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Der Katastrophen-Dialog

Der Katastrophen-Dialog

Im Gespräch zwischen Ken Jebsen und Dirk Pohlmann offenbart sich die Brisanz des neuen Rubikon-Buchs zur Öko-Krise.

Kraftvoll, gut aufgelegt und bestens informiert stellt sich Pohlmann den Fragen des Kult-Moderators. Das läuft keineswegs so ab, als würden sich zwei Angehörige derselben Glaubensgemeinschaft gegenseitig die Bälle zuspielen.

KenFM und Rubikon waren nicht immer ein Herz und eine Seele, was die Klimafrage betraf. Da schoss sich ein Rainer Rupp bei Ken vehement auf Greta Thunberg ein. Und Rubikon-Autoren — auch Dirk Pohlmann — warfen ihm daraufhin vor, die Zuhörer auf argumentative Nebengleise zu locken und somit letztlich systemstabilisierend zu wirken.

Pohlmann bezeichnete die Argumente der Klimaskeptiker in einem Artikel als „Nebelkerzen der Reichen und Mächtigen“.

Umgekehrt wittern Kommentatoren in dem Vollblut-Journalisten — „Im Auftrag der Eliten: Der Fall Herrhausen und andere politische Morde“ — schon den Ökodiktator, nur weil er im Interview mit Jebsen angab, das Überleben unserer Spezies verlange mitunter so viel Zwang wie nötig; wir hätten ja gesehen, wohin es führe, wenn alles dem „freien Spiel des Marktes überlassen“ bliebe.

Und weil Pohlmann das chinesische Modell als erfolgreich und eigentlich sozialdemokratisch bezeichnet hat. Dabei bleibt der Co-Herausgeber von Rubikon-Chef Jens Wernicke stets bei der harten Realität und schildert etwa drastisch die Verhältnisse in den warmen Ländern, die für Säugetiere bald unbewohnbar würden und verstärkte Fluchtbewegung auslösen dürften.

Beißhemmungen gegenüber dem wachstumsabhängigen kapitalistischen System wären da völlig fehl am Platz, und wir könnten die Verursacher nicht auch noch zu Ärzten unseres kranken Planeten bestellen.

Sicher ist: Wenn Dirk Pohlmann und mit ihm unser Buch keinerlei Kritik und Diffamierungen auf sich zögen, wäre dies wohl der sicherste Beweis dafür, dass wir etwas falsch gemacht haben.

Denn „Die Öko-Katastrophe“ erinnert nicht vornehmlich an die Verantwortung des Endverbrauchers, sondern an jene der „Eliten“, deren Systemvorgaben das Verhalten der einzelnen Menschen in eine bestimmte Richtung drängen: nämlich in jene des bedenkenlosen Konsums und Naturverbrauchs.

Der Appell an die Verantwortung des Einzelnen ist nicht falsch, er ist jedoch der bequemere Weg, weil er sich an weitgehend Machtlose richtet; die wirklich Mächtigen an ihre Verantwortung zu erinnern, ist mutig, weil Gegenwind in solchen Fällen eigentlich vorprogrammiert ist.

Auch alternative Medien sind nicht im Besitz der „ganzen Wahrheit“. Aber sie sind Schlupflöcher, durch die komplementäre Wahrheiten zu den Menschen durchdringen können, damit mündige Mediennutzer endlich auch einmal eine Wahl haben — und die Möglichkeit, sich im Dschungel der Meinungsangebote ihren eigenen Weg zu bahnen.

Einer der wortgewaltigsten Wegweiser im deutschsprachigen Raum ist Dirk Pohlmann. Auch im spannungsreichen Interview mit Ken Jebsen, der ihm gegenüber nie feindselig, jedoch auch nicht zu glatt und harmonisierend auftrat, behauptete er seinen Rang.

Das Schlimmste für eine Verlagsneugründung und für eine Buch-Neuerscheinung wäre es, nicht bemerkt zu werden. Dieses Interview auf KenFM beweist — wie jenes mit RT Deutsch —, dass der Rubikon verstärkt wahr- und ernstgenommen wird.



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