Die Realität der Leitmedien ist genauso real wie der Baum, den wir umarmen, der Polizist, der unsere Papiere checken will, oder der Fluss, den wir ohne Brücke schlecht überqueren können. Eine Realität erster Ordnung, die unser Leben bestimmt, weil wir unterstellen müssen, dass alle anderen dort gesehen haben, was gerade angesagt ist — thematisch, moralisch und überhaupt. Das heißt: Wir müssen uns um die Realität der Leitmedien kümmern. Wir müssen wissen, wem Sender, Blätter und Plattformen gehören und wer es dort wie schafft, seine Sicht der Dinge zu platzieren. Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU München, setzt mit dieser Kolumne im Rubikon das fort, was er von 2017 bis 2022 in seinem gleichnamigen Blog gemacht hat.