Von außen betrachtet wirkt alles wie eine weitere Podcast-Folge an einem trüben Sonntagmorgen. Doch sobald Tom-Oliver Regenauer zu sprechen beginnt, verschiebt sich der Blick. Die Kulisse unserer Gegenwart bekommt Risse, und dahinter wird eine Szenerie sichtbar, die an Peter Weirs Filmklassiker „The Truman Show“ erinnert — nur düsterer, unbarmherziger, ohne den Trost eines Hollywood-Endes.
Regenauers neue Publikationen sezieren die Illusionen, in denen wir uns eingerichtet haben: Medienrealitäten, politische Narrative, ein gesellschaftlicher Betrieb, der perfekt inszeniert scheint — bis man hinter die Kulissen schaut. Genau hier knüpft der Podcast an: Die Bühne ist gigantisch, das Publikum unsichtbar, und wir alle bewegen uns wie Schauspieler, deren Drehbuch längst geschrieben ist.
Die Atmosphäre des Podcasts ist bewusst dystopisch. Nicht um Angst zu schüren, sondern um den Nebel zu lichten. Wie Truman am Horizont gegen die Studiowand segelt, konfrontiert uns Regenauer mit der Frage: Wollen wir den Ausgang wirklich finden? Oder haben wir uns in der warmen Sicherheit der Illusion längst eingerichtet?
Am Ende bleibt ein Echo, das in die kommende Woche hineinwirkt: „Vielleicht war die Show nie nur Unterhaltung.“
Flavio von Witzleben im Gespräch mit Tom-Oliver Regenauer

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