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Unser Schicksal ist der Fluss

Unser Schicksal ist der Fluss

In der Lyrik von Peter Fahr spielt die Poesie des Wassers eine wichtige Rolle.

brunnen

im flirren des lichts
steigt die fontäne.
wasser auf wasser
weht stäubend ins nichts.

sein wesen zu wenden,
zieht es und flieht es
in gischendes lot.
ein stetes enden.

ein stetes beginnen,
ein werden trotzdem.
diesseits von außen
und jenseits von innen.



dasein

flach fließt der fluss

bis plötzlich
wild
das wasser
fällt
getöse
und

flach fließt der fluss

bis plötzlich



ich bin ein fluss

ich bin ein fluss, ich dränge
bezwingend alle zwänge.
die reise ist beschwerlich,
ich fließe unaufhörlich
in wechselnden gestalten.
ich bin nicht aufzuhalten.



der fluss

am grund des flusses rollt ein stein,
sagt rollend ja und rollend nein,
geht hin und her jahraus, jahrein
und hat es satt, ein stein zu sein.

darüber zieht der wellen fluss,
da wasser nun mal fließen muss.
die wellen sprudeln mit genuss,
sie kennen keinen überdruss.

wir sind die wellen und der stein
und werden immer beides sein.
denn unser schicksal ist der fluss,
der sich im meer vollenden muss.



pont-neuf

der späte abend
weicht den laternen.
boote trennen die pfeiler:
schaukelnde schatten,
die sich entfernen.

die brücke führt
in die fluten hinein
und ans andere ufer.
und jeder pfeiler
trägt sie allein.



von der brücke

die sache
würde
mir
gefallen
wenn statt
härte
mich
des wassers
spiegel
frauenarme
fingen



sommermorgen

himmel im frühlicht
vor windbewegter gardine.
sicht auf das meer.
und ins leinen gestickt
blassblaue delphine.

flimmernde stille
erfüllt den raum.
nass und erschöpft
von der großen umarmung,
atmen wir kaum.

vergängliche frist
der kostbarsten stunden.
und im hintergrund
zieht das weiß der boote
seine runden.



aquarell von klee

niesenblau
filigrane pyramide
laues mattes dunkel
funkelt samten
auf rosa see



abschied

ich suche jene bank
am ende der allee.
da schauten wir uns an
und schauten auf den see.

die bank steht, wo sie stand.
der blick hinaus tut weh.
ein wind berührt mich sanft,
ich dreh mich um und geh.



das meer

seite an seite
im wogen der wellen,
wir kommen und gehen
ins nahe, ins weite,
sind anfang und ende,
tosende brandung
im lot des lichts:
das ewig entzweite
alles und nichts.



am meer

die brandung wiegt mich
in fernere träume.
ich gleite ins licht,
in tiefere räume.

das rauschen der wellen
wird groß und weit.
die brandung trägt mich
aus der zeit.

ich träume das licht,
die brandung, das meer.
ich bin unendlich
und bin nicht mehr.



meine augen lächeln

meine augen lächeln. wasser
tropft in deinen offnen schoß.
draußen regnet es in strömen,
und gewitter brechen los.

blitze leuchten. donnerrollen.
meine lider beben schwach.
ruhig fließt die stumme freude.
draußen schwillt zum fluss der bach.

und die fluten überschwemmen
dich und mich und unser glück.
draußen gehen welten unter.
nichts als stille bleibt zurück.


Am 22. März ist Weltwassertag. Es ist wichtig, dass Medien es nicht dabei bewenden lassen, stets nur auf den neuesten Wahnsinn in der Welt zu reagieren, sondern selbst in das Agieren kommen. Deshalb setzen wir zusammen mit einer Reihe von weiteren Medienportalen selbst ein Thema auf die Agenda. Die beteiligten Medienpartner, bei denen in der Woche vom 18. bis 24. März im Rahmen des #Wasserspezial Beiträge zu finden sein werden, sind derzeit:

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