Zum Inhalt:
Unterstützen Sie Manova mit einer Spende
Unterstützen Sie Manova
Eine Stimme des Friedens

Eine Stimme des Friedens

Manova macht Redaktionspause und braucht Ihre Unterstützung.

Wir leben in besonderen Zeiten. Das wird wohl selbst der unpolitischste Zeitgenosse dieser Tage nicht leugnen können. Das Gefühl, an einem Scheideweg zu stehen, lastet über Europa wie die Erwartung eines heraufziehenden Gewitters, von dem man noch nicht weiß, ob es einen wirklich erwischt. Im Grunde ist es ein Sommer, den man genießen könnte. Endlich wärmere Temperaturen nach einem drei Monate andauernden April, einer in Vergessenheit geratenen Coronapolitik, dezent sinkenden Lebensmittelpreise, ja sogar einer Fußball-EM im eigenen Land. Keine beängstigende Krise hält die Gesellschaft in Atem, nur rassistische Partylieder auf Sylt. Doch die Stimmung drückt und das aus gutem Grund.

Das Damoklesschwert einer Eskalation im Ukrainekrieg bis hin zu einem sich auf Westeuropa ausweitenden Konflikt zwischen Atommächten schwebt über dem simulierten Sommermärchen und nahezu jeder spürt es. Meldungen aus den Kriegsgebieten, über die Bombardierung von Kinderkliniken oder die Waffenlieferungen, die ständig erneuert werden müssten, erreichen uns immer noch täglich. Ein grundsätzliches Hinterfragen des Krieges sucht man in den Schlagzeiten und Livetickern der etablierten Medien doch meist vergeblich. Denn wie Ingeborg Bachmann in ihrem berühmten Gedicht „Alle Tage“ schreibt:

„Der Krieg wird nicht mehr erklärt, sondern fortgesetzt. Das unerhörte ist alltäglich geworden.“

Dabei ist ein aufrichtiger und mutiger Friedensjournalismus wohl kaum jemals notwendiger gewesen als jetzt. Die geplante Stationierung von US-Langstreckenraketen in Deutschland wird medial zwar besprochen, kaum aber in ihrer Tragweite. Die Debatte um eine von politischer Seite forcierte Wiedereinführung der Wehrpflicht wird lebhaft und vor allem auf eine selbstverständlich alltägliche Weise geführt, als ginge es um den Mietendeckel oder das Genderverbot an bayrischen Hochschulen und nicht um einen möglicherweise drohenden Dritten Weltkrieg.

Was fehlt ist eine laute Gegenstimme, die schonungslos in Frage stellt, wie wir bisher mit militärischen Konflikten umgegangen sind, die ermutigt, den Weg der Konfrontation zu verlassen, noch nicht einmal aus idealistischem Utopismus heraus, sondern schlicht zum Schutz des eigenen Lebens.

Manova hat sich der Aufgabe verschrieben, eine Stimme des Friedens zu sein, die propagandistischem Kriegsgebrüll sowohl sachliche Argumente und Analysen entgegensetzt, als auch Möglichkeiten aufzeigt, an der eigenen Friedensfertigkeit zu arbeiten.

Denn nur wenn eine Gesellschaft aus Mitgliedern besteht, die durch empathische Offenheit dazu in der Lage sind, ihre Konflikte im Kleinen zu lösen, kann sie innerlich befriedet und außenpolitisch einen wirklich langfristigen Frieden erreichen.

Dieser Spagat bedeutet letztlich eine zutiefst kompromissbereite Kompromisslosigkeit an den Tag zu legen. Ein kompromissloser Einsatz für den Frieden aber unter Einbeziehung aller Beteiligten und mit der Bereitschaft, einen Schritt von sich weg zu treten, um aufeinander zuzugehen.

Das ist anstrengend und erfordert Ausdauer, Begeisterung und Ressourcen. Mit den ersten beiden Attributen sind unser kleines Redaktionsteam, unsere zahlreichen Autoren, unser ehrenamtliches Korrektorat und die vielen Teilredaktionen reichlich ausgestattet. Für das dritte, die Ressourcen, brauchen wir Sie. Manova finanziert sich ausschließlich über die Spenden seiner Leserinnen und Leser, die uns das Vertrauen schenken, mit Ihrem Geld einen Journalismus zu betreiben, den viele von uns in den öffentlich-rechtlichen Medien schmerzhaft vermissen.

Wir sind trotz zahlreicher Herausforderungen, wie etwa der Kündigung unseres Bankkontos, gut durch unser erstes Jahr gekommen. Doch um diese Arbeit fortsetzen und ausbauen zu können, brauchen wir Ihre Hilfe. Wenn Sie uns regelmäßig lesen, bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende.

Vom 21. bis 29. Juli macht Manova eine kurze Veröffentlichungspause, in der wir uns mit unseren Autoren vernetzen, neue Ideen besprechen, Projekte planen und uns Gedanken darüber machen, wie wir für Sie, unsere Leser, noch besser werden können, um dann frisch und gestärkt in einen Herbst zu starten, der kritischen Journalismus sehr wahrscheinlich dringend nötig haben wird.

Sollten Sie uns in der Zwischenzeit vermissen, können Sie gerne unser erstes Printmagazin Gegendruck lesen, das am 15. Juli 2024 erschienen ist.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen!



Hier können Sie das Heft vorbestellen: www.gegendruck.eu

Die erste Ausgabe von GEGENDRUCK: Sie wollen Krieg! erscheint am 15. Juli, hat 156 Seiten und kostet 18 Euro. Mit Beiträgen von: Eva Borst, Michael Brenner, Klaus-Jürgen Bruder, Roberto De Lapuente, Anneliese Fikentscher, Elisa Gratias, CJ Hopkins, Angela Mahr, Ullrich Mies, Andreas Neumann, Jan Oberg, Flo Osrainik, Tom-Oliver Regenauer, Nicolas Riedl, Jürgen Rose, Roland Rottenfußer, Ilia Ryvkin, Wolfgang Sachsenröder, Michael Straumann und Raymond Unger. Mit Zeichnungen von Henrich. Titelziffer von Flo Osrainik.


Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.

Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.

Weiterlesen

Der Eigenschuld-Mythos
Thematisch verwandter Artikel

Der Eigenschuld-Mythos

Die von Ann-Kristin Tlusty und Wolfgang M. Schmitt herausgegebene Anthologie „Selbst schuld!“ liefert brillante Analysen zur neoliberalen Mär der Eigenverantwortung und zeigt die begrenzten Denkhorizonte heutiger Intellektueller auf.

Die Perversion des neuen Zeitalters
Aktueller Artikel

Die Perversion des neuen Zeitalters

Die Neuauflage von Jochen Kirchhoffs philosophischem Sachbuch „Nietzsche, Hitler und die Deutschen“ gibt Aufschlüsse über die Licht- und Schattenseiten des „deutschen Geistes“.