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Das Ende der Gewalt

Das Ende der Gewalt

Im Mutmach-Gespräch erzählt die Agraringenieurin und Autorin Monika Alleweldt von ihrer Forschung in der Friedensgemeinschaft Tamera und erklärt, wie sich eine friedliche Welt umsetzen lässt.

Als Monika Allweldt mit gerade einmal etwas über 20 Jahren ein landwirtschaftliches Praktikum in Guatemala absolvierte, erlebte sie, was wirklich in einem Land des Globalen Südens vor sich geht, und war erschüttert vom Elend und der Armut der indigenen Bevölkerung. Sie wurde Zeugin des schleichenden Genozids in diesem Land und erkannte, dass Hilfe allein hier nichts verändern würde. Die Wurzeln des Problems, das sie hier sah, lagen nicht im Globalen Süden, sondern in ihrer eigenen Welt, in der westlichen Kultur. Nach dieser Reise fiel sie in eine tiefe Sinnkrise und suchte nach neuen Schlüsselstellen der Veränderung.

1986 stieß sie auf die „Bauhütte“, das Vorläufer-Projekt von Tamera, einem Zentrum für Friedensforschung mit circa 200 zusammenlebenden Mitgliedern und einem wachsenden internationalen Netzwerk. Hier fand sie zum ersten Mal überzeugende Gedanken für den Systemwechsel, nach dem sie gesucht hatte. Seitdem engagiert sie sich in diesem Projekt und lebt in ihrem Alltag eine mögliche Alternative zu unserer kapitalistischen Gesellschaftsstruktur.

Nun veröffentlichte Monika Alleweldt ein Buch mit dem ambitionierten Titel „Die globale Befreiung von Angst und Gewalt. Ein Heilungsplan für die Erde“. Im Rubikon Mutmach-Gespräch mit Friederike de Bruin erklärt die Autorin, wie die Gemeinschaft in Tamera untersucht, woran eine friedliche Gesellschaft bisher scheiterte und wie sie doch Realität werden kann.

Die zentrale Frage, die ihr Leben und Wirken bestimmt, lautet:

„Wie helfe ich mit, in einer Zeit wie dieser an einer Zukunft zu arbeiten, an die ich glauben kann?“

So viele Menschen haben eine Sehnsucht nach Frieden. Wenn diese Sehnsucht in uns existiert, dann nur, weil es auch eine Möglichkeit gibt, sie zu erfüllen. Monika Alleweldt vergleicht es mit Durst. „Wenn es kein Wasser auf der Welt gäbe, hätten wir auch keinen Durst.“

Warum werden also nicht mehr Menschen aktiv und folgen dieser Sehnsucht? Monika Alleweldt versteht die Passiven, die, die wegschauen und sich ablenken. Denn der Schmerz, der entsteht, wenn wir diese Nachrichten wirklich an uns heranlassen, ist kaum auszuhalten. Dennoch kommen wir nicht umhin, ihn zu fühlen, wenn wir wirklich eine friedliche Welt erschaffen wollen. All das Leid ist nur möglich, weil so viele wegsehen und sich ablenken. Monika Alleweldt betont deshalb, dass es wichtig ist, wie wir hinschauen, damit wir uns von dem Schmerz nicht einsaugen lassen, sondern unser Herz öffnen und wirkliches Mitgefühl spüren.

Nur wenn wir uns von dem Schmerz über den Zustand der Welt berühren lassen, können wir ihn transformieren und ein friedliches Zusammenleben erschaffen. Zunächst in unserem nächsten Umfeld, in unserer Beziehung zu uns selbst, zu unseren Nachbarn, Verwandten und Freunden, indem wir uns selbst und alles Lebendige als das Wunder erkennen, das wir sind.


Monika Alleweldt im Gespräch mit Friederike de Bruin



Quellen und Anmerkungen:

Monika Alleweldt, Die innere Freiheit


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