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Neuer Wein in neuen Schläuchen

Neuer Wein in neuen Schläuchen

Vieles in der real existierenden Welt läuft fundamental falsch. Die Mehrheit scheint dies aber nicht zu merken, weil sie gelernt hat, Falsches für selbstverständlich zu halten.

Als Wissenschaftler war ich im Denken und Tun mit einer Intelligenz beschäftigt, die sich in Richtung einer sogenannten künstlichen (KI) bewegt. Es geht dabei vor allem um immer noch mehr Faktenwissen, beispielsweise um beweisen zu können, wer recht hat. Mit materialistisch zähl- und messbaren Wahrheiten. Sie entsprechen aber nur zu einem kleinen Teil dem, was das Leben wahrhaftig und wirklich ausmacht: Alles Andere und Wesentliche sind nicht quantifizierbare Qualitäten.

Was mich als Bildungs- und Lebensraumkünstler animiert und bewegt, nenne ich hingegen eine natürliche Intelligenz. Sie befähigt Menschen, füreinander zu empfinden und gemeinschaftlich miteinander zu handeln. Natürliche Intelligenz nimmt Chancen und Unberechenbarkeiten wahr und imaginiert damit diverse und
divers mögliche Szenarien.

Herzen fühlen eine Vernunft, die der Verstand nicht haben kann.

Natürliche Intelligenz begründet das Denken, Fühlen und Handeln multidimensional und vielschichtig. Sie vermittelt zwischen den Polen der Begeisterung für das Leben und der Furcht vor Zerstörung. Natürliche Intelligenz beinhaltet die Kompetenz, erfahrungsbasiert und universell orientiert sowie kokreativ mit anderen neue Wege zu finden, sie gemeinsam zu gehen. Wege, die sowohl dem Einzelnen für sich, als auch der Menschheit als Ganzes gute Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen: immer wieder — und immer wieder auch von neuem. Mehr dazu siehe (1).

In ihrem Beitrag „Reflexion zur individuellen und gesellschaftlichen Selbstermächtigung in Krisenzeiten“ skizziert Katja Wrobel in „Perspektiven für den Wandel“ (2) folgende vier Phasen auf dem Weg von menschlicher Entwicklung zu Freiheit und sozialer Verantwortung:

  1. Phase des nicht wahrhaben Wollens/nicht Spürens: Schock, Lähmung, Starre Hoffnungslosigkeit,
  2. Phase der aufbrechenden Gefühle: Ärger, Angst, Trauer, und andere,
  3. Phase des Suchens und sich Trennens: Altes loslassen, neue Ideen/Realitäten suchen und anerkennen,
  4. Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs: Neuorientierung, Stabilisierung in neuer Realität, veränderte Werte, neue Beziehungen, und vieles mehr.

Auf meinem persönlichen Herzensweg freue ich mich jeden Tag und immer wieder von neuem, wenn ich:

  • meinen inneren Frieden finde.
  • mir selbst genüge und glücklich bin.
  • mich ganz, heil und wohl geborgen fühle.
  • unbeschwert und friedvoll unterwegs bin.
  • aus und mit Liebe leben kann.

Und wenn sich dabei und damit ein Austausch mit anderen Menschen ergibt, die auf einer ähnlichen Wellenlänge schwingen, ist es für mich wie der Himmel auf Erden.

Ein EuroAirport, der machen kann, was er will.

Mit meinem Verstand, der meint zu wissen, was richtig ist und wie es gehen kann, habe ich 25 Jahre lang während vieler hundert oder gar tausend Stunden meiner Lebenszeit gratis schaffend sowie zusammen mit vielen anderen zu erreichen versucht, dass der EuroAirport (EAP) Basel-Mulhouse, der Mitte letztes Jahrhunderts genuin total unsinnig ganz nahe unserem Lebensraum und Wohnort ins freie Feld gesetzt worden ist, nicht immer noch mehr ausgebaut wird. Unser Argument: Weil der Flugverkehr mit seinem Lärm unsere Gesundheit gefährdet und mit seinen Abgasen unsere Umwelt zerstört. Es ist nicht gelungen.

