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„Stimme des Friedens“

„Stimme des Friedens“

Rapper Kilez More im Exklusivinterview über die Werte im Deutschrap und Möglichkeiten, die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden.

In der Eingangspforte zu Österreich — Bayern — bedeutet „Jaja“ so viel wie „Leck mich am Arsch!“ Sehr symbolträchtig ist es daher, dass dieser Ausruf mit jeder Menge Autotune-Filter auf den beliebtesten Deutsch-Rap-Tracks der letzten Monate und Jahre omnipräsent ist. Der Rapper Kilez More aus eben jener Alpenrepublik geht hier einen ganz anderen Weg und vermittelt auf seinen Tracks Werte, die sich nicht in Zahlen oder Geldwerten messen lassen.

Bei Kilez More gibt es Friedenstauben statt Gucci-Schlangen, nachhallende Gedanken statt Adlips und das Verbindende statt die permanente Überbetonung des Trennenden à la „ich bin (…) ihr seid nur (...)“. Statt einer Goldkette funkeln die Augen des Wieners, wenn er über seine Visionen für eine bessere Welt sinniert.

Auf dem Pax Terra Musica, dem Mekka der Friedensbewegung, trafen wir den Friedens-MC. Er gewährte uns Einblicke in seine EP „Voice of Peace“, welche kommenden September erscheint und erzählte uns, warum dieses Mal nicht mehr sämtliche PR-Geschütze aufgefahren werden, um wie bei seinem Vorgänger-Album und „Friedensevergreen“ ein Zeichen zu setzen, indem ein politisches Album in die Charts platziert wird. „Voice of Peace“ wird trotz politischen Inhaltes deutlich persönlicher.

Menschheitsfamilie, was geht ab? Seid Ihr gut drauf oder was?

Im Verlauf unseres Gespräches wurde deutlich, dass Kilez gar nicht mal ein so schlechtes Bild von der Deutsch-Rap-Szene hat, wie man das von einem so kritischen MC erwarten könnte. Auch hier weiß er es stets das Positive zu sehen. Während die Medien bei Capital Bra über seine Rekordbrüche — der Bratan ist gemessen an den Zahlen mittlerweile der erfolgreichster Musiker noch vor den Beatles in Deutschland — sein inflationäres „lelele“ und „nanana“ berichten, geht völlig unter, dass der gebürtige Ukrainer 2014 einen Friedenstrack im Zuge der Ukraine-Krise veröffentlichte.

Kilez ist es sehr daran gelegen, die Spaltung zu überwinden, das Verbindende statt das Trennende zu betonen. Entsprechend friedensbewegte Bars werden uns ab September wieder um die Ohren fliegen. Die EP kann hier vorbestellt werden.



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