. 2020 bis 2022 war ein allumfassendes Aus-der-Bahn-geworfen-Werden, was die persönliche Lebensplanung anbelangte. Wir alle wurden von einer asphaltierten Straße auf einen Schotterweggeschleudert, auf dem ein geradliniges Vorankommen fortan nicht mehr möglich ist. Manche mögen sich zwar noch der Illusion der Normalität hingeben, aber zunehmend wird diese Realitätsverweigerung durch die vielen, unübersehbaren Schrecken verunmöglicht.

Post-Kult-Syndrom und asymptomatische Aufarbeitung

Der Kult ist verschwunden. Aber nicht spurlos. Die Spuren drängen sich jenen mittelbar oder unmittelbar auf, die wachsamen Auges durch die Post-Coronakult-Gesellschaft gehen.

  • Immer noch sehen wir übrig gebliebene Schilder, die auf die nicht mehr aktive, aber stets mit einer Wiederkehr drohende Maskenpflicht hinweisen.
  • Immer noch laufen die unverbesserlichen Kultisten mit ihren Schnabelmasken umher. In Herbstzeiten mehren sie sich sogar. Die gegen Viren vollkommen wirkungslosen Staubmasken werden mittlerweile saisonal-routiniert wie Winterkleidung aus den Schränken geholt.
  • Immer noch hängen Plexiglasscheiben in Konditoreien, Geschäften und Restaurants.
  • Immer noch wird für die Gen-Spritzen geworben, obwohl diese – wie wir Pfizer-Files sei Dank wissen – unleugbar millionenfach schwere Schäden bewirkt und für eine nicht genau bekannte Anzahl an Menschen den Tod bedeutet haben.

Die häufig genug wiederholte Lüge wird – wie es Orwell beschrieb – durch die penetrant-repetitive Verkündung ein nicht wegzuradierender Teil der Geschichtsbücher. Unumwunden und völlig frei von jeder Reflexion wird in den Leitmedien und in aufgeschnappten Gesprächen im öffentlichen Raum von der „Corona-Pandemie“ gesprochen. Sie wird als von menschlichem Handeln – Stichwort Biosecurity, Gain-of-Function-Forschung und Biowaffenlabore – vollkommen losgelöstes Naturereignis betrachtet, welches 2020 über uns hereinbrach.

Long-Social-Distancing

Der schätzungsweise vier Fünftel große Anteil der Bevölkerung, welcher „mitmachte“, befindet sich in trauter Eintracht, wenn es um die Einordnung von Corona geht (1). Die Politik sei halt einfach überfordert gewesen und hätte stellenweise einfach überreagiert. Zugleich könne man doch froh sein, dass „die Wissenschaft“ (Trademark) so schnell einen „Impfstoff“ entwickelt habe. Das Ereignis scheint mit Permanent-Marker in der Geschichtsschreibung verewigt zu sein.

Und das kritische Fünftel jener Dissidenten, das sich wiederum 2020 bis 2021 bei der Dekonstruktion der Corona-Lüge in Eintracht befand, ist seit 2022 wiederum in einem Prozess des Auseinanderstiebens begriffen. Kaum fiel der Druck der Repression ab, der die Corona-Opposition zusammenschweißte, da verloren die Allianzen an Spannkraft und Zusammenhalt. Die einen sahen in der vordergründigen Rückkehr der Normalität die Erreichung des Ziels ihres Engagements, zogen sich aus dem politischen Geschehen wieder heraus und versuchten, im alten Leben – oder dem, was davon noch übrig war – wieder Fuß zu fassen. Die anderen hatten im Corona-Widerstand das Geschäft ihres Lebens gemacht und zogen mit prall gefüllten Konten von dannen.

Einige der Corona-Widerstand-Veteranen ergehen sich abseitig des eigentlichen Ziels der Aufarbeitung entweder in unendlichen Spekulationen darüber, wer ein V-Mann sein könnte, andere wiederum hoppeln auf dem mittlerweile totgerittenen Pferd ihres Corona-Momentums und fabulieren über ein baldiges Habhaft-Werden und die Verurteilung der Corona-Täter.

Viele der Corona-Oppositionellen sehen sich 2023 einer vielschichtigen Heimatlosigkeit ausgesetzt. Die in Lockdown-Zeiten liebgewonnenen Mitstreiter-Kreise lösen sich teilweise auf, kommen ob der Schein-Normalität in eine Sinnkrise und einen Zustand der Resignation. Da es nun nicht mehr länger einen Akt der Subversion darstellt, sich entgegen der gesundheitsdiktatorisch verhängten Kontaktbeschränkungen „illegal“ zu treffen, wird der Wert des Zusammenkommens als solcher nicht mehr so wertgeschätzt wie in den Lockdown-Wintern der Jahre 2020 bis 2022.