Dem Vernehmen nach soll es definitiv per 2030 einen viele Millionen Euro oder Franken teuren, offiziell sogenannten gemeinnützigen Bahnanschluss zum EAP geben: Von Frankreich und der Schweiz mit öffentlichen Geldern, das heißt unseren Steuern, großzügig finanziert. Der Flugverkehr des EAP soll immer noch weiter größtmöglich ausgebaut werden. Wie es offiziell heißt: bedarfsorientiert, weil dies die Billigst-Fliegerei sowohl für Personen als auch für Fracht so erfordere und es auch machen kann. 
 
Maximal möglich macht das vor allem auch eine Politik, die grundsätzlich und großmehrheitlich von links über die Mitte bis nach rechts immer und überall offensichtlich vieles einfach laufen lässt. Wie es in unserem wunderbaren Dreiländereck am Oberrhein regional Gemeinde-, Stadt-, Kantons- oder Landes-Grenzen überschreitend normal, und wie es auch global üblich scheint. Eine Politik, die für nichts und niemanden, aber vor allem für Mächtige und für Reiche keine Grenzen zu setzen vermag: Es lebe die Freiheit einer gigantisch-grandiosen Wohlstandsverwahrlosung!?
 

Propagandistisch redet und schreibt währenddessen Tag und Nacht alle Welt extrem prominent und unerträglich scheinheilig vom schlimmen CO2, von der kranken Gesundheit und vom schutzbedürftigen Klima: Ist das nicht wunderbar und megaprima? 

Beispielsweise insbesondere für einen EAP, der machen kann, was, wann und wie er es will. Bitte was soll ich da noch tun, außer manchmal humorlos traurig lachen und sonst gar nichts mehr machen ... bis das alles von selbst zusammenkrachen wird?

Flugverkehr gehört aus meiner Sicht zur allmächtig autoritär-hierarchisch-totalitär und industriell-mechanistisch-militärisch-technokratisch begründeten „Zuvielisation“ (3). Maximal möglichst viel Flugverkehr halte ich in der real existierend wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft als normal und selbstverständlich. So habe ich es emotional mühsam und faktenbezogen widerwillig gelernt: Doof und dumm bleibt, wer das nicht merken will. Und mittlerweile sozusagen ein Geisterflieger scheint mir, wer unter den gegebenen Voraussetzungen beim Flugverkehr einen Ausbaustopp für mach- und erreichbar hält.

Wer in und mit einem maroden politischen System etwas zum Guten für alle verändern will, droht grundsätzlich ein Teil der Krise zu werden, in der dieses System ebenso uneingestanden wie unaufhaltsam steckt: Mehr zu erwarten als Gefühle wie Ärger, Angst, Scham, Trauer oder Wut dürfte es da wohl kaum mehr für mich geben?!

Mit der Zielsetzung „Ausbaustopp“ war für mich immer ein ganzheitlicher, möglichst alle Aspekte umfassender Ansatz verbunden. Billigen und exzessiven Flugverkehr sehe ich lokal, regional und global sowohl unsere Gesundheit gefährdend, als auch unsere Umwelt zerstörend. Deshalb habe ich mich nach besten Kräften und nach bestem Wissen bemüht, einen Ausbaustopp ökologisch, ökonomisch und sozial begründet in Diskussion einzubringen.

Es ist nicht gelungen, diesen Ansatz bei der Politik, die dafür eigentlich in der Verantwortung steht, konkret und verbindlich handlungsrelevant werden zu lassen. Nicht bei den Grünen, bei denen ich unterwegs auf kantonaler und schweizerischer Ebene nachhaltig enttäuscht ausgetreten bin. Aber auch nicht bei anderen Parteien. Und aber auch nicht bei der sogenannten Klimabewegung. Auch nicht gelungen ist es bei den Mainstream-Medien sowie bei der Wirtschaft und der Wissenschaft. Alle scheinen sie der Meinung, dass bis zum finalen Geht-nicht-mehr alles gemacht werden soll, was irgendwie möglich ist und gemacht werden kann.

Nach 25 Jahren mit viel Aufwand und vielen Hoffnungen habe ich mein Engagement in Sachen „Netzwerk für einen Ausbaustopp beim Flugverkehr EAP“ als für beendet erklärt. Und dies eher leichten Herzens, aber schweren Kopfs allen mitgeteilt, mit denen ich dazu mehr oder weniger intensiv und manchmal mitunter infolge unterschiedlicher Interessen auch konfliktreich im Kontakt war.

Zu dieser meiner authentisch begründeten Entscheidung erhielt ich jetzt diverse Echos: Sie erfreuen mich an sich alle. Und speziell auch, weil und wenn sie meine Sicht der Situation bestätigen und mich bestärken, den Weg zu gehen, auf dem ich möglichst zusammen mit anderen nach dem Motto „Neues neu anfangen“ unterwegs sein will.

„Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“ (Aristoteles).

Dass viele in Schlaraffenländern wie der Schweiz immer noch mehr Überfluss anstreben — und das auch dann, wenn es immer weniger sind, die sich einen solchen auch wirklich leisten können — ist mir klar. Ebenso, dass die Wirtschaft nach wie vor, so wie in den letzten inzwischen mehr als 50 Jahren, mehrheitlich immer noch mehr Wachstum mit immer noch mehr Wachstum möglich machen will. Doch auch wenn noch nicht genügend viele es wissen wollen: Immer-noch-mehr kann und wird nicht mehr gehen. Nicht nur schlicht und einfach logisch und logistisch an sich nicht, sondern vor allem auch nicht, weil es auf Kosten von anderen auf dieser Erde und auf Kosten unserer aller Umwelt geschieht.

Prospektiv ist der Entscheid, mein Engagement in Sachen „Ausbaustopp beim Flugverkehr vom EAP“ nach 25 Jahren zu beenden, wesentlich beeinflusst von meiner Auseinandersetzung mit der Frage: Warum braucht es eine fundamental andere Politik? Und wie lässt sich eine solche mit der Zielsetzung einer Selbstermächtigung für ein Verhalten gestalten, das für alle ganzheitlich und integral beispielsweise einen Gesundheitsschutz, so unter anderem auch vor Fluglärm, und einen Umweltschutz, so unter anderem auch vor den Abgasen vom Flugverkehr, beinhalten kann? 

Gefragt ist ein echter Wohlstand. Gemeint sind damit folgende fünf Dimensionen eines neuen, ganzheitlichen Wohlstandsbegriffs: Zeit, erfüllende Beziehungen, Kreativität, Verbundenheit mit den Mysterien des Lebens sowie mit der unbändigen Schönheit der Natur. Ein solcher Reichtum steht nicht im Widerspruch zu einem fundamental notwendigen Wandel, sondern er wird im Gegenteil dadurch erst ermöglicht.

Stellen wir uns dem Trauma und dem Schmerz der inneren Armut in unserer Gesellschaft und verbinden wir uns mit unserer Sehnsucht nach einem guten Leben für alle. Entwickeln wir Schritte für einen echten Wohlstand und tun wir es gemeinsam. Mehr dazu siehe (4).

Gemeinschaft stärken

Ähnlich schwach und substanziell wirkungslos wie beim Beispiel Flugverkehr von außen, erlebe ich als ein von der Bevölkerung dafür mandatierter Einwohnerrat die Politik von innen.

Auch wenn es die Mainstream-Medien und in ihrem Schlepptau wahrscheinlich eine Mehrheit der Bevölkerung offensichtlich immer noch nicht wahrhaben wollen: Was sämtliche Parteien mehr oder weniger aufwendig und großartig inszenieren, ist eigentlich eine tragische Komödie.

Und es entspricht einer Krise.

Das Schlimme daran ist, dass eine Mehrheit der Politikerinnen und Politiker von links über die Mitte bis nach rechts diese Krise nicht als eine solche wahrnehmen will: Was einen Wandel zu einem substanziell vernünftigen und zukunftsfähigen System a priori extrem erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht. 