Im Kreise der Corona-Mitstreiter ist zuweilen die Luft draußen, und in den alten Familien- und Freundeskreisen die Luft teilweise noch zum Schneiden dick.

Theoretisch kann wieder jeder jeden treffen. Praktisch sind die Sozialstrukturen entweder ausgedorrt oder von Gräben durchfurcht, oder aber durch das Unaussprechliche bis zur Unerträglichkeit angespannt. Entweder hat man sich in manchem Widerstandskreis nichts mehr zu sagen, weil die Krise das einzige Bindeglied war, während es bei den Menschen „auf der anderen Seite“ so vieles zu sagen gibt, was einfach nicht ausgesprochen werden kann. Während manche der Brücken zu den neuen Freunden aus Lockdown-Zeiten anfangen, morsch zu werden, lassen sich die verbrannten Brücken zu Vor-Corona-Kontakten nur schwerlich wieder aufbauen. Was folgt, ist eine zunehmende Zersplitterung und Vereinsamung des Corona-Widerstands.

Verlorene Unschuld

Des Weiteren gehört es zum Post-Kult-Syndrom, dass fast nichts und niemand seine Unschuld bewahrt hat.

Die Kirchen haben durch die Spritz-Kampagnen in ihren mittlerweile unheiligen Hallen sich ihres Glaubens endgültig entledigt, das Sakrosankte durch Sagrotan abgetragen und Weihwasser durch die mRNA-Giftbrühe ersetzt. Gotteshäuser, die mit teuflisch-bösartigen 2G-Regelungen Trostsuchende auf den Türschwellen abgewiesen haben, werden selbige nie wieder für sich gewinnen können.

Niemals in Vergessenheit geraten darf die unternehmensübergreifende „Impfkampagne“, bei der zahlreiche Unternehmen 2021 ihr Firmenlogo, ihren Firmenslogan oder das Corporate-Design auf das „Impfen“ umgestalteten. Die Liste ist erschlagend lang und enthält viele Firmen. Zu viele, um sie ausnahmslos durch Boykott abzustrafen. Denn unter ihnen befinden sich auch Unternehmen für den alltäglichen Bedarf: Supermärkte, Drogerien, Stromanbieter. Alle haben sie mitgemacht. Kein Einziger stand für die mittlerweile unübersehbaren Spritz-Schäden gerade.

Auch haben so viele öffentliche Orte ihre Unschuld verloren. Denken wir nur an die zentralen Plätze, Einkaufspassagen oder Straßen, in denen friedliche Menschen von der Polizei eingekesselt wurden, weil sie für ihre Grund- und Menschenrechte demonstrierten. Ein unbeschwertes Flanieren an diesen Orten ist nicht mehr möglich. Der Tinnitus der Corona-Blendgranate hallt an diesen Orten immer noch als Echo nach. Zwar laden diese Orte wieder zum – unpolitischen – Spazieren und Verweilen ein, doch weisen zugleich ab. Die traumatisierenden Erinnerungen sind unauslöschbar mit diesem Ort verknüpft.

Der Corona-Tinnitus pfeift überall, untermalt so vieles in so vielen Situationen. Mal in den Momenten, wenn wir einem Menschen die Tür aufhalten und dieser sich freundlich lächelnd bedankt – „auf welcher Seite“ stand ebendieser Mensch in dieser Zeit? Kläffte aus diesen nun freundlich lächelnden Mundwinkeln „damals“ ein schroffes „Maske auf!“, wenn dieser Mensch einem Unmaskierten begegnete? Dieser Tinnitus erinnert permanent daran, wozu „ganz normale Menschen“ in den Corona-Jahren fähig waren. Das unbeschwerte Aufeinander-Zukommen gibt es nicht mehr, da wir auf den ersten Blick nie die Gewissheit haben, wie unser Gegenüber tickt, wie er oder sie damals (aus)tickte. Für viele Corona-Dissidenten ist es in der „neuen alten Normalität“ schwer geworden, abseits der eigenen „Peer-Group“ den Menschen vorurteilsfrei ohne Generalverdacht zu begegnen. Jeder könnte ein potenzieller Corona-Täter (gewesen) sein.

Der Corona-Tinnitus ist gewissermaßen ein Warnton, der uns zur Vorsicht mahnt, uns nicht vorschnell als „Ungläubige“ zu erkennen zu geben, jeden Schritt mit Bedacht zu wählen, denn auf dem verminten Feld der Gesellschaft kann jeder Fehltritt eine Detonation mit sich bringen.