Eine Politik im Kampfmodus, wie sie im System der parlamentarischen Parteiendemokratie jetzt aktuell auch beispielsweise bei unseren Gemeindewahlen in Allschwil zelebriert wird, mobilisiert Emotionen. In erster und letzter Linie geht es — ähnlich wie beispielsweise beim Fußball — dabei darum, gegen andere zu gewinnen. Solcherart Wahlen sind nicht nur persönlich aufwendig und hart, sondern auch sachpolitisch eigentlich ein Nonsens.

Auf der Sachebene werden Ideen bei der Politik im Kampfmodus in der Regel nach dem „Entweder-Oder-Prinzip“ zwischen den Parteien zerrieben oder zumindest auf einen profillosen Durchschnitt abgeschliffen. Dadurch löst sich ihr innovatives und/oder profiliert wertvolles Potenzial in Luft auf, und oft herrscht innerparlamentarisch ein Stillstand. Und meist sind es in der Folge außerparlamentarisch Mächtige und Reiche, die — kollektiv verantwortungslos organisiert und toleriert — aufgrund ihrer Macht sagen, was de facto gilt und wo es entsprechend ihren Interessen lang gehen soll und wird.

Das real existierende politische System ist und macht krank. Erfahrungsgemäß und erwiesenermaßen kommen Konflikte, die nicht allseits konstruktiv bearbeitet und oft in Mehrheitsentscheiden „verpackt“ sind, früher oder später immer wieder hoch. Was sich in der Schweiz kürzlich beispielsweise bei den Bundesratswahlen gezeigt hat. Mehr dazu in: Schweizer Politik im Kampfmodus (5).

Politik nach dem „Entweder-Oder-Prinzip“ ist unter anderem verbunden mit einem lukrativen medialen Interesse. Was da abgeht, finde ich sowohl fachlich unqualifiziert, als auch menschlich und politisch extrem fragwürdig oder gar unmöglich. Dem gegenüber will ich mich nach dem Motto „Neues neu anfangen“ am „Sowohl-als-Auch-Prinzip“ orientieren: sachorientiert und zugleich gemeinschaftsbildend beispielsweise und konkret mit parteienfrei und themenzentriert organisierten Stammtischen. Wo freiwillig Teilnehmende gebeten sind, kokreativ alle möglichen Aspekte zu einer Sachfrage einzubringen.

Dies geschieht aktuell in Allschwil beispielsweise im Hinblick auf die Schulraumplanung oder den Öffentlichen Verkehr. Damit wir — gemeinsam gemittet — qualifizierte Empfehlungen zu Händen der Politik abgeben können, die den Anliegen und den Ideen der Bevölkerung bestmöglich alle und alles umfassend entsprechen: Um vor Ort für alle wichtigen Lebensbereiche innerhalb nützlicher Frist eine nachhaltige Wirksamkeit und eine starke Gemeinschaft erfahren und erleben zu können.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) „Ist Kreativität programmierbar?“ in DAS BLATT Nr. 26 (S. 8/9), 2023: https://files.web.host.ch/23/11/23118f10-fcf5-4fc8-9c04-2433b64a73f5.pdf 
(2) Perspektiven für den Wandel, Wege menschlicher Entwicklung zu Freiheit und sozialer Verantwortung. Herausgegeben von Annemarie Jost und Thomas Brunner, 2023, Edition Immanente
(3) „Die Zuvielisation“ in MANOVA, 2023: https://www.manova.news/artikel/die-zuvielisation
(4) „Beten für eine heile Welt“ in DAS BLATT Nr. 30 (S. 5-9), 2023: https://files.web.host.ch/a0/1a/a01acb73-abe2-470a-9660-48be9047e6fa.pdf
(5) „Schweizer Politik im Kampfmodus“ im ZE!TPUNKT, 2023: https://zeitpunkt.ch/index.php/schweizer-politik-im-kampfmodus

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