Der Tinnitus lässt sich auch nur schwer durch Kultur übertönen. Die Fingerspitzen scrollen zuweilen ratlos über die Spotify-Benutzeroberfläche. Wen soll man noch hören? Das Schweigen so vieler Musiker dröhnt um ein so Vielfaches lauter als deren Musikstücke. Die jüngst veröffentlichten Longplayer der Jahre 2022 und 2023 erwecken den Eindruck, Corona hätte gar nicht stattgefunden, als sänge oder rappe der Interpret aus einer der alten Normalität nachempfundenen Parallelwelt heraus. Es gäbe doch so viel zu thematisieren! Aber nein. Die lyrischen Ich‘s scheinen, was die Jahre 2020 und 2021 betrifft, einen kollektiven Filmriss zu haben. So besingen sie die Themen und Probleme der „alten Normalität“, die sich scheinbar 2023 nahtlos fortsetzt.

Und wenn es nicht beim Schweigen blieb, dann waren es grässliche Worte der Hetze und des ideologischen Nachbetens der technokratischen Glaubensdogmen. Ehe diese Musiker ihren Mund nicht durch eine aufrichtige Entschuldigung gereinigt haben, fällt es mitunter wirklich schwer, auch nur eine gesungene oder gerappte Silbe aus ebendiesem Munde zu ertragen.

Konzerte finden derweil ebenso wieder statt, Diskotheken haben geöffnet, als sei nie etwas gewesen. Türsteher weisen potenzielle Gäste wieder nur noch mit „normalen“ Begründungen ab – und nicht mehr wegen eines Spritz-Status.

Auch in den Kinos scheint Corona nie angekommen zu sein. Lediglich das Making-of-Footage zeigt, dass der Corona-Kult auch in Hollywood am Set galt. Wir sehen etwa in den Behind-the-scenes-Clips zum neuen „Mission Impossible“-Streifen Tom Cruise mit Mundschutzmaske während der Drehpause. Der Tom Cruise, der im besagten Film ganz real mit einem Motorrad über eine Klippe springt und in der Luft einen Fallschirm öffnet, aber „off the record“ Mund und Nase bedeckt, um sich nicht mit einem in der Luft fliegenden Coronavirus zu infizieren.

Nicht einmal im Kino wird die Coronazeit in irgendeiner Weise behandelt, nicht einmal propagandistisch. Es wirkt einfach so, als hätte diese Zeit nicht stattgefunden, während sonst jede, im globalen Maßstab noch so unbedeutende Katastrophe von den sensationslüsternen Filmstudios aufgesogen und zu einem Blockbuster hochgejazzt wird.

Das Pfeifen bleibt, weil wir auf die Coronazeit nicht pfeifen können

Vielleicht gehören Sie auch zu jenen, die so etwas wie „Long-Resentfulness“ haben. Das ist ganz natürlich, und es wäre eher bedenklich, wenn Sie nach all dem Wahnsinn der letzten Jahre nicht darunter leiden würden. Dieser Corona-Tinnitus erinnert uns daran, dass da etwas in der Vergangenheit geknallt hat, ein beträchtlicher Anteil der Menschen einen regelrechten Knall bekommen hat und dieser Knall bis heute nicht aufgearbeitet wurde.

Dieses unterschwellig wabernde Gefühl, welches hier bildlich als „Corona-Tinnitus“ bezeichnet wird und zum Ausdruck bringt, dass etwas nicht in Ordnung, nicht wie früher ist – das ist im Grunde genommen ein notwendiges Warnsignal, das uns davor bewahrt, das Erlebte unverdaut herunterzuschlucken.

Es ist nicht vorbei. Viele Menschen kämpfen immer noch mit den Schäden der Genspritzen. Geschäfte und Existenzen sind zerstört worden. Eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen hat schwerste Entwicklungsstörungen davongetragen. In anderen Teilen der Welt hat sich der Welthunger teilweise verdoppelt.

Dieses Pfeifen mahnt uns auch zur Vorsicht, dass wir uns nicht naiv der trügerischen Ruhe hingeben, die sich zumindest auf (fake-)pandemischer Ebene eingeschlichen hat. Die nächsten Pandemien, die beim nächsten Mal vielleicht keinen Fake-Charakter mehr haben werden, wurden bereits – wie schon zuvor COVID-19 – geprobt.

Es pfeift weiter, sodass wir für einen etwaigen weiteren Angriff auf unsere Freiheit und unseren Körper gewappnet und dieses Mal nicht nur imstande sind, das Schlimmste abzuwenden, sondern das Ganze zum Allerbesten hinzuwenden. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Das Piepen des Corona-Tinnitus entstammt auch dem menschenverachtenden, korporatistischen Technokratie-System, welches offenkundig ob seiner überstürzten Hast und Schludrigkeit aus dem letzten Loch pfeift.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) Anmerkung: Selbstverständlich gibt es Überschneidungen und Grauzonen zwischen diesen Gruppen.

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Die Journalistin Christa Dregger-Barthels hat durch Gruppenarbeit erfahren, dass der Frieden am besten in kleineren Gemeinschaften erlernt werden kann